Das einzig Gute und Wahre. Suche nicht das da „schlechter“ oder „besser“ wäre auf des wirren Lebens matt erhellter Bahn; sondern denke: Eines ist nur gut und wahr, und das bin Ich und Meine Liebe! – Alles andere ist eitel, schlecht und falsch. Wahre Nächstenliebe. – 20. November 1840
An Anselm H.:
[HIM 1.401120.1] Die Nächstenliebe besteht nicht in den Augen, noch im Ton der Rede, noch in sonst etwas Äußerlich-Vergnügendem – sondern die wahre Nächstenliebe besteht lediglich im wahren Wohltun, besonders gegenüber solchen, von denen an keinen wie immer gearteten Gegendienst zu denken ist.
[HIM 1.401120.2] Wo immer die Liebe noch einen anderen Nebengrund hat, da hört sie auf, eine wahre, reine Nächstenliebe zu sein und ist dann gleich einem gewässerten Weine, in dem keine Kraft, kein „Äther des Lebens“ mehr inne ist, sondern der ein „Panschicht“, eine Ware schlechter Gastwirte ist! – Verstehe es wohl!
[HIM 1.401120.3] Wer aber kann zweien Herren dienen!? – Siehe, Ich und die Welt sind äußerst scharf begrenzte zwei. – Daher lieber Mir, dem Einen, ganz gehören und dienen – da Ich durchaus keinen Nebenbuhler dulde!
[HIM 1.401120.4] Wohlzutun ist also schon recht – aber nur in Meiner Ordnung! – Amen.