Gottesdienst Saturn - A-SITE

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Gottesdienst Saturn

Lebensübungen > Der Weg und das Ziel > Der Weg > Gut vs Böse > Versammlung
 
 
 
[Sa.01_042] – Die innerlich-geistige Religion der Saturnmenschen. Bedeutung der Siebenzahl. Sonntagsfeier. Neugeborenenweihe. Tempelmahl. Ältestenpredigt, unterstützt durch geistige Schauung. Weisheit der Saturnmenschen.
[Sa.01_042,01] Was die Religion betrifft, so hat diese sehr wenig äußeres Zeremoniengepräge, aber desto mehr ist sie innerlich und geistig.
[Sa.01_042,02] Das Zeremonielle besteht, wie ihr schon wißt, in einem wohlgeordneten, lebendigen Tempel, in welchem in allen wichtigen Angelegenheiten dem Großen Geiste Dank und Bitte dargebracht wird.
[Sa.01_042,03] Im übrigen gelten auch bei den Saturnbewohnern die Zahlen sieben, einundzwanzig, und so fort nahezu alle Zahlen, welche mit sieben ohne Rest teilbar sind, für geheiligte Zahlen. Und so wird auch dort ein Zeitraum von sieben Tagen mit eben dem siebenten Tage, der darum auch bei ihnen ein Feiertag ist, beschlossen.
[Sa.01_042,04] Die Haltung dieses Feiertages bildet den zweiten zeremoniellen Teil, da findet auch alle religiöse Zeremonie des Feiertags statt.
[Sa.01_042,05] Die Zeremonie der ersten Art ist euch ohnehin schon bekannt. Die Zeremonie des Feiertags aber besteht darin, daß fast sämtliche Familienglieder frühmorgens schon vor dem Aufgang der Sonne in den Tempel ziehen, voraus die Männer und nach ihnen die Weiber. In dem Tempel stellen sich die Männer auf die rechte und die Weiber auf die linke Seite desselben. Allda wird dem Großen Geiste unter Vorbetung des Ältesten bis zum Aufgang der Sonne ein Lob dargebracht und wird Ihm gedankt für alle empfangenen Wohltaten. Dieses geschieht allzeit mit der größten Rührung der Herzen.
[Sa.01_042,06] Wenn die Sonne aufgeht, begibt sich alles aus dem Tempel und erfreut sich da durch den Anblick des werdenden Tages und der weitgedehnten, überaus schönen Gegenden dieses Weltkörpers. Wenn dann die Sonne schon ziemlich hoch über dem Horizont steht, wird wieder in den Tempel gegangen und dem Großen Geiste gedankt für die Wiedergabe des Tages.
[Sa.01_042,07] Und so jemand ein neugeborenes Kind hat, muß er es an die Grenze des Heiligtums bringen. Da legt der Älteste dem Kinde die Hände auf und spricht über dasselbe folgende Worte:
[Sa.01_042,08] „Also wie du, ein schwacher und in allen deinen Kräften gebundener Gast, in diese Welt kamst nach dem Willen des Großen Geistes, der da ist heilig, überheilig, mächtig über alle Macht, kräftig über alle Kraft und überaus treu und standhaft in jeglichem seiner Worte und in aller seiner Verheißung und ist der alleinige, vollkommene, allerhöchste Herr über alle Dinge, die da erfüllen diese Erde und das ganze unendliche Firmament, darum da sein Wille ist wie Er selbst heilig und überheilig – also sollst du auch  leben auf dieser Welt bis an dein Ende vollkommen dem Willen dessen gemäß, durch den du in diese Welt gekommen bist, um dann als ein Mann (oder bei einem Mädchen: als ein treues Weib) in aller wahrhaften Würde und Erhabenheit der vollkommenen Tugend aus ihr zu treten!
[Sa.01_042,09] Darum segne ich dich hier im Heiligtum im Namen des Großen Geistes, der dich, deine Eltern und mich erschaffen und gesegnet hat. Wachse auf in diesem Segen und vermehre ihn in dir durch die genaueste Befolgung des allerheiligsten und des allerhöchsten Willens! Solches geschehe allzeit, jetzt und ewig!
[Sa.01_042,10] Wie du aber klein bist jetzt, also bleibe fortwährend klein vor dem Großen Geiste, vor uns, deinen Vätern und Brüdern, und vor dir selbst! Auch solches geschehe allzeit in diesem und in jenem Leben! Amen.“
[Sa.01_042,11] Nach diesen Worten haucht der Älteste das Kind an und läßt es von seinen Eltern segnen und dann nach Hause tragen. – Solche Eltern sind an einem solchen Feiertage nicht mehr verpflichtet, in den Tempel zurückzukehren, sondern können daheim ihr nun gesegnetes Kind pflegen. Wollen sie aber dessenungeachtet im Tempel verbleiben, so können sie es auch tun.
[Sa.01_042,12] Ist aber kein neugeborenes Kind da, so wird statt dieser Kindersegnung sogleich zum Morgenmahle im Tempel geschritten, welches die Saturnbewohner, wie das Mittag- und Abendmahl, gleich in der Frühe, wenn sie sich in den Tempel begeben, in gerechtem Maße reichlich mitnehmen. Es versteht sich von selbst, daß da allzeit vor und nach dem Essen dem Großen Geiste ein Dank dargebracht wird.
[Sa.01_042,13] Nach dem Morgenmahle besteigt dann der Älteste den euch schon bekannten Predigeraltar und hält da eine Anrede an das mäßig große Familienvölklein, welches auf den Bergen höchst selten die Zahl hundert übersteigt – in den Tiefen gibt es manchmal auch Tausende.
[Sa.01_042,14] Was trägt denn da nun der Redner seinen Zuhörern vor? – Seht, da ist er nie verlegen, sondern sein ihm bei solchen, wie auch andern Gelegenheiten allzeit beistehender Geist legt es ihm in den Mund, was er zu reden hat.
[Sa.01_042,15] Gewöhnlich erstrecken sich solche Vorträge auf die wunderbaren Führungen des Großen Geistes, wie dieser das menschliche Geschlecht von seinem Urbeginne an auf diesen Weltkörper gesetzt und bis auf den gegenwärtigen Zeitpunkt nach Seinem weisesten heiligen Willen geführt hat. Bei dieser Gelegenheit erzählt der Älteste oft eine oder die andere Geschichte aus der Vorzeit. Manches Mal erklärt er ihnen die Beschaffenheit ihrer Welt; manches Mal wieder die des Ringes oder der Monde. Ein anderes Mal nimmt er bald dieses oder ein anderes Gestirn und zeigt den Zuhörern die Führungen des allmächtigen Großen Geistes dort, bei welcher Gelegenheit er auch dann und wann diese Erde erwähnt.
[Sa.01_042,16] Wenn aber die Rede von dieser Erde ist, dann fallen augenblicklich alle Zuhörer auf ihre Angesichter nieder. Aber nicht etwa aus Ehrfurcht vor diesem Planeten, sondern darum, weil sie etwas von der unendlichen Liebe des Großen Geistes hören. Denn die Liebe des Großen Geistes, und daß Er von den Bewohnern dieser Erde Vater benannt und gerufen wird, ist für die Saturnbewohner etwas so unnennbar Heiliges, daß sie darob allzeit in einen Fieberschauer verfallen; besonders wenn sie der Älteste noch dazu der Undankbarkeit der Bewohner dieses Planeten erinnert.
[Sa.01_042,17] Bei einer andern Gelegenheit gibt er ihnen wieder Aufschlüsse über die geistige Welt und über das Leben in den Himmeln.
[Sa.01_042,18] Nach jeder solchen Predigt, besonders wenn der Älteste von der Beschaffenheit ihrer Welt, des Ringes, der Monde und anderer Planetengestirne spricht, versetzt er seine Zuhörer – mitunter bald mehrere, bald wenigere – in die innere Anschauung, wodurch sie dann alles dieses so anschauen können, als wären sie überall leibhaftig gegenwärtig.
[Sa.01_042,19] Daher kommt es, daß die Saturnbewohner, namentlich die Bewohner der Gebirge, überaus weise und mit vielen Kenntnissen bereicherte Menschen sind. Ja es dürfte wohl einem größten eurer Gelehrten sehr übel zu Mute werden, wenn er sich mit einem allergeringsten Saturnmenschen wollte in einen wissenschaftlichen Kampf einlassen.
[Sa.01_042,20] Denn fürs erste kennen sie nicht nur ihren Weltkörper, soweit es ihnen notwendig und nützlich ist, nahezu mikroskopisch genau, sondern ihnen sind auch fremde Weltkörper bekannter als euch die Inseln des Meeres auf eurer Erde. – Fürs zweite sind die Saturnbewohner sind nicht nur in der Geschichte ihrer Welt, sondern auch in der Geschichte mehrerer anderer Welten gar wohl bewandert.
[Sa.01_042,21] Ebenso ist ihnen keine Sprache fremd, weshalb sie auch die Geister, sie mögen kommen von welchem Weltkörper sie wollen, augenblicklich verstehen (obgleich jeder Geist mehr oder weniger die Spracheigentümlichkeiten derjenigen Welt mit hinübernimmt, auf welcher er im Leibe gewandelt ist). – Es ist dies ein Sprachverständnis, das z.B. bei den Geistern eurer Erde so lange nicht vorhanden ist, bis sie völlig im Geiste wiedergeboren und für den Himmel geeignet sind.
[Sa.01_042,22] Es geschieht öfter, daß Geister dieser Erde mit den Geistern des Saturn nach dem Tode zusammenkommen, besonders wenn sie danach ein Verlangen haben. Dann verstehen die Saturngeister die Geister dieser Erde augenblicklich. Umgekehrt aber ist solches gar selten, bei unreiferen Geistern schon gar nie der Fall. Auch sehen die Geister dieser Erde die Geister des Saturn nicht eher, als bis diese sich ihnen zeigen wollen. Der Grund dieser Überlegenheit liegt ebenfalls in der großen und wahren inneren Weisheit der Saturngeister.
[Sa.01_042,23] Das sind somit die Früchte der Vorträge und Belehrungen unseres Predigers im Tempel nach dem Morgenmahle.
 
[Sa.01_043] – Geistvolle Naturbetrachtung. Verkehr mit Engeln und dem Herrn selbst.
[Sa.01_043,01] Was geschieht denn nach einer solchen Predigt?
[Sa.01_043,02] Das Volk dankt dem Großen Geiste für die Erleuchtung ihres Ältesten. Der Älteste dankt mit und segnet alle die Zuhörer nach dem dargebrachten Dankgebete. Sodann gehen alle wieder aus dem Tempel und machen auf schöne, anmutige Anhöhen gemeinschaftliche Lustwandlungen. Hier unterhalten sie sich dann teils mit dem, was sie in der neuen Predigt vernommen haben, teils aber auch mit allerlei Betrachtungen über einen oder den anderen Naturgegenstand, der ihnen auffällt und es beseelt da alle eine große Freundlichkeit und gegenseitig ermunternde wirkliche Teilnahme in allem, was einer oder der andere findet und zum bewundernden Lobe des Großen Geistes darüber bald dieses, bald jenes sagt.
[Sa.01_043,03] So macht z.B. einer den andern auf den Bau einer Blume aufmerksam, einer wieder auf die Bewegung eines Wölkchens, der dritte wieder auf ein oder das andere Tierchen oder auf den Flug eines Vogels. Wieder ein anderer vernimmt zuerst irgendeinen singenden Vogel und macht seine Nachbarn darauf aufmerksam, oder mancher entdeckt irgendwo den Schimmer eines ferne gelegenen Sees oder Flusses. Und so gibt es zahllose Gegenstände, bei welchen die Saturnbewohner bei solcher Gelegenheit mit ihrer Aufmerksamkeit verweilen und dabei nahe also ausrufen, wie einst der Mann nach Meinem Herzen, so er Meine Werke betrachtete.
[Sa.01_043,04] Ja, hier sage Ich auch euch: Wer Meine Werke mit solchen Augen betrachtet und derselben achtet, der hat sicher allzeit eine große Lust daran. Wer sie aber nur mit kritischen und gelehrten Augen betrachtet, der täte besser, wenn er liegen bliebe auf seinem Lotterbette, als daß er mit ungeweihten, entheiligenden Augen hinausstäche in Meine Werke, so wie eine Gallfliege in eine euch bekannte Frucht der Eiche sticht, um da ihre verderbliche Brut hineinzulegen. Diese Frucht, wenn sie zu ihrer schlechten Reife gekommen ist, ist zu nichts anderem tauglich als zur Bereitung eines schwarzen Saftes, der zum Schwärzen jeder weißen und lichten Fläche, aber nimmer zu irgendeiner Reinigung dessen verwendet werden kann, was schmutzig oder gar schwarz geworden ist.
[Sa.01_043,05] Doch lassen wir dergleichen und gehen wieder zu unseren lustwandelnden Saturnbewohnern über! – Wie lange dauert denn diese Lustwandlung? – Bis zur Mitte des Tages. Dann begibt sich alles wieder in die Vorhöfe des Tempels. Allda wird dem Großen Geiste wieder ein Dank dargebracht und nach diesem in den Vorhöfen das Mittagmahl eingenommen.
[Sa.01_043,06] Ist solches vorüber, wird wieder gedankt und daselbst geblieben. Einige lustwandeln in den schönen Gängen um den Tempel und ergötzen sich an der mannigfaltigen Pracht der herrlichen Blumen, welche in schönen Beeten reichlichst in diesen weiten Vorhöfen und Gängen des Tempels angepflanzt sind. Die Weiber liebkosen ihre Männer und Kinder und erzählen ihnen mit den lieblichsten Stimmen, was sie alles von der Predigt des Ältesten wie auch bei der Lustwandlung Gutes und Wahres, Schönes und Erhabenes vernommen haben.
[Sa.01_043,07] Manches Mal gesellen sich bei solcher Gelegenheit sogar Geister und Engel zu ihnen und besprechen sich mit jedermann über verschiedenes, was den Herrn betrifft.
[Sa.01_043,08] Ja manches Mal erscheint ihnen bei solchen Gelegenheiten sogar der Herr selbst, zumeist in der Gestalt eines Engels. Solange Er unter ihnen ist und sich bald mit einem, bald mit dem andern bespricht, weiß nicht einmal der Älteste, daß es der Herr ist. Erst wenn Er eine solche Gesellschaft wieder der Sichtbarkeit nach verlassen will, gibt Er sich zu erkennen. Alsdann aber verschwindet Er auch augenblicklich. Denn die Saturnbewohner würden einen längeren, erkannten Aufenthalt des Herrn nicht ertragen, da ihre Achtung vor Ihm so übergroß ist, daß nicht einer wagte, seinen Namen aufrechtstehend auszusprechen – wodurch das Gebot (das ihnen zwar nicht buchstäblich gegeben ist): „Du sollst den Namen Gottes nicht eitel nennen!“ auf das allerpünktlichste, genaueste und heiligste beachtet wird.
[Sa.01_043,09] Wie lange dauert denn eine solche Vorhof-Aussprache? – Bis zum Sonnenuntergang. – Darauf begibt sich alles wieder in den Tempel, lobpreiset und lobsinget da dem Großen Geiste.
[Sa.01_043,10] Nun besteigt der Älteste wieder den Predigeraltar, macht sie aufmerksam auf alle die großen Wohltaten dieses Tages, segnet sie – und die Zeremonie des Feiertages ist zu Ende. Danach begibt sich alles wieder dankbar und fröhlich nach Hause.
[Sa.01_043,11] Ist vom Mittagsmahl etwas übriggeblieben, wird es noch im Tempel gehörig brüderlich verteilt und dankbar verzehrt. Ist aber nichts übriggeblieben, dann wird auch wohl daheim das Abendmahl eingenommen. Darauf wird dem Herrn noch ein allgemeiner Dank dargebracht, und der Feiertag ist vorüber – mit ihm auch alle Zeremonie, welche wirklich in nichts anderem besteht als in dem, was ihr soeben vernommen habt.
[Sa.01_043,12] Und somit sind auch wir für heute fertig. – Nächstens den geistigen Teil!
 
[Sa.01_044] – Geistiger Teil der Saturnreligion. Geistige Wiedergeburt durch Lehre und Übung.
[Sa.01_044,01] Nachdem wir den zeremoniellen Teil der Religion unserer Saturnmenschen kennengelernt haben, wollen wir, wie schon bestimmt, uns nun zu dem geistigen Teile der Religion wenden.
[Sa.01_044,02] Wenn ihr das Zeremonielle hinreichend betrachtet habt, müßt ihr euch gewiß schon gesagt haben: Diese Zeremonie, bei welcher die Engelsgeister der Himmel, ja nicht selten der Herr selbst sich sichtbar darstellen und mit den Menschen unterreden, ist ohnehin schon so geistig wie nur immer möglich. Wo soll da noch etwas Geistigeres stecken?
[Sa.01_044,03] Ich aber sage: Lasset es nur gut sein! Die Folge wird euch lehren, wie sich in dem Geistigen immer etwas noch Geistigeres aufhalten kann.
[Sa.01_044,04] Damit ihr solches aber im voraus nur einigermaßen als möglich begreifen könnt, will Ich euch durch ein naturmäßiges Beispiel zeigen, wie solches gar wohl möglich ist.
[Sa.01_044,05] Nehmet z.B. ein Gefäß voll recht guten Weines! – Wer von euch wird da nicht alsbald begreifen und ganz tüchtig verspüren, daß dieser Wein sehr, ja ganz außerordentlich geistig ist!? - Hat aber darum der Wein nichts mehr in sich, das noch urgeistiger wäre als eben der Wein selbst? – Ihr dürftet darob nur den nächstbesten Apotheker fragen, der wird es euch sagen: Aus diesem Wein läßt sich im Wege der Destillation der herrlichste Weinäther gewinnen, und dieser Äther selbst läßt sich noch einigemal rektifizieren, so daß der Geist am Ende also flüchtig wird, daß ein Tropfen, wenn er vom Äthergefäß ausgeschüttet wird, sich bei einem nur eine halbe Klafter hohen Fall schon völlig verflüchtigt, ehe er den Boden erreicht. Nun, merket ihr nicht, ein wie vielfach geistigeres Geistiges da enthalten ist in dem ohnehin schon überaus geistigen Weine?
[Sa.01_044,06] Seht, wenn solches schon sich kündet in der sichtbaren Natur, um wieviel mehr wird es sich dann erst offenbaren in allem dem, was ganz eigentümlich des Geistes selbst ist.
[Sa.01_044,07] Ebenso verhält es sich ja auch z.B. mit dem Licht. – Ihr seht die Erde erleuchtet durch die Strahlen der Sonne. Seht ihr in diesen Strahlen auch die belebende Kraft und die zahllosen Formen alle, welche samt und sämtlich zahllos im Lichte vorhanden sind? Nein, ihr merket nicht einmal die einfach wirkende Kraft des Strahles. Und gar viele wissen es nicht anders denn also, wie sie es täglich erfahren, daß nämlich der Strahl keiner höheren Erwärmungswirkung fähig ist als derjenigen nur, die er tagtäglich äußert.
[Sa.01_044,08] Was würde aber ein solcher Betrachter sagen, so er die Wirkung der Strahlen schauen würde, wenn sie durch einen großen Brennspiegel auf einen Punkt konzentriert werden und sodann eine solche Kraft äußern, die sogar imstande ist, einen allerhärtesten Diamanten plötzlich aufzulösen?! – Ja, ein solcher Laie in der höheren Wirkung der Lichtstrahlen wird da die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sagen: Wer hätte sich so etwas wohl je träumen lassen, daß hinter den uns täglich sanft erwärmenden Sonnenstrahlen eine solch unbegreiflich heftige Kraft verborgen sein könnte!?
[Sa.01_044,09] Also geht es auch hier bei dem euch schon bekannten zeremoniellen Religionskultus unserer Saturnbewohner! – Wenn auch der zeremonielle Teil schon an und für sich ganz und gar geistig aussieht, so gibt es dennoch in der Religion der Saturnmenschen einen ganz außerordentlich starken „Äther“ und in der Vereinigung seiner lieblichen Lichtstrahlen eine für euch kaum begreiflich starke innere Wirkung. Und somit können wir die Frage aufstellen und sagen: Worin besteht denn sonach in diesem Geistigen das eigentliche Geistige?
[Sa.01_044,10] Das eigentliche Geistige in diesem euch schon bekannten Geistigen liegt in der lebendigen inneren Erkenntnis des Großen Geistes sowie aller der Stufen und ordnungsmäßigen Beziehungen und Verhältnisse, welche den freien Menschen mit den Himmeln und dem Großen Geiste selbst und also auch umgekehrt allerengst und innigst verbinden.
[Sa.01_044,11] Wie erkennen demnach diese Menschen den Großen Geist? – Die Menschen werden zuerst durch äußere Belehrung, durch Worte des Lehrers über Ihn (d.h. über das Wesen Gottes) unterrichtet. – Dann werden sie hingeleitet zur Erkenntnis des Willens des Großen Geistes und sodann zur Ausübung des erkannten Willens.
[Sa.01_044,12] Sehet diese Belehrung ist noch alles der äußerliche Religionskultus, welcher da ist der Weg ins innere, geistige, wahre Leben. Es ist an und für sich schon ein „geistiger Wein“ und das „nicht-konzentrierte Licht der Sonne“.
[Sa.01_044,13] Die tätige Ausübung des erkannten Willens des Großen Geistes aber gleicht danach der „Destillation“ und „Rektifikation“ eines Apothekers und gleicht noch ferner dem „Konzentrieren“ der Sonnenstrahlen mittels eines großen Brennglases. Oder mit andern Worten gesagt: Es ist die eigentliche, selbständig tätige Freiwerdung des eigentlichen urgeistigen Wesens von der umgebenden Materie.
[Sa.01_044,14] Durchschaut ihr jetzt schon ein wenig, worin der eigentliche geistige Religionskultus unserer Saturnbewohner besteht? – Ich werde euch nur ein Wort sagen, und dieses Wort wird euch auf einmal die Kammer des Lichtes eröffnen. – Dieses einzige Wort heißt: Die Wiedergeburt des Geistes!
[Sa.01_044,15] Sehet, diese muß bei den Saturnmenschen ebensogut erfolgen wie bei euch. Ohne diese vermag ein Saturnbewohner sowenig wie ihr zu begreifen, was da ist des Geistes und aller der Verhältnisse und Beziehungen zwischen ihm, den Himmeln und dem Großen Geiste.
[Sa.01_044,16] Es genügt für die Wiedergeburt des Geistes durchaus nicht, so da jemand allein das Vermögen hätte, Geister zu schauen, so, wie es bei euch auf Erden nicht selten der Fall ist, daß so manche Menschen dergleichen sie allzeit ängstigende und erschreckende Erscheinungen erschauen, davon aber dennoch nichts mehr begreifen und erfassen als ein Stockblinder von den Farben des Regenbogens. Sondern zur vollen oder wahren Wiedergeburt gehört nicht so sehr diese Hellsichtigkeit, als vielmehr die Bestimmtheit in jeder Handlung, d. h. daß sie so gestaltet ist, wie sie von Uranbeginn begründet wurde in aller göttlichen Ordnung und Weisheit.
[Sa.01_044,17] Wie und wann kann aber solches stattfinden? – Solches kann nur also und dann stattfinden, wenn der Geist durch die genaue Befolgung der vorgeschriebenen Wege Gottes sich zuerst aus der Materie rektifiziert, dann in einem Brennpunkt sich selbst wiedergefunden und endlich als ein solches nun in sich selbst bestehendes vollkommenes Ganzes oder als eine vollkommene Einheit hinausgetreten ist aus aller Sinnlichkeit der Materie und da seine neuen geistigen Sinne ganz entschieden und vollkommen geöffnet hat für die Eindrücke und Verhältnisse derjenigen Welt, von welcher er selbst ein ureigentümlicher Bewohner ist.
[Sa.01_044,18] Hat der Mensch diese Stufe erreicht, dann beginnt in seinem ganzen Wesen eine andere Tätigkeit zu wirken. Sein Schauen wird ein anderes; sein Hören ein anderes, sein Fühlen, sein Empfinden ein anderes. Alle seine Gedanken werden zu Formen, die er schaut, und sein Wille wird zur vollbrachten Tat. Seine Worte werden bestimmt und einen sich mit dem Gedanken und mit dem Willen. Der Raum hat mit ihm nichts mehr zu schaffen, und der Zeitenlauf hat ihm die letzte Minute gezeigt. Denn im freien geistigen Sein hört, sieht, fühlt, empfindet, denkt, will, handelt und spricht er über Zeit und Raum hinaus, d. h. für ihn gibt es nur eine Gegenwart, in welcher sich eine ewige Vergangenheit und eine ewige Zukunft freundlichst die Hände bieten. Und seinem Auge ist ein der Sinnlichkeit nach endlos fernes Dinge so nahe, wie sein eigener Gedanke.
[Sa.01_044,19] Seht, nach diesem geistigen Zustand trachtet ein jeder Saturnbewohner aus allen seinen Kräften; erreicht aber denselben nicht eher, als bis er in sich alle Bedingungen des Lebens vollkommen erfüllt hat.
[Sa.01_044,20] Zu der vollkommenen Erfüllung aber ist nicht nur die Notzüchtigung der eigenen Natur genügend, sondern alle diese ihm bekannten Bedingungen des Lebens müssen ihm zu einer ganz persönlichen Fertigkeit werden.
[Sa.01_044,21] Erst wenn er in allem dem ein vollkommener Meister geworden ist, wird er in sich selbst frei, und alle seine Lebenskraft wird vereint ausgeboren aus aller seiner Sinnlichkeit. Wenn eine solche Ausgeburt geschehen ist, dann ist auch bei ihm das eingetreten, was euch schon bekannt ist unter dem Ausdruck der „Wiedergeburt des Geistes“.
[Sa.01_044,22] Demnach ist die treulich fortgesetzte Übung in allen den Bedingungen des Lebens eben das, was den geistigen Teil der Religion bei unseren Saturnbewohnern betrifft.
 
[Sa.01_045] – Näheres über den Weg zur Wiedergeburt und Einswerdung mit Gott.
[Sa.01_045,01] Versteht ihr jetzt schon ein wenig besser, was der geistige Religionskult bei den Saturnbewohnern ist und wie gar wohl er sich unterscheidet von dem zeremoniellen?
[Sa.01_045,02] Seht, so ist hinter der geistigen Zeremonie der Dienst des Geistes gar wohl verborgen, der ein unausgesetzter ist – während die Zeremonie nur in gewissen Zeiträumen aufeinander folgt.
[Sa.01_045,03] Da aber eben dieser Teil des Religionskultes unserer Saturnbewohner für euch selbst von der größten Wichtigkeit ist, so will Ich euch noch ein anschauliches Beispiel geben, durch welches ihr diese beiden Religionsarten recht klar voneinander werdet unterscheiden können.
[Sa.01_045,04] Nehmet z.B. einen Schüler, der sich eine oder die andere Kunstfertigkeit zu eigen machen möchte! Nehmen wir z.B. an, er möchte in der Tonkunst ein vollkommener Virtuose werden. Was werdet ihr mit ihm sofort anfangen, wenn er zu euch käme? Ihr werdet seine Fähigkeiten prüfen, werdet ihn dann an eine wohlgeordnete Schule verweisen und ihm dabei die Bedingungen vorschreiben und sagen: „Wenn du diese Bedingungen vollkommen erfüllst, wirst du ohne Zweifel ein Virtuose. Erfüllst du sie aber nicht, so kann aus dir wohl ein Stümper, aber nie ein vollkommener Virtuose werden!“
[Sa.01_045,05] Was wird nun der Schüler, dem es um die Virtuosität ernst ist, tun? – Er wird sogleich allen äußeren Fleiß in Verbindung seines innern Wollens anwenden, wird tagtäglich seine vorgeschriebenen fünf, sechs oder sieben Stunden üben, wird die Schule von A bis Z durchmachen und wird keine anderen Übungen vornehmen als diejenigen nur, welche ihr ihm zur Erreichung seines Zweckes vorgeschrieben habt. – Wenn der Schüler auf diese Art sich mehrere Jahre hindurch ausgebildet hat, werdet ihr ihm auch das erfreuliche Zeugnis geben, daß er nun als ein ganz vollkommener Künstler dasteht, nachdem er sich auf seinem Instrument mechanisch und geistig in jedem Grad der Fertigkeit bewegen kann.
[Sa.01_045,06] Seht, jetzt haben wir schon, was wir brauchen! – Was war die vorgeschriebene Übung zur Erreichung der technischen Fertigkeit? – Das war nichts anderes als der wohlgeordnete zeremonielle Teil seines Kunstkultes. – Hat er sich aber unausgesetzt Tag und Nacht geübt? – O nein, sondern nur die vorgeschriebene bedingte Zeit hindurch!
[Sa.01_045,07] Wie war aber dabei sein Streben und sein Wille beschaffen? War dieser auch periodisch eingeteilt? – O mitnichten! – Sondern dieser war ohne Unterlaß gleich einer guten Triebfeder in seinem geistigen und naturmäßigen Organismus vorhanden. Und dieser Trieb ist eben der geistige Kunstkult unseres Tonschülers, durch welchen er ganz eigentlich das wird, was zu werden er sich zum Ziele gesetzt hat.
[Sa.01_045,08] Wenn er nun ein vollkommener Künstler geworden ist, was lebt er dann für ein Leben? Das des Schülers sicher nicht, sondern das des freien Meisters! – Wird er aber darum ein Feind seines früheren Schülerlebens? – O nein, sondern er macht als großer Meister noch immer – nur mit wahrem, großem Vergnügen – das mit, was er als Schüler gemacht hat. Er spielt noch immer recht fleißig die Tonleiter und wiederholt alle andern Übungen, die er als Schüler durchgemacht hat. Aber mit welchem Unterschied! Was er mühsam, schwerfällig und mit bedeutendem Kraftaufwand als Schüler getan hat, das tut er jetzt mit großer Leichtigkeit, Ungezwungenheit, Bestimmtheit und voll der inneren geistigen Bedeutung.
[Sa.01_045,09] Als Schüler spielte er die Skala, wußte aber nicht, was er damit gespielt hat; als Meister erschaut er nun in derselben Skala zahllose neue Formen, von denen er zuvor keine Ahnung hatte. – Und so übt er zwar als „wiedergeborener“ Meister ebenfalls den zeremoniellen Kunstkult aus; aber dieser Kult ist bei ihm ein ganz anderes Hören, Schauen, Fühlen, Empfinden, Denken und Wollen. Und das ist der spiritus rectificatissimus und ist die alles materiell Schwerfällige und Sinnliche auflösende Brennkraft der Strahlen seines Geistes – und ist somit für sich selbst genommen ein rein geistiger Kultus.
[Sa.01_045,10] Übertraget nun dieses auf das eigentliche Leben des Menschen, sei er jetzt ein Bewohner der Erde, des Saturn, des Jupiter oder der Sonne – so gibt es für ihn allzeit und überall diesen zweifachen Gottesdienst, welcher sich so verhält wie der Weg und das Ziel des Weges.
[Sa.01_045,11] Wer den Weg beharrlich fortwandelt, der erreicht auch das Ziel. So er aber am Ziele ist, wird der Weg, den er gemacht hat, nicht aus seinem Gedächtnis noch aus seiner allzeitigen Erinnerung entschwinden, sondern er wird eben am Ziele erst alle die Wendungen und Beziehungen des Weges vollkommen überschauen in seinem Geiste.
[Sa.01_045,12] Ihr wisset, was unsere Saturnbewohner zum Hauptziele ihres Weges vorgesteckt haben, nichts anderes als den Großen Geist selbst, auf daß sie vollkommen eins werden möchten mit seinem Willen.
[Sa.01_045,13] Haben sie dieses Ziel durch ihre fleißige Übung erreicht, so ist auch der geistige Religionskultus vollendet, von welchem Zeitpunkt dann der eigentliche Trieb, denselben zu erreichen, aufhört. An dessen Stelle tritt das große, unerschütterliche Verlangen, demselben treu zu verbleiben allzeit wie ewig.
[Sa.01_045,14] Und dieser überaus bestimmte und festeste Wunsch ist dann fortwährend der allerinnerste Gottesdienst von der allervollkommenst geistigen Art eines jeden wiedergeborenen Saturnbewohners. – Diesen Zustand können dort Menschen jeden Geschlechtes und jeden Alters erreichen. Und das ist nun auch zugleich alles über den geistigen Teil der Religion der Saturnbewohner.
[Sa.01_045,15] Da wir sonach auf diese Art alles Notwendige und Denkwürdige auf den Bergen mitgemacht haben, so wollen wir uns nun auch in aller Kürze ein wenig in der Tiefe umsehen, sodann einige Blicke auf dieses Planeten Polargegenden wie auf dessen Ring und dessen sieben Monde richten. Und somit gut für heute!
 
 
 
Ein weiterer Hinweis darauf,
daß diese Planeten Erden sind, kommt daher, daß einige
unter ihnen Monde oder Trabanten haben, die in bestimmten
Zeiträumen um ihre Planeten kreisen wie der Mond um un
-
sere Erde. Und dem Planeten Saturn, der sich in sehr großer
Entfernung um die Sonne dreht, ist auch ein großer leuch
-
tender Ring beigegeben, der seiner Erde viel, wenn auch
zurückgeworfenes Licht spendet. Wer möchte wohl, wenn er
dies weiß und vernünftig erwägt, noch ferner die Planeten
für unbewohnte Weltkörper halten?

---

42.
Man muß wissen, daß einem Geist weder die Sonne
der Welt noch etwas von ihrem Licht in irgendwelcher Weise
sichtbar ist. Das Licht dieser Sonne ist für die Engel und Gei
-
ster wie dichte Finsternis. Jene Sonne bleibt in der Vorstel
-
lung der Geister nur als Erinnerung an die Anschauung
während des Lebens in der Welt. Und zwar stellt sie sich in
ihrer Vorstellung wie etwas Dunkles dar, nämlich im Rücken
in ungeheurer Entfernung, in geringer Höhe über der Ebene
des Kopfes (dem Horizont). Die Planeten, die zum System
jener Sonne gehören, erscheinen in einer bestimmten Lage im
V
erhältnis zur Sonne: Der Merkur im Rücken etwas gegen
r
echts. Der Planet Venus zur Linken, etwas rückwärts. Der
Planet Mars zur Linken nach vorn. Der Planet Jupiter auch
zur Linken nach vorn, aber in größerer Entfernung. Der Pla
-
net Saturn ganz vorn in bedeutender Ferne. Der Mond zur
Linken, ziemlich hoch. Die übrigen Monde oder Trabanten
auch zur Linken bei den Planeten. Dies ist die Stellung jener
Planeten in den Vorstellungen der Geister und Engel. Auch
die Geister erschienen neben ihren Planeten, aber außerhalb.
W
as die Merkurgeister im besonderen betrifft, so erscheinen
sie weder in bestimmter Gegend noch Entfernung, sondern
zeigen sich bald vorn, bald gegen links, bald ein wenig nach
dem Rücken, und zwar deshalb, weil sie das Weltall durch
-
schweifen dürfen, um sich Kenntnisse zu erwerben.

---

D
ER
P
LANET
J
UPITER
seine Geister und Bewohner
46.
Da ich mit Geistern und Engeln aus dem Planeten
Jupiter
eine längere Zeit
als mit
denen aus den übrigen
E r
dkörpern verkehren durfte, kann ich über ihr Leben und
das
der
Bewohner
dieses
Planeten
viel
mehr
berichten.
Daß die Geister (von denen ich jetzt rede) vom Jupiter stam
-
men, ergab sich aus vielem und wurde auch aus dem Him
-
mel bestätig
t.
47.
Der Erdkörper oder der Planet Jupiter selbst kommt
den Geistern und Engeln nicht zu Gesicht. Denn niemals er
-
scheinen einem im Jenseits irgendwelche Erdkörper, sondern
nur die Geister und Engel, die daher kommen. Die vom Pla
-
neten Jupiter zeigen sich beständig vorwärts zur Linken in ei
-
niger Entfernung (siehe # 42), und da ist auch ihr Planet. Es
halten sich nämlich die Geister jeder Erde in deren Nähe auf,

und zwar deshalb, weil sie ihre Bewohner gewesen sind
(denn jeder Mensch wird erst nach dem Tod ein Geist) und
weil sie eine ähnliche Sinnesart haben, so daß sie bei den Be
-
wohnern sein und ihnen dienen können.
48.
Sie erzählten, der Erdstrich, auf dem sie als Men
-
schen gelebt hätten, sei von einer so großen Menge bevölkert,
wie die Erde nur zu ernähren vermöge. Die Bewohner be
-
gehrten nicht mehr als zur Erhaltung des Lebens gehöre, und
Unnötiges hielten sie nicht für dienlich. Und daher rühr
e
auch eine so große Zahl von Menschen. Ihre größte Sorge, be
-
richteten sie weiter, sei die Erziehung der Kinder, die sie auf
das Zärtlichste liebten.
49.
Sie erzählten ferner, sie seien in Stämme, Familien
und Häuser eingeteilt. Alle wohnten getrennt bei den Ihri
-
gen, und deshalb pflegten sie Umgang innerhalb der Ver
-
wandtschaft. Niemals begehre einer des anderen Güter, ja,
ein Verlangen nach des Nächsten Vermögen käme ihnen gar
nicht in den Sinn, geschweige denn, sich dieses mit List zu er
-
schleichen oder gar durch Gewalt und Einbruch zu rauben.
Eine solche Tat sei in ihren Augen ein abscheuliches Verbr
e-
chen gegen die menschliche Natur. Da ich ihnen sagen
wollte,
daß es auf unserer Erde Kriege, Räubereien und Mordtaten
gäbe, wandten sie sich ab und schauderten, davon zu hören.


---> V
on Engeln ist mir gesagt worden, daß die Uralten auf unse
-
r
er Erde ähnlich wohnten, daß heißt, geschieden in Stämme,
Familien und Häuser
.
Alle seien damals mit ihrem Besitztum
zufrieden gewesen und hätten nichts davon gewußt, sich
durch Güter anderer zu bereichern oder aus Selbstsucht über
andere zu herrschen. Daher seien die alten, besonders die ur
-
alten Zeiten dem Herrn vor den folgenden wohlgefällig ge
-
wesen. Weil das Leben so beschaffen war, habe auch damals
die Unschuld geherrscht und mit ihr die Weisheit. Jeder habe
das Gute aus dem Guten und das Gerechte aus dem Gerech
-

ten geübt. Was es heiße, Gutes und Gerechtes der Ehre oder
des
Vorteils
wegen tun, hätten sie
nicht
gewußt.
Deshalb
hätten sie auch damals nur W
a h r
es gesprochen, und zwar
nicht so sehr aus W
a h r
em als aus Gutem, das heißt, nicht aus
dem
Verständnis
allein,
sondern
aus
dem
mit
dem
V
e r
-
ständnis
verbundenen
Willen.
Auf
solche
Art
waren
die
alten Zeiten beschaffen, und deshalb konnten auch die Engel
damals mit den Menschen verkehren und ihre Gemüter bei-
nahe
losgetrennt
vom
Leiblichen
in
den
Himmel
mitneh-
men,
sie
dort
umherführen
und
ihnen
die
Herrlichkeiten
und Wonnen sowohl zeigen, als ihnen auch ihr Gück und
i h r
e seligen Gefühle mitteilen. Jene Zeiten waren auch den
alten Schriftstellern bekannt und wurden von ihnen das Gol-
dene
oder
auch
das
Saturnische
Zeitalter
genannt.
Der
G r
und für jene Beschaffenheit lag, wie gesagt darin, daß sie
in Stämme eingeteilt waren und die Stämme in Familien und
die Familien in Häuser und daß es keinem in den Sinn kam,
das Erbe anderer anzugreifen und sich dadurch Reichtum
und
Herrschaft
zu
verschaffen.
Die
Selbst-
und
W
e l t l i e b e
w a r
en damals weit entfernt. Jeder freute sich von Herzen
über
das
seinige
und ebenso
über das
Gute
der ander
e n .
Aber im Verlauf der Zeit, als die Herrschbegierde und das
Verlangen, die Güter anderer zu besitzen (ins Denken) ein-
drang, änderte sich die Szene und schlug in das Gegenteil
um. Da vereinigte sich das Menschengeschlecht zu König-
und Kaiserreichen, um sich zu schützen. Und weil die Ge-
setze der tätigen Liebe und des Gewissens, die in die Herzen
geschrieben waren, zu herrschen aufhörten, wurde es not-
wendig, Gesetze zur Unterdrückung von Gewalttaten ein-
z u f ü h r
en,
bei
denen
Ehrenstellen
und
Gewinn
als
Beloh-
nung und ihr Entzug als Strafe galten. Durch diese V
e r ä n d e
-
rung des Zustandes entfernte sich der Himmel vom
M e n s c h e n ,
und zwar immer weiter bis auf unsere Zeiten, da man nicht
mehr weiß, ob es einen Himmel oder eine Hölle gibt, und
von
einigen sogar ihre Existenz geleugnet wird. Dies wurde ge
-
sagt, um durch Vergleiche zu erläutern, von welcher Art der
Zustand derer ist, die auf dem Planeten Jupiter wohnen, und
woher ihre Redlichkeit, wie auch ihre Weisheit stammen.
Darüber weiteres im Folgenden.
5 0 .
D u r
ch
einen
längeren
Umgang
mit
den
Geistern
vom
Planeten
Jupiter
wurde
mir
zur
Gewißheit,
daß
sie
r
e c h t s c h a f
fener
sind
als
die
Geister
vieler
anderer
Er
d e n .
I h r
e
A n n ä h e r
ung beim Erscheinen, ihr Verweilen und dann
ihr
Einfluß
waren
so
sanft
und
lieblich,
daß
es
nicht
be-
schrieben werden kann. Die Beschaffenheit jedes Geistes of-
fenbart sich im anderen Leben durch den Einfluß, der in der
Mitteilung
seiner
Neigung
besteht.
So
offenbart
sich
die
R e c h t s c h a f
fenheit durch Sanftmut und Lieblichkeit. Dur
c h
Sanftmut, weil er zu schaden fürchtet, und durch Lieblich-
keit, weil er Gutes zu tun liebt.



D
ER
P
LANET
S
A
TURN
seine Geister und Bewohner
97.
Die Geister von diesem Erdkörper erscheinen da, wo
der Erdkörper selbst ist, vorn in großer Entfernung und zwar
unten auf der Ebene der Knie. Wird das Auge dorthin geöf
f-
net, dann erblickt man eine Menge von Geistern, die alle von
jenem Erdkörper stammen. Sie sind diesseits dieser Erde und
zu ihrer Rechten sichtbar. Es wurde mir auch verliehen, mit
ihnen zu sprechen und so zu erfahren, wie sie im Vergleich
zu anderen beschaffen sind. Sie sind rechtschaffen und be
-
scheiden, und weil sie sich für klein halten, erscheinen sie
sich auch klein im anderen Leben.
9 8 .
Im
Gottesdienst
sind
sie
äußerst
demütig,
denn
w ä h r
end des Gottesdienstes achten sie sich selbst gering.
Sie ver
e h r
en unsern Herrn und erkennen ihn als den allei-
nigen Gott an. Der Herr erscheint ihnen auch bisweilen in
der Gestalt eines Engels und somit als Mensch. Dann leuch-
tet
das
Göttliche
aus
seinem
Angesicht
und
erregt
das
Gemüt. Wenn die Bewohner zu r
e i f e r
en Jahren gelangen,
s p r
echen sie auch mit Geistern. Von ihnen werden sie dann
über den Herrn belehrt und wie er zu ver
e h r
en sei und wie
man leben müsse. Wollen einige Geister von dort die Be-
wohner verführen und vom Glauben an den Herrn oder
von der Demut ihm gegenüber und von der Rechtlichkeit
des Lebens abwenden, so sagen sie, sie wollten sterben. Es
zeigen sich dann in ihren Händen kleine Messer, mit denen
sie ihre Brust zu dur
c h b o h r
en scheinen. W
e r
den sie befragt,
w a r
um sie dies tun, so sagen sie, sie wollten lieber sterben
als vom Herrn abgelenkt zu werden. Die Geister von unse-
rer
Erde
spotten
deshalb
bisweilen
über
sie
und
setzen
ihnen mit Schimpfreden zu, weil sie so handeln. Aber dann
antworten sie, sie wüßten wohl, daß sie sich nicht töteten,
sondern daß es nur den Anschein mache, der aus dem W
i l
-
len ihrer Seele hervorgehe, lieber zu sterben als von der
V
e re h r
ung des Herrn abzustehen.
99.
Sie
sagten, bisweilen kämen
Geister
von
unser
e r
E r
de zu ihnen, von denen sie befragt werden, welchen Gott
sie ver
e h r
en. Ihnen wird zur Antwort gegeben, sie seien
unsinnig, denn es könne keinen größeren Wahnsinn geben,
als zu fragen, welchen Gott jemand ver
e h r
e, da doch für
alle im Weltall nur ein einziger Gott existiere. Noch unsin-
niger seien sie aber darin, daß sie nicht sagten, der Herr sei
jener einzige Gott, und er r
e g i e r
e den ganzen Himmel und
d a d u r
ch die ganze Welt. Denn wer den Himmel regiert, der
regiert auch die Welt, weil die Welt durch den Himmel re-
giert wird.
1 0 0 .
Sie sagten, es gebe auch auf ihrem Erdkörper Be-
w o h n e r
, die das nächtliche Licht, das groß ist, den Herrn
nennen. Sie werden aber von den übrigen abgesondert und
nicht
von
ihnen
geduldet.
Jenes
nächtliche
Licht
kommt
von dem großen Ring her, der jenen Erdkörper in einiger
Entfernung umgibt, und von den Monden, die die T
r a b a n
-
ten des Saturn genannt wer
d e n.

101. Sie erzählten, eine ander
e
Art von Geistern, die in
Scharen wandern, kämen häufig zu ihnen und wünschten zu
wissen, wie es bei ihnen zugehe. Und sie lockten auf man
-
nigfache Weise aus ihnen heraus, was sie wissen. Von diesen
sagten sie, sie seien nicht unsinnig, ausgenommen darin, daß
sie nur Verlangen nach Wissen hätten, und zwar zu keinem
anderen Zweck, als nur eben um zu wissen. Später wurden
sie belehrt, diese Geister seien vom Planeten Merkur oder
von dem Erdkörper, der der Sonne am nächsten steht; sie hät
-
ten aber nur Freude an Kenntnissen und nicht so sehr am
Nutzen, den diese ermöglichen.
102.
Die Bewohner und Geister des Planeten Saturn stel
-
len im Größten Menschen den Mittelsinn zwischen dem gei
-
stigen und natürlichen Menschen dar, aber den Mittelsinn,
der sich vom natürlichen ab- dem geistigen zuwendet. Daher
kommt es, daß jene Geister zum Himmel getragen oder ent
-
rückt zu werden scheinen, bald aber wieder herabgelassen
werden. Denn was dem geistigen Sinn angehört, ist im Him
-
mel, und was dem natürlichen Sinn angehört, unterhalb des
Himmels. Weil die Geister unserer Erde im Größten Men
-
schen den natürlichen und körperlichen Sinn darstellen,
wurde mir durch deutliche Erfahrung zu wissen gegeben,
wie der geistige und natürliche Mensch miteinander kämp
-
fen und streiten, wenn letzterer nicht im Glauben und in der
Liebe lebt. Geister des Planeten Saturn wurden einst von wei
-
tem erblickt, und dann wurde ein lebhafter Verkehr zwischen
ihnen und solchen Geistern aus unserer Erde veranstaltet.
Nachdem diese die ersteren erkannt hatten, wurden sie wie
unsinnig und fingen an, jene anzufechten, indem sie Unwür
-
diges über den Glauben und auch über den Herrn einflößten.
Und während sie jene mit Schmähungen und Beleidigungen
überschütteten, warfen sie sich mitten unter sie und ver
-
suchten in ihrem Wahnsinn, ihnen Böses zuzufügen. Aber die
Saturngeister fürchteten sich nicht,
weil
sie
sicher und
in
Ruhe waren. Als aber die Geister von unserer Erde mitten
unter ihnen waren, stellten sich bei ihnen Angst und
A t e m
-
beklemmung ein. Und so stürzten sie sich hinaus, der eine
h i e r
hin,
der
andere
dorthin,
und
wurden
zerstreut.
Die
dabei Anwesenden bemerkten hieraus, wie der natürliche
Mensch, getrennt vom geistigen, beschaffen ist, wenn er in
die
geistige
Sphäre
kommt,
daß
er
nämlich
rasend
wir
d .
Denn der natürliche, vom geistigen getrennte Mensch ist nur
aus der Welt weise und nicht aus dem Himmel. Und wer nur
aus der Welt weise ist, der glaubt nichts, außer was die Sinne
fassen. Und was er glaubt, das glaubt er aufgrund von Sin-
nestäuschungen. Wenn diese Täuschungen nicht durch Ein-
fluß aus der geistigen Welt entfernt werden, erzeugen sie
Falsches. Daher kommt es, daß das Geistige ihm nichts be-
deutet, und zwar in dem Maß, daß er kaum mit anhör
e n
kann,
wenn
Geistiges
genannt
wird.
Daher
rasen
solche,
wenn sie in der geistigen Sphäre gehalten werden.
A n d e r s
ist es, solange sie in der Welt leben. Dann denken sie entwe-
der
in
natürlicher
Weise über
Geistiges
oder
wenden das
Ohr ab, das heißt, sie hören, aber passen nicht auf. Aus die-
ser Erfahrung ergab sich auch, daß der natürliche Mensch
sich nicht in den geistigen eindrängen, das heißt, sich zu ihm
e r
heben kann. Wenn der Mensch im Glauben und dadur
c h
in
einem
geistigen
Leben
ist,
fließt
vielmehr
der
geistige
Mensch in den natürlichen ein und denkt darin. Denn es gibt
einen geistigen Einfluß, das heißt, aus der geistigen Welt in
die natürliche, aber nicht umgekehrt
35
.

103.
W
eiter wurde ich von den Geistern jenes Erdkör
-
pers über die Art der Gemeinschaft unter dessen Bewohnern
und über manches andere unterrichtet. Sie sagten, sie lebten
abgesondert in Familien, jede Familie getrennt von den an
-
deren, also Mann und Frau mit ihren Kindern. Wenn letzter
e
Ehen schließen, sondern sie sich vom elterlichen Haus ab
und bekümmern sich nicht weiter darum, weshalb die Gei
-
ster jenes Erdkörpers in Paaren erscheinen. Für Lebensunter
-
halt und Kleidung sind sie wenig besorgt, sie leben von
Früchten und Gemüsearten, die ihre Erde hervorbringt. Sie
kleiden sich leicht, weil sie mit einer dicken Haut oder Hülle
umgeben sind, die die Kälte abhält. Außerdem wissen alle
auf ihrer Erde, daß sie nach dem Tode fortleben werden und
schätzen deshalb auch ihre Leiber nicht hoch ein und sorgen
nur soweit dafür, wie es des Lebens wegen geschehen muß,
das, wie sie sagen, fortdauern und dem Dienst des Herrn ge
-
widmet werden soll. Deshalb beerdigen sie auch die Leiber
der Toten nicht, sondern werfen sie weg und bedecken sie
mit Baumzweigen aus dem Wald.
104. Befragt über den großen Ring, der von unserer Erde
(aus gesehen) sich über den Horizont jenes Planeten zu erhe
-
ben und seine Stellung zu verändern scheint, sagten sie, er er
-
scheine ihnen nicht wie ein Ring, sondern nur wie ein schnee
-
weißer Schein am Himmel in verschiedener Richtung. 

 


156
[c].
Aber nun sagte einer, d
er m
itten im Pal
ladium stand
und eine Palm
e in der Hand
hielt:
Enthüllt
doch dies Geh
eimnis: Wie
konnte der M
ensch, der al
s Form Gotte
s geschaffen
worden, in
des
Teufels
Form verwandelt werden? I
ch weiß, daß die Engel des
Himm
els Formen G
ottes, und daß
die
Engel
der Hölle For
men des Teufe
ls
sind, und diese zwei Form
en sind einander entgegengesetz
t, diese
[sind]
Torheiten, jene Weisheiten; so sagt denn, wie k
onnte der al
s Form
Gottes erschaffene Mensch
vom
Tag in eine solche Nacht übergehen,
daß er Gott und das ewige Leb
en
leugnen
konnte? Hierauf
antworteten die Lehrer der Ordnung
nach, zuers
t die Pythag
oräer,
hernach die Sokratiker, und endlich
die
übrigen; allein unter jenen war ein gewisser
Platoniker, der zulet
zt
sprach, und dessen Urteil den
Vorzug
erhielt; es ging dahin: Die Mensc
h
en des Saturnischen Weltalters oder der Goldenen
Zeit haben
gewußt
und anerkannt, daß sie aufnehm
ende Fo
rmen des L
ebens von G
ott sind, und
darum war d
ie
Weisheit
ihren Seelen und Herzen eingesch
rieben, und infolgedessen sahen sie a
us de
m Licht des
Wahren
das
Wahre, und dur
ch die Wahrhe
iten fühlte
n sie das Gute a
us dem Angenehmen der
Liebe zu
demselben;
nachdem ab
er das mensc
hliche Geschle
cht i
n
den folgenden Weltaltern abgekom
men war
von
der Anerkenntnis, daß alles Wahre der Weishei
t und infolgedessen alles
Gute der Liebe
bei ihnen,
beständig
von Gott einfließe
, so
hörten sie auf, Wohnstätten Gottes zu sein
, und nun hörte auch das
Sprechen
mit Gott un
d der Umg
ang mit den
Engeln auf;
d
enn d
ie inwendige
n Regionen i
hres Gemüts
wurden
von ihrer Richtun
g, die von
Gott aufwärts zu Gott mehr u
nd mehr in eine schiefe Richtung
hinauswärts
gegen die
Welt, und so z
u Gott von G
ott durch die We
lt umgebog
en, und endlic
h i
n der
entgegengesetzten Richtung
, die abwärts auf das eigene Selbst g
eht, verkehrt; und
weil Gott
nicht von
einem
innerlich umgewandten und so
abgewandte
n Menschen g
eschaut werden
kann, so ha
ben sich die
Menschen
von
Gott getrennt und sind
Formen der Hölle oder des Teufels g
eworden. Hieraus folgt, daß
sie in den ersten Weltaltern mit Herz und
Seele anerkannt haben,
daß sie alles Gute der Liebe
und von
daher
alles Wahre der
Weisheit von Gott haben,
und auch daß
dasselbe Gott
es sei in ihnen
, und somit
daß
sie bloße Aufnah
m
egefäße des Lebens von Gott
seien, und daher genannt wurden B
ilder Gottes,
Söhne
Gottes, von
Gott
Geborene;
da
ß sie hingegen in den folg
enden Weltaltern dies nicht mit Herz und
Seele, sondern mit einem g
ewissen
Beredungsg
lauben, und d
ann mit
einem historischen Glauben, und
zuletzt
bloß mit dem
Mund, anerk
annte
n,
und
derg
leichen bloß mit dem Munde an
erkennen heißt - nicht
anerkennen,
ja es mit
dem Herzen
leugnen.
Hieraus
kann ma
n se
hen, wie heutzutage die Weisheit auf
Erden
bei
den Christen
beschaffen ist, (obwohl sie aus der g
eschriebenen Offenbarung eine Eingeb
ung
von
Gott erhalten
können,) i
ndem si
e den Unterschied zwischen dem
Menschen und dem Tier nicht
wissen,
und dahe
r
vie
le glauben, daß, wenn der Mensch
nach dem Tode lebt, auch das Tier leben w
erde,
oder
weil das
Tier na
ch dem T
ode
nicht lebt, auch der Mensch nicht leben werd
e. Ist nicht unser
geistiges
L
icht, welches das Gesicht des Gemüte
s erleuchtet, bei ihnen zur Dunkelhe
it, und ihr
natürliches Licht, welches bloß das Gesicht des
Körpers erleuchtet, ihnen zum Lichtg
lanz geworden?
156
[d].
Nach diesem wandten
sic
h alle zu den zwei Ank
ömmlingen und sag
ten ihnen Dank für
ihren
Besuch und ihre Erzähl
ung, und baten, sie möch
ten das, was s
ie gehört, ihren Brüder
n
verkün
digen;
und die Ankömmling
e antworteten, sie wollen die Ihrig
en in dieser Wahrheit bestärken,
daß
sie insoweit Me
nschen seien,
und insoweit
Engel
des Himmels werden, als sie
alles Gute der Liebe
und alles Wahre des Glaubens dem He
rrn und nicht sich zuschreiben.

(Swedenborg)


Missdeutung des Saturnes als einen Gott (wie auch der fehlerhafte Mehrpersonengottglaube)

 ich sprach:
W
ie könnt ihr die göttliche Dreieinheit in
drei Personen
zerteilen
und behaupten, daß jede Person für sich un
d einzeln genommen
Gott und Herr sei? Ist nicht
so
das
Bekenntnis
des Mundes, da
ß Gott
einer
sei, ebenso weit von
dem Gedank
en entfernt, al
s
der Mittag
von
der Mitternacht? Hierauf erwiderten
sie: Es ist gar nicht davon
entfernt, weil die drei Personen
ein
W
esen
haben, und das göttliche W
esen Gott ist. W
ir waren in der
W
elt
die
Beschützer der Personen-
dreiheit,
und der Mündel, dessen
V
ormundschaf
t wir
führten, war unser Glaube, in dem
jede göttliche
Person
ihren Anteil e
rhalten hat; Go
tt der V
ater den
Ante
il, daß Er zurechnet und schenkt,
Gott der
Sohn
denjenigen, daß Er vertritt und verm
ittelt, und Gott der Heilige Geist denjen
igen, daß
er die
wohltätigen
W
irkungen der Zurechnung
und V
ermittlung
in Anwendun
g bringt. I
ch fragte nun
aber:
W
as
versteht ihr unter dem
ttlichen W
esen? Sie sag
ten: W
ir verstehen d
arunter die All
macht,
Allwissenheit,
Al
lgegenwart, Unermeßlichk
eit, Ewigkeit, Gleichheit der Majestät; worauf
ich sagte:
W
enn
dieses W
esen aus mehreren Göttern
einen
macht, so könnt ihr noch
mehrere hinzufügen, so z
um
Beispiel
einen vierten
, der bei Moses
, Ezechiel u
nd Hiob erw
ähnt,
und Gott Schaddai genannt wird;
ebenso
machten es auch die Alten in Griech
enland und Italien, die ihren
ttern, z.B. dem Saturn,
Jupiter
,
Neptun, Pluto, Apollo,
der Juno, der Diana, der Minerva, ja selbst dem
Merkur und
der V
enus
gleiche
Attribute und
so ein ähnlic
hes W
esen zu
schrieben; dennoch aber konnten sie nich
t sagen, daß
diese
alle
ein
Gott seien; und auch ihr
, die
ihr drei seid, und, wie ich bem
erke,
von gleich
er Geleh
rsam-
keit,
und so hin
sichtl
ich ders
elben von
gleiche
m W
esen, kö
nnt euch doch nicht in
einen
Gelehrten
zusammenschmelz
en.

292.
Unter diesem
Gebot: „Es so
ll kein ande
rer Gott vor
Meinem Ang
esicht sein
“: wird i
m
natürlichen
Sinn
auch verstanden,
daß kein verstorbener oder lebend
er Mensch als Gott verehrt werden
solle,
was auch wirklich geschah in d
er asiatischen W
elt und um d
iese her an v
ers
chiede
nen Orten; v
iele
Götter
der Heid
en waren
nichts a
nderes,
wie z.B. Baa
l, Astha
roth, Ch
emos, Mil
kom,
Beelsebub; u
nd zu
Athen
und Rom Saturn, Jupiter
, Neptun, Pluto, Apollo, Pallas usw
., von dene
n sie
einige zue
rst als
Heilige,
dann als überirdische Mächte, und zuletz
t als Götter verehrten. Daß sie auch n
och
leb
ende
M
enschen
als Götter ve
rehrten, erhell
t aus der V
erordnung d
es Medischen D
arius, daß in
nerhalb 3
0
T
agen
niemand Go
tt
um etwas bi
tten sollte, so
ndern allein de
n König, wid
rigenfalls er
in di
e
Löwengrube geworfen werden
sollte: Da.6/7-29.


 
 
 
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