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Die Tierwelt

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DIE VERSCHIEDENHEIT DER TIERE ... JESUS ERLÄUTERT ❤️ LEBENS-GEHEIMNISSE d. Gottfried Mayerhofer
DIE VERSCHIEDENHEIT DER TIERE ... JESUS ERLÄUTERT ❤️ LEBENS-GEHEIMNISSE d. Gottfried Mayerhofer
 
In der Schöpfung gibt es eine Stufenreihe bei der seelischen Entwicklung.

Abfall und Rückkehr über die Inkarnationsreihe von Erzbösewichten:

[HG 1.33.12] Wer aber überhören je wird den Willen Gottes in seinem Herzen, der wird auch sterben, aber ewig am Leibe nimmer auferstehen. Und da werden kommen Würmer der Erde über sein Fleisch und werden es aufzehren samt Haaren, Haut und Knochen; seine Seele und Geist aber werden dann wieder zur Unterlage der Berge Jahrtausende als gefestete Körper dienen müssen im finsteren Bewußtsein ihres Elends und ihrer totalen Nichtigkeit, bis sie endlich wieder nach dem gnädigen Willen von oben irgendein Tier aufnehmen wird, von wo sie dann von Stufe zu Stufe sich durch die ganze Tierwelt werden elend, stumm und sprachlos durcharbeiten müssen, um endlich wieder einmal zur Würde des Menschen gelangen zu können. Dies merket euch wohl; denn da werdet ihr dann viele tausend Male sterben müssen, ehe ihr wieder zum Leben aus der Liebe und Gnade Gottes gelangen werdet! Bedenket, was der Herr euch hier sagen läßt!

[HIM 1.410501b.3] Sehet, also ist es auch in der großen Natur! Zahllose Äonen (Natur-)Geister werden durch das Licht und die Wärme der Sonne aus ihrem starren Winterschlafe geweckt, beginnen ihre vegetative Tätigkeit von neuem und fangen an, allerlei Pflanzen, Kräuter, Sträuche und Bäume wie auch zahllose Heere der kleinen Tierwelt zu bilden und zu entwickeln, und das alles nach der festgesetzten Ordnung.



Die Perlenmuschel – und die Urstufen der Tierwelt. – 15. August 1840

Schreibende: K. G. L. – S. – Andr. und Ans. H. – Das Thema „Perlen-Muschel“ wurde erst heute, als wir an den Schreibtisch gingen, gewählt. Unser Herr sprach durch den Mund Seines Knechtes J. L.:
[HIM 1.400815.1] Bevor Ich euch etwas über diesen Gegenstand (Perlenmuschel) sagen werde, ist es für euer Verständnis notwendig, einen kleinen Rückblick zu machen; da eine vorgerückte Stufe nicht begriffen werden kann, bevor das Vorhergehende zu einer gewissen Klarheit in eurem Gemüte geworden ist.
[HIM 1.400815.2] Nun sehet, unter allen Gelehrten und sogenannten Naturforschern weiß niemand, und schwerlich wird jemand aus sich wissen, wo in der Schöpfung die eine (Wesen-)Klasse aufhört und in die andere übergeht, noch wo die erste den Anfang nimmt. So weiß niemand, wo das Mineralische den Anfang nimmt und wo es aufhört, ebensowenig weiß jemand den Beginn der Pflanzenwelt und den Schluß derselben. Und am allerwenigsten weiß jemand, wo die animalische Welt beginnt und wo sie ihr Ende nimmt. Denn dem Forscher erscheint alles ineinandergeschmolzen, während bei Mir die scharfbegrenztesten Unterschiede stattfinden. Ja, Ich sage euch, es gibt in der ganzen Schöpfung auch nicht zwei Dinge, die davon eine Ausnahme machen.
[HIM 1.400815.3] Dem matten Auge eines solchen Naturforschers erscheint freilich, daß Nacht und Tag sich in einem unmerklich übergehenden Zusammenfließen vereinen. Aber seht, diese Bemerkung eines solchen Naturforschers liegt bloß in der außerordentlichen Schwäche seiner inneren Sehe begründet.
[HIM 1.400815.4] Damit ihr dieses jedoch notwendigerweise leichter fassen und begreifen möget, so will Ich euch ein paar sehr handgreifliche Unterschiede geben.
[HIM 1.400815.5] Sehet, dem Naturblinden schmelzen Tag und Nacht innig zusammen, er wird zwischen der Nacht und dem schwachen Schimmer des Tages einen kaum merkbaren Unterschied finden. Aber so ihr ein fernes Gebirge betrachtet, besonders wenn die Luft noch ziemlich trübe ist, so werdet ihr an dem Gebirge nichts als eine flache Wand erblicken, während dieses Gebirge doch nichts weniger als eine flache Wand ist, wovon ihr euch schon öfter werdet überzeugt haben. Dasselbe ist der Fall, so ihr eine vollkommen ebene Fläche, z.B. eines wohlgeschliffenen Diamanten, betrachtet. Würdet ihr diese Fläche mit einem Mikroskope betrachten, welches die Linien zehnmillionenmal vergrößern würde, so würdet ihr auf einer solchen ebenen Fläche ganze Klüfte und Abgründe entdecken – woraus euch schon in naturmäßiger Hinsicht sehr leicht begreiflich werden würde, wie sehr sich die halb und oft ganz blinden Naturforscher an der Natur irren, wenn sie meinen, daß die Dinge in ihren Klassen, Formen und Charakteren ineinanderfließen.
[HIM 1.400815.6] Dieses war notwendig vorauszuschicken, denn sonst könntet ihr das Folgende unmöglich begreifen. Es ist besser, von einem Dinge und dessen Verhältnissen gar keine Vorstellung zu haben, als eine falsche. Denn wer da steht auf einer morschen Stufe, der wird seinen Fuß nicht eher zur zweiten heben als die erste samt ihm in den Abgrund sinken wird.
[HIM 1.400815.7] Nun, so merket, wo die Tierwelt anfängt! – Ihr werdet meinen, das Wasser sei die Mutter der Tiere. Allein es ist dem nicht so. Denn wo ihr mit dem Mikroskope in einem Tropfen des Wassers animalische Lebensformen entdeckt, da steht das Reich der Tiere schon auf der tausendsten Stufe der Fortbildung.

Atome im Äther sind lebendige "Tiere" !

[HIM 1.400815.8] Die erste Klasse der Tierwelt sind die unendlich kleinen Bewohner des Äthers. Sie sind in demselben ungefähr das, was ihr in eurer Sprache „Atome“ nennet und sind so außerordentlich klein (wohlgemerkt nur eurem Auge), daß auf einem Punkte, den ihr nur unter einer starken Vergrößerung als solchen entdecken könnt, schon mehrere Trillionen überflüssigen Platz fänden.
[HIM 1.400815.9] Wenn ihr solche Tierchen mit euren Augen entdecken wolltet, so müßtet ihr einen solchen Punkt trillionenmal vergrößern können, was euch im irdischen Leben wohl nie gelingen wird, allda nie ein sterbliches Auge die Dinge in ihrer Wahrheit wird schauen können, sondern nur das Auge des Geistes.

Durch Sonnenlicht entstehende und genährte lebende glatte Kugel

[HIM 1.400815.10] Nun werdet ihr fragen, woher diese Tiere kommen und wie sie entstehen? – Da sage Ich euch: Diese Tiere entsehen aus dem Zusammenflusse der Sonnenlichtstrahlen, welche sich allenthalben in dem unermeßlichen Schöpfungsraume begegnen. Und daher wird es euch auch verständlich klar werden, wozu das viele Licht, welches der Sonne in die weiten, leer scheinenden Räume entströmt, von Mir, gewiß nicht unweise, verwendet wird.
[HIM 1.400815.11] Die Gestalt dieser Tiere ist die einer Kugel, deren Oberfläche äußerst glatt ist. Ihre Nahrung ist die Essenz des Lichtes. Und ihre Lebensdauer ist der trillionste Teil einer Sekunde, 

"Monade" mit Organ

worauf sie – nach ihrem Ableben zu Trillionen sich einend – eine zweite Klasse von Wesen zu bilden anfangen, die sich zwar hinsichtlich der Größe von ihren Vorgängern um nicht gar vieles unterscheiden; nur wird ihr Leben um soviel konzentrierter, so zwar, daß sie schon ein Bedürfnis nach Nahrung empfinden; daher sie auch schon mit einem Organe versehen und unter dem Ausdrucke „Monaden“ zu verstehen sind.
[HIM 1.400815.12] Diese Tiergattung hat ihren Lebensraum schon in der Planetensphäre, d.h. in dem Bereiche, allda Planeten um die Sonne kreisen. Ihre Lebensdauer ist der tausendbillionste Teil einer Sekunde. Sehet, wie groß auch der Unterschied zwischen der Lebensdauer eines Atomes und einer Monade ist, so ist er aber für euch – eurem natürlichen Wahrnehmen nach – doch ein ganz unmerkbarer, da ihr mit euren Sinnen den trillionsten und tausendbillionsten Teil wohl niemals unterscheiden möchtet. Und doch wird euch die Rechnung einen ungeheuren Unterschied zeigen. – 

Schäfchenwolken aus "Blaulicht-Tierchen"

Nun auf gleiche Weise wird fast unter gleicher Gestalt eine Klasse nach der andern mit einem stets potenzierteren Leben gebildet, bis endlich das Leben solcher Wesen zu einer solchen Potenz gediehen ist, daß es anfängt, sich an der obersten Luftregion als ein lichtvoller, bläulicher Dunst anzusiedeln.
[HIM 1.400815.13] Die Lebensdauer dieser Wesen ist dann schon nach und nach bis zum tausendmillionsten Teile einer Sekunde angewachsen. Da geschieht es dann öfter, daß sich durch einen innern Trieb viele Trillionen und Trillionen solcher Blaulicht-Tierchen ergreifen und zur Fortbildung einer höheren Klasse begatten.
[HIM 1.400815.14] Ein solcher Prozeß wird dann euren Augen unter der Gestalt einer sogenannten Sternschnuppe sichtbar. Das Leben vieler solcher Tierchen tritt dabei aus ihren leichten Larven und vereinigt sich dann wieder zu einem Leben. Die Larven aber fallen dann vermöge ihrer Lebenskraft-Kompression als scheinbare, oft als weichere, oft aber auch schon als steinfeste, sogenannte „Meteoroliten“ zur Erde und vermehren die Erde mit ihrer toten Wesenheit.
[HIM 1.400815.15] Die nun freigewordenen Tierchen-(Seelen) sammeln sich dann gerade auf der spiegelglatten Oberfläche der atmosphärischen Luft in großen Massen und werden euch sichtbar als sogenannte „Lämmerwolken“. Bei diesen Tierchen, die noch immer unendlich klein sind für euer Auge, findet schon eine Reproduktion ihresgleichen statt, welche jedoch nicht permanent, sondern intermittierend ist. Denn wenn sie sich bis zu einer gewissen Masse und großen Anzahl vermehrt haben, dann werden sie vermöge der entlebten, freigewordenen Lebenshülschen schwerer und schwerer und sinken dann unter die Oberfläche des Luftmeeres. Dadurch geschieht wieder eine gewisse Vermählung erwähnter Tierchen-Massen mit dem in der Luft konzentrierten wärmehaltigen Lichte, welches unter dem sogenannten „elektrischen Stoffe“ verstanden wird.
[HIM 1.400815.16] Dadurch wird nun sogleich eine schon vollkommenere, sehr lebhafte Klasse gebildet, und diese füllt dann die Luft in dichter Wolkengestalt.
[HIM 1.400815.17] Wenn dann – was freilich nur periodisch geschieht, je nach dem mehr oder minder starken Ausströmen des Lichtes aus der Sonne (was von den verschiedenen, euch noch unbekannten, großen Prozessen auf dem Sonnenkörper herrührt) – nach euren Begriffen diese Wolken vermöge ihrer schon wieder potenzierten Reproduktionskraft zu einer großen Masse herangewachsen sind, allda geschieht dann wieder ein Klassenwechsel. Das Leben entbindet sich aus den noch immer kugelförmigen Larven, welche jetzt schon so groß sind, daß sie unter einem starken Mikroskope bereits wahrgenommen werden können, und fährt dann urplötzlich mit großer Schnelligkeit und großem Getöse als sichtbarer Blitz zur Erde, oft auch wieder in die feuchten Teile der Luft – und teilt sich sogestalt in großer Schnelle teils der Materie, teils der Vegetation der Pflanzenwelt, hauptsächlich aber einer in seiner Lebenssphäre ihm zunächstliegenden Tierklasse mit.
[HIM 1.400815.18] In die entleerten Larven aber zieht sich alsogleich beim Austritte des Lebens aus denselben die Feuchtigkeit der Luft, welche Feuchtigkeit eigentlich eine wohlgesegnete Substanz Meiner Barmliebe ist, und fällt dann nach Vereinigung vieler solcher segenerfüllter Larven als Regen zur Erde.
[HIM 1.400815.19] Nun erst fängt ein irdisches Tierleben an, und zwar in den Zwischenräumen solcher wassergefüllter Hülschen, und saugt die Nahrung aus Meiner Barmliebe.
[HIM 1.400815.20] Wenn dann nun die erlösten und freigewordenen Geister aus dem unteren Pflanzenreiche solches gewahr werden, alsdann treten sie nach Meiner Ordnug alsobald aus ihren Hüllen, vereinigen sich mit diesem gleichsam elektrischen Tierleben zu Millionen in eines und bilden die euch schon etwas bekannten sogenannten Infusionstierchen; wovon ihr euch überzeugen könnet, so ihr was immer für eine Pflanze nehmet, dieselbe ins Wasser leget und einige Zeit stehen lasset. Wenn ihr dann einen großen Tropfen unter ein gutes Mikroskop bringet, so werdet ihr da sobald schon in einem nur sandkorngroßen Punkte gar viele frei lebende und sich bewegende, geformte Wesen entdecken. Das ist nun die erste Tiergattung, die in der sichtbaren Materie dem aufmerksamen Beobachter zum Vorscheine kommt.
[HIM 1.400815.21] Jedoch werdet ihr nach Verlauf einer längeren Zeit in einem solchen Tropfen nicht nur eine, sondern wohl tausenderlei Tiergattungen entdecken, die sich in ihrer Form und Benehmungsweise wesentlich unterscheiden. Und ihr müßt ja nicht meinen, daß diese Tiere zugleich entstehen, sondern da geht immer eine Klasse durch die Vereinigung aus einer andern hervor.
[HIM 1.400815.22] Wenn ihr sehr gute Instrumente besitzen würdet, welche bis jetzt freilich noch nirgends in erwünschter Vollkommenheit vorhanden sind, so würdet ihr in der Beschaffenheit einer höheren Klasse noch deutlich zahllose Formen einer unteren Klasse entdecken. Denn da geht eine zweifache Zeugungsweise vor sich, nämlich die von Seinesgleichen und die einer höheren Klasse, welches auf folgende Weise geschieht:
[HIM 1.400815.23] Eine höherstehende Tierklasse nämlich verschlingt sehr gefräßig eine Unzahl Lebewesen aus der unteren Klasse. Dadurch wird nun aus dem materiellen Substrate und der individuellen Beschaffenheit der höheren Klasse Seinesgleichen reproduziert. – Jedoch was die vielen dadurch freigewordenen geistigen Potenzen in einer solchen höheren Klasse betrifft, so bilden diese – sich wieder einend – immerwährend eine noch höhere Klasse, welcher Akt dem materiellen Auge freilich niemals sichtbar werden kann, da er ein geistiger ist.
[HIM 1.400815.24] Und so geht es von Stufe zu Stufe höher, bis wieder ein Kreis von tausend Gattungen durchgegangen ist. Allda geschieht dann wieder ein sichtbarer, großartiger Prozeß, welcher sich durch Stürme oder sonstige große Bewegungen im Wasser kundgibt, allwann solche Geister schon mächtig werden und ihre Gegenwart in den Winden fühlen lassen. – Da geschieht dann eine Teilung. Einige vereinigen sich zu allerlei Gewürm der Erde, andere aber zu dem Gewürm des Wassers. Und diese Weiterzeugung geschieht dann durch Bewegung von sichtbaren größeren Hülsen, welche ihr schon „Eierchen“ nennt, woraus dann wieder ein und dieselbe Gattung sich reproduziert zur Aufnahme einer vielfältigeren unteren Klasse.
[HIM 1.400815.25] Zunächst solchen Würmern kommen dann schon die kleineren Gattungen der Schaltiere, und zwar zuerst die der Schnecken. Zunächst dieser auch zugleich die der Muscheltiere, welche beide Gattungen fast zu gleicher Zeit entstehen – nur mit dem Unterschiede, daß der bessere, gewisserart männliche Teil zu Schnecken und der schlechtere, gewisserart weibliche Teil zu Muscheln wird.
[HIM 1.400815.26] In dieser Schnecken- und Muschelgattung geschieht dann wieder bis zur Schildkröte eine ebenfalls tausendfache Progression. Jedoch weiter wollen wir für diesmal die Ordnung nicht verfolgen, sondern wollen nun bei der sogenannten Perlenmuschel verbleiben.
[HIM 1.400815.27] Die Perlenmuschel steht in der Fortbildung in der neunhundertneunzigsten Stufe und ist aus einer Vereinigung der euch bekannten Perlmuttermuschel mit der euch ebenfalls bekannten Perlmutterschnecke hervorgegangen. Allda vereinigt sich nämlich ein zweifaches Leben, ein weibliches und ein männliches.
[HIM 1.400815.28] Das weibliche Leben verschließt sich in eine äußerlich rauhe, innerlich jedoch sehr schön metallisch schimmernde Doppelhülle und vegetiert in derselben ganz wohl. Es nährt sich von den substratreichen Würmerlarven, aus denen es das Substrat in sich saugt. Die ganz ausgesaugte Larve aber verwendet es zum Weiterbau seines Gehäuses, welches also geschieht:
[HIM 1.400815.29] Wenn das Muscheltier durch seine vielen Saugrüsselchen seine Kost genommen hat, so behält es das Substanzielle als seine Nahrung in sich und schwitzt die leeren, erweichten Hülsen durch eben diese Rüssel wieder an seine Schale, allwo sie sich ankleben und durch den Beitritt des salzigen Wassers festen, da sie dadurch herbe, zusammenziehend und kompakt werden.
[HIM 1.400815.30] Wenn nun eine Perlenschnecke gewahr wird einer solchen weiblichen Muschel, dann kriecht sie sogleich hin zur selben, setzt sich an die runzlichte Schale und bohrt an dem fühlbaren feineren Teile der Muschel Öffnungen oder Löcher. Wenn nun die Muschel solches liebegeartetes Treiben der Schnecke gewahr wird, alsdann fängt sie an, ihre unverdaulichen Nahrungsteile, nämlich die Larven, deren erwähnt wurde, an den Stellen, wo die Schnecke durchgearbeitet hat, abzusetzen, um die Öffnungen gleichsam zu verstopfen. Die Schnecke aber hindert ihrerseits das Gelingen soviel als ihr nur immer möglich. Denn sie schwitzt dann bei solchen Öffnungen ebenfalls ihren Unrat hinein, wodurch sich natürlicherweise eine Art Kugel innerhalb einer solchen Öffnung gestaltet, welche dann sowohl aus den Exkrementen der Perlenmuschel als auch aus denen der Schnecke sich formt und an welcher – besonders wenn sie größer geworden ist – noch allerlei Kampfeindrücke wohl bemerkbar sind.
[HIM 1.400815.31] Auf solche Art geht dieser Kampf oft viele Jahre vor sich. Und wenn dann eine bestimmte Lebenszeit verflossen ist, alsdann verläßt die Schnecke ihre Stelle und macht sich an den sogenannten Mund der Muschel, allwo sie mit einem ihr eigentümlichen Stachel das Fleisch der Muschel durchsticht. Dadurch öffnet sie dem Leben der Muschel die Türe, worauf sie ihr eigenes Haus verläßt, sich selbst mit diesem Leben vereinigt und dann in einer höheren Schneckengattung, als die sogenannte Nautilus-Schnecke, auftritt, allwo sie voll Freude ist, ein schönes Haus baut, selbes sogar äußerlich und innerlich mit schönen Zierraten bemalt und zum Zeichen des Sieges – besonders bei Stürmen, gleichsam ihr erhöhtes Leben zeigen wollend – eine förmliche Fahne emporschießen läßt.
[HIM 1.400815.32] Nun sehet, das ist die ganze naturgemäße Bildungsgeschichte der Perlenmuschel und kann euch als ein sinnreiches Bild dienen, wie durch Beharrlichkeit und Ausdauer im Guten ein schöneres und erhabeneres Leben durch die Vereinigung des Guten und Wahren aus Mir hervorgeht und stark und mutig selbst die Stürme der Zeiten zu seiner Freude verwendet. Denn dem Sieger ist das Zeichen der Macht eine Krone und gibt ihm eine friedliche Seligkeit im Anblicke seines Beharrens. Nur dem Besiegten ist der Anblick der Siegestrophäen eine Qual.
[HIM 1.400815.33] Daher sollet auch ihr mit dem Stachel eurer Demut in euer Inneres graben, um dadurch eurem Geiste die Türe des Lebens in euch zu öffnen. Und wie die kostbaren Perlen als Zeichen edlen Strebens in der toten Muschel zurückbleiben, so werden eure Taten, wenn sie aus Meiner Liebe und Wahrheit hervorgegangen sind, der Nachwelt dauernd zurückbleiben. Und da wird keine so klein sein, daß sie nicht gleich einer auch noch so kleinen Zahlperle an die große Zierschnur des menschlichen Lebens frucht- und heilbringend gereiht werden möchte.
[HIM 1.400815.34] Sehet, das ist nun wieder ein kleines Evangelium, welches euch eine Perlenmuschel predigt. Und so, wie in ihr, liegt in jedem naturmäßigen Dinge eine große Spur, entsprechend Meiner ewigen Liebe und Weisheit, verborgen.
[HIM 1.400815.35] Daher seid fleißig, dieweil es Tag unter euch geworden ist, und sammelt euch des Öles viel von Meinem lebendigen Ölbaume – damit, wenn nach dem Tage wieder eine Nacht kommen sollte, ihr euch eine Lampe anzünden möget zur Zeit der Nacht und erwarten Mich, den Bräutigam eures Lebens. Denn wenn Ich zu jemand komme, so komme Ich nie am Tage, sondern allezeit zur Nacht, kehre aber nur in ein Haus ein, allwo Ich ein sanftes Licht Meiner Liebe brennen sehe.
[HIM 1.400815.36] Denn die Liebe ist das wahre Öl des Lebens. Wenn ihr dieses Öl in die Lampe eures Herzens gießet, so werde Ich es anzünden mit Meiner Gnade. Und wenn nun dadurch die Nacht eurer Seele erleuchtet ist, dann erst werde Ich kommen als wahrer Bräutigam des Lebens und Wohnung nehmen in euren Herzen.
[HIM 1.400815.37] Daher seid emsig und fleißig! – Amen! – Ich, die Ewige Liebe und Weisheit, sage es euch! – Amen.


 
Die Naturseelenentwicklung im Tierreich. 

Himmelsgaben – 16. August 1840

Schreibende: K. G. L. – S. – D. – Andr. und Ans. H. – Der Herr sprach durch Jakob Lorber wie folgt:
[HIM 1.400816a.1] Damit ihr euer heutiges Thema, welches in der inneren geistigen Darstellung einer Taube besteht, begreifet, so ist es notwendig, einige flüchtige Rückblicke auf das am gestrigen Tage euch Mitgeteilte zu machen.
[HIM 1.400816a.2] Obschon die Bewohner der Luft nächst den Bewohnern des Wassers die höhere Fortbildungsstufe einnehmen, so ist es doch, wenn man aus dem Wasser gestiegen ist, nötig, zuerst über die Fläche der Erde einen Blick zu werfen und dann sich erst in die Regionen der Luft zu erheben, um daselbst eine nähere Bekanntschaft mit deren geflügelten Einwohnern zu machen.
[HIM 1.400816a.3] Im Wasser gibt es eine sonderbare Art Wesen von einer sehr unförmlichen Gestalt, die da nicht besser aussieht als ein vielbezweigter Baumast und von euch mit dem Namen „Polyp“ benamset wird. Dieser Polyp setzt sich gleich einem Baumgewächse an irgendeiner Stelle fest, wurzelt sich in dieselbe ein und ergreift mit seinen vier, fünf, sechs, oft auch sehr vielen Armen oder Rüsseln die ihm nahekommenden Gewürmer und andere Wasser-Insekten und verschlingt dieselben in sich, wodurch er dann – besonders in den unteren Tiefen des Meeres – zu einer baumartigen Größe heranwächst.
[HIM 1.400816a.4] Wenn dadurch nun seine Verdauungsorgane fester und fester geworden sind, so fängt er, auch hierin gleich einem Baume, an, teilweise abzusterben und lebt nur noch in seinen äußeren, jüngst gewachsenen Rüsseln fort. Jedoch nach und nach, besonders wenn es ihm anfängt an hinreichender Nahrung zu gebrechen, so wird er dann ganz tot.
[HIM 1.400816a.5] Ist nun dieses mit ihm vorgegangen, so geht sein ganzes unförmliches Wesen in eine unzählige Menge von kleinen rötlichen Würmern über. Diese Würmer zehren dann, sich gewaltig vermehrend, wohlbehaglich an einem solchen abgestorbenen Polypen. Und wenn sie sich so gewisserart zu Tode gefressen haben, dann vereinigt sich ihr Leben zu einem Leben, aus welchem dann eine Art Fische zum Vorscheine kommt.
[HIM 1.400816a.6] Dieser Fisch ist der nämliche, der euch unter dem Namen „Tintenfisch“ oder „Tintenwurm“ (Sepia) bekannt ist und in großen Mengen seine Wohnung vorzugsweise in den größten Tiefen der Meere hat.
[HIM 1.400816a.7] Seine Nahrung besteht ebenfalls in einer Art schwarzbrauner Würmer, welche ungefähr die Gestalt eines Haferkornes haben, an ihren Bauchseiten gleich einem Fische mit zwei Flossen versehen sind und ihren Feind ganz wohl kennen. Wenn nun unser Tintenfisch seine Mahlzeit halten will, so trübt er das Wasser mit einem schwarzen Safte, welcher zugleich eine betäubende Wirkung auf die kleine Tierwelt ausübt.
[HIM 1.400816a.8] Nun, auf diese Weise bereitet er sich dann immer seine Mahlzeiten. Und wenn er sich so jahrelang hindurch an Tausenden und Tausenden solcher Würmer sattgefressen hat, so stirbt er natürlich in der Menge seines Geschlechtes, nachdem er mehrere Millionen solcher (Würmer-)Leben in sich aufgenommen hat.
[HIM 1.400816a.9] Diese nun so potenziert vereinten Würmerleben vereinen sich dann wieder – wie schon bekannt – in eines, von welcher Vereinigung freilich wieder keinem Naturforscher je etwas geträumt hat. Ich aber, als der Urheber aller Dinge, weiß wohl alle Wege, die Ich vorgezeichnet habe in Meinen Werken. Und somit sage Ich euch, daß aus der Vereinigung solcher Leben wiederum ein anderes Wesen hervorgeht, und das zwar der sogenannte „Seefalk“ oder „fliegende Fisch“.
[HIM 1.400816a.10] Dieser Seefalk nährt sich nun teils von den Insekten des Meeres, teils aber auch von den Insekten, die er in einem raschen Fluge in der Luft fängt; daher hat er auch seiner inneren Gestaltung nach eine doppelte Einrichtung, nämlich die eines Fisches und die eines Vogels. Er hat nämlich in seinem Bauche eine Blase, die er augenblicklich mit atmosphärischer Luft füllen und nach seinem intelligenten Vermögen auch wieder ganz oder zur Hälfte entleeren kann.
[HIM 1.400816a.11] Aber da ist wieder für die Naturforscher ein unauflöslicher Knoten vorhanden, da sie nicht wissen, wie der Fisch in der Mitte des Wassers zu atmosphärischer Luft kommt und woher er sie nimmt. Jedoch so schwer wie den Naturforschern wird es Mir nicht sein, euch auch dieses Rätsel völlig zu lösen. Also merket:
[HIM 1.400816a.12] Der Fisch läßt durch einen eigenen Kanal einige Tropfen Wasser in die Blase hineindbringen. Unter der Blase aber befindet sich ein dunkles, metallisch aussehendes Gewebe. Dieses Gewebe hat die Eigenschaft, daß es alsbald eine über 80 Grad heiße Temperatur annimmt, sobald sich ein Tropfen Wasser über ihm in der Blase befindet. Durch diese plötzlich erzeugte Hitze wird das Wasser in einem Augenblicke in einen Dunst aufgelöst und füllt somit die Blase mit atmosphärischer Luft. Diese chemische Handlungsweise ist nach Meinem Willen jedem Fische, je nach seinem Bedürfnisse, so geläufig wie euch die Bewegung eurer Hände und Füße.
[HIM 1.400816a.13] Nun, eine solche Einrichtung hat denn also unser fliegender Fisch. – Aber seht, so könnte er noch nicht fliegen, und wären seine Flügel auch ellenweit. Sondern er hat noch nebst dieser Blase durch sein ganzes Körperwesen eine Menge Röhrchen oder Organe gezogen, welche – wenn er fliegen will – sogleich mit einem äußerst leichten Gase gefüllt werden. Diese Füllung geschieht auf folgende Weise:
[HIM 1.400816a.14] Die atmosphärische Luft wird durch einen eigenen inneren, elektrischen Prozeß geteilt, dadurch sinkt das Schwere der atmosphärischen Luft als tropfbare Flüssigkeit in der Blase nieder und wird durch einen eigenen Kanal, der sich nur bei einer solchen Gelegenheit öffnet, alsogleich hinausbefördert. Das sehr leichte Gas aber strömt dann in die erwähnten vielen Röhrchen und benimmt der Fleischmasse des Fisches in gerechtem Verhältnisse dessen natürliche Schwere, so zwar, daß sein Körper annähernd gleichgewichtig wird mit der atmosphärischen Luft. Nun spannt der Fisch seine Flügel aus und kann mittelst dieser auf natürliche Weise fliegen wie ein Vogel. Dabei geben ihm seine Flossen nach seiner Intelligenz die Richtung, und seine Flügel erheben ihn zu jeder beliebigen Höhe.
[HIM 1.400816a.15] Sehet, das ist nun die mechanische Beschaffenheit dieses Tieres. Wie aber dieses Tier von zweierlei Kost lebt, so hat es auch zweierlei Feinde; nämlich im Meere eine größere Gattung der Raubfische, und in der Luft eine Menge große Wasservögel, die fast allezeit diesen Luft-Usurpator für seine Keckheit mit dem Tode bestrafen.
[HIM 1.400816a.16] Da dieser Fisch nun eine ganz gutmütige Gattung ist, so geschieht nach seinem Austritte aus solchem Leben folgender Teilungsprozeß: Der weibliche Teil, somit auch der blödere, vereinigt sich und geht sogleich in eine Vogelgattung über, welche bei euch unter dem Namen die „Seemöve“ bekannt und noch immer auf die Nahrung der Wasserinsekten beschränkt ist. – Der männliche Teil aber vereinigt sich ebenfalls, und er wird zum Gegenstand eures heutigen Themas – und somit wären wir zu der sehr bedeutungsvollen „Taube“ gekommen.
[HIM 1.400816a.17] Ich sage euch, was das Lamm unter den Vierfüßlern, das ist die Taube unter den Bewohnern der Luft, aus welcher Ursache sie auch wohlbekanntermaßen von Mir als das Bild der Sanftmut, ja oft auch als das Bild der Heiligkeit Gottes dargestellt wird. Und so steht dieses Tier an der Spitze aller Bewohner der Luft und zugleich, durch seine Sanftmut und gänzliche Unschädlichkeit, auf der letzten Stufe, allwo ihre Geister, sogleich mit zahllosen Geistern aus andern edlen Kreaturen beherrschend vereint, zu Menschen-Seelen werden. – Ihr weiblicher Teil entspricht der sanften Liebe, ihr männlicher der daraus fließenden Gnade.
[HIM 1.400816a.18] Ihr werdet euch zwar, da es im Meere eine so gewaltige Menge der Tiergattungen gibt, fragen, auf welche Weise wohl diese alle bis zur Stufe der Taube gelangen können. Allein da sage Ich euch, der sogenannte Polyp ist eben auch sehr verschiedenartig, und da gibt es denn fast jeder Tiergattung des Wassers entsprechende Polypen. Und diese Polypen sind durchgehends nicht, der Meinung eurer Naturforscher entsprechend, eine allerunterste Gattung der Tierwelt, sondern vielmehr ruhige Läuterungsanstalten, welche immerwährend – ohne abzusetzen – in sich verschlingen, was ihnen unterkommt. Und so sind sie eine Mittelstufe zwischen den Würmern und allen möglichen Fischgattungen. Denn durch sie wird die Welt der Würmer in eine höhere Stufe befördert.
[HIM 1.400816a.19] Die Fische aber stehen schon sämtlich auf dieser höheren Stufe, da sie nach ihrer Lebens-Vereinigung zu Bewohnern der Luft werden. Und so entspricht fast jede Fischgattung einer Vogelgattung.
[HIM 1.400816a.20] Jedoch ist im Meere noch eine andere Gattung der Tiere, welche durch das euch schon bekannte Schaltier-Leben fortgebildet wird, deren letzte Bildungsstufe schon so gestaltet ist, daß sie teils im Wasser, teils auch auf der Erde in atmosphärischer Luft leben können. Dergleichen Tiere sind die Schildkröten wie auch noch andere, schildlose Kröten- oder Frösche-Gattungen; welche Tiere alle schon mit den Sinnen des Gesichtes, des Gehöres, des Geruches und des Gefühles sowie auch des Geschmackes begabt sind. Ferner sind das Seekalb, der Seelöwe, das Walroß und so auch alle Vierfüßlern entsprechende Tiere als Halbbewohner des Wassers und der Erde anzusehen, durch deren Gattungsvereinigung entsprechende Vierfüßler der Erde werden.
[HIM 1.400816a.21] Es gibt dann noch eine dritte Fortbildungsstufe im Meere, welche jedoch seltener, daher auch großartiger und wunderbarer ist, davon Ich euch bei anderer Gelegenheit näheres kundgeben werde.
[HIM 1.400816a.22] Doch nun kehren wir wieder zu unserer Taube zurück, welche wir noch näher beleuchten wollen.

 
Entstehungsgeschichte und Lebensbestimmung der Taube

Himmelsgaben – 16. August 1840 (Fortsetzung)

[HIM 1.400816b.1] Obschon die Taube auf diese nun bekannte Weise dem Meere entstieg, so gehört sie aber doch in der Klasse der Vögel zu derjenigen Gattung, welche aus allen drei Reichen der Natur – fast gleich einem Menschen – Nahrung zu sich nehmen kann. Sie kann Körner, Gras, Würmer, Insekten und sogar kleine Steinchen verzehren, in welcher Hinsicht sie euren Haushühnern gleichkommt.
[HIM 1.400816b.2] Die Taube selbst aber zerfällt in ihrem Geschlechte, wie auch jede andere Vogelart, in mehrere Gattungen. Und da gibt es eine sogenannte Holz- oder Wildtaube, eine Turteltaube, eine Lachtaube, eine Feldtaube, eine Haustaube, welch letztere sich noch unterscheidet in die sogenannte Kropftaube oder Goldtaube, Perltaube und so fort. Und so gibt es noch in anderen Ländern viele Gattungen von verschieden gearteten Tauben.
[HIM 1.400816b.3] Jedoch die edelste von allen diesen Taubengattungen ist die Haustaube, auch „die gemeine Haustaube“ genannt, welche an ihrem ungleichartig gefärbten Gefieder leicht zu erkennen ist. Denn es soll euch überhaupt das bei der Tierwelt ein Hauptaugenmerk sein: Wo euch immer eine zahme Tiergattung von derselben Art vielfärbig vorkommt, da steht sie auch schon eurem Wesen am nächsten; weil die Farbe da schon eine Charakteristik der inneren vielfältigen Beschaffenheit ausdrückt – aus welchem Grunde daher auch die weiße Farbe aller andern Färbung vorzuziehen ist, da sie bei der Tierwelt einer soviel wie makellosen inneren Gemütsart entspricht. – Da ist nun also eine Charakteristik, nach welcher ihr die Entwicklungsstufe einer Tiergattung vermöge des Vorhergehenden wohl berechnen könnet!
[HIM 1.400816b.4] Auf diese Art ist nun die gemeine Haustaube, wie schon gesagt, die edelste Gattung der Vögel und ist der Lebensinbegriff aller ihrer Vorgattungen wie auch fast zahlloser Arten anderer, sanfterer Luftbewohner. Und so ist sie auch ein Aufnahmegefäß des besseren Lebens aus dem Pflanzenreiche wie auch sogar mitunter aus dem Mineralreiche.
[HIM 1.400816b.5] Seht, wenn nun eine Taube stirbt, so vereinigt sich mit ihrem Lebensprinzip das Leben von allen möglichen Gattungen, sowohl von Vögeln und Landtieren wie auch der Pflanzen und Steine, und tritt als so vereintes geistiges Leben in den Menschen.
[HIM 1.400816b.6] Jedoch müßt ihr nicht glauben, daß einzig und allein von der Taube ein solcher Übertritt geschehe, sondern da gibt es noch tausend Gattungen sowohl der Luftbewohner als auch der Vierfüßler auf der Erde, durch welche solche Übertritte geschehen. Und möge euch das noch so sonderbar und wunderbar klingen, so ist es demungeachtet dennoch gerade also. Denn da kennt niemand Meine Wege, auch nicht ein Engel des Himmels, als nur Ich allein und der Frommgläubige, dem Ich es mitteilen will.
[HIM 1.400816b.7] Wer da glaubt, dem werden gar viele Wunder erschlossen werden. – Jedoch dem Ungläubigen ist weder zu raten noch zu helfen. Umsonst schaut er mit seinen blinden Augen in Meine große Werkstätte des Lebens. Ich sage euch: Er wird nichts finden als Exkremente des Todes. Denn das Leben ist geistig. Und da hilft kein Mikroskop, um dasselbe in seiner Wirkungssphäre zu belauschen; sondern nur das Auge des Geistes, welches der Glaube ist, kann da schauen in die Tiefen der Wunder des Lebens.
[HIM 1.400816b.8] Und glaubet, soviel euch auch von Mir gezeigt und schon gesagt wurde, so ist das aber doch noch nicht der trillionste Teil selbst auch nur des Lebens einer Milbe! – Daher denket euch, daß euer Vater noch gar vieles im Hintergrunde versteckt hat, was euch alles nach und nach vollendeter und vollkommener gegeben wird, je mehr ihr euch durch die wahre Demut, welche in dem willigsten Gehorsame besteht, einfältiger und dadurch auch befähigter gemacht habt.
[HIM 1.400816b.9] Seht, die Taube ist ein einfältiges Tier. Aber eben in dieser Einfalt kann sie auch mit ihrem Flügelpaare über alles irdische in die lichtvolle Luft sich erheben und da im raschen Fluge ihr Gesicht nach allen Richtungen wenden und sich tragen durch die Ströme des Lichtes, um allda aus dem ewigen Lebensborne stets frische Kost des Lebens in sich zu saugen.
[HIM 1.400816b.10] Ebenso auch ihr! So ihr geworden seid gleich einer Taube in eurer Sanftmut und biederen Einfalt, dann wird euer Geist, gleich diesem sinnlichen Sinnbilde, in dem Reiche des Lebens aus Mir raschen Fluges Höhen erreichen, von denen keinem Sterblichen auf dieser Erde auch die leiseste Ahnung gekommen ist.
[HIM 1.400816b.11] Und so oft ihr eine Taube ansehet, erinnert euch in eurem Herzen dieses kleinen Evangeliums! Und denket, da ihr solches begreifet, daß euch das große Reich Meiner Gnade nahegekommen und daß die Zeit herangereift ist, da der Feigenbaum saftig und voller Triebe geworden ist.
[HIM 1.400816b.12] Nächstens sollet ihr noch die spezielle Beschaffenheit eines Vogels zur Anschauung bekommen und sehen, wie er fliegt und wie seine Nahrung in ihm verwendet wird!
[HIM 1.400816b.13] In dieser Erkenntnis werdet ihr Außerordentliches zu sehen und in euch wohl zu erkennen bekommen. Allein wenn Ich euch auch solches werde bis ins einzelne erörtert und zergliedert haben – so denket dabei, daß Ich euch nicht naturmäßig fliegen lehren will, sondern – geistig! – Amen.
[HIM 1.400816b.14] Ich, die Ewige Liebe und Weisheit! – Amen.

 
Geistige Sonne 2 46. Kapitel – 

Ineinanderfließen von Ewigkeit und Zeit.

[GS 2.46.1] Ich habe vernommen und wohl eingesehen euer vergleichend aufgestelltes Bild und muß euch noch obendrauf hinzu bekennen, daß ihr auf eurer Erde in kurzer Zeit Besitzer von Millionen werden könntet, so euch der Haupttreffer aus den Lotterien so sicher wäre, als wie grundrichtig eure aufgestellte Vergleichung die innere Bedeutung unseres vorliegenden Ornamentes darstellt. – Ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber das will hier eben nicht zuviel gesagt haben; denn wo man den Nagel nirgends anders als auf den Kopf treffen kann, da hört es dann auch auf, eine Kunst zu sein, ja sogar ein Gelingen, einen Nagel auf den Kopf zu treffen. Denn ihr hättet auch ebensogut sagen können: Die untere Spitzpyramide bedeutet eine „Maus“ und die hängende Kugel eine „Katze“ – und ihr hättet die Sache ebensorichtig bezeichnet als mit der „Zeit“ und mit der „Ewigkeit“. Daß aber solches alles richtig ist, wird sogleich unsere nachfolgende Betrachtung zeigen.
[GS 2.46.2] Daß eine Kugel, welche nirgends einen Anfang und nirgends ein Ende hat, am allerfüglichsten die Ewigkeit bezeichnet wie auch die der Ewigkeit innigst verwandte Unendlichkeit, das ist schon eine uralte sinnbildliche Wahrheit.
[GS 2.46.3] Ein Kreis bedeutet wohl auch die Ewigkeit, aber nur so, wie sie gewisserart als eine unendliche Zeitenfolge zu betrachten ist; aber die Ewigkeit in sich, welche gewisserart weder eine Vergangenheit, noch eine Zukunft, sondern eine fortwährende Gegenwart all des schon vor undenklichen Zeiten Geschehenen und des nach undenklichen Zeiten noch zu Geschehenden wie in einem unendlichen Zeitenknäuel vollkommen gegenwärtig darstellt, wird durch eine Kugel symbolisch bezeichnet.
[GS 2.46.4] Eine Spitzpyramide von kreisrunder Form (Spitzkegel) aber bezeichnet allerdings die Zeitenfolge; warum denn? Weil fürs erste die Kreisrundung der Spitzpyramide den Ausgang aus der Ewigkeit dadurch anzeigt, daß sie eigentlich eine gestreckte Kugel beschreibt, deren Kreise sich gegen den Streckpunkt stets mehr und mehr beengen. Schneidet ihr eine solche nach zwei Seiten gestreckte Kugel bei der Mitte auseinander, d.h. durch den Gürtel, so werdet ihr dann zwei Pyramiden (Kegel) bekommen, was soviel sagt, daß durch diese Manipulation die eigentliche Ewigkeit in sich zu einer Zeitenfolge ist ausgedehnt worden. Und da ihr die ausgestreckte Kugel durch den Gürtel auseinander teilet, da liegen alle Fakta dazwischen; denn da ist ihr Anfang und ihr Ende.
[GS 2.46.5] So könnet ihr euch auch keine begrenzte Zeit denken, wohl aber eine eingeteilte. Wo ihr aber die gestreckte Kugel als die zur Zeitenfolge ausgedehnte Ewigkeit abteilet, da steckt, wie gesagt, irgendein Faktum von seinem Anfange bis zu seinem Ende dazwischen, ohne das an keine Zeiteinteilung zu denken ist. Denn denket nur einmal nach, wie lange messet ihr wohl schon die Zeit? Von eurer Geburt an bis zur gegenwärtigen Lebensperiode. Sehet, das ist euer Durchschnitt; dieser schließt den Anfang und das Ende eures irdischen Lebens in sich, und nach beiden Seiten hin ist eine endlos ausgestreckte Linie, deren Ende nirgends als nur für euch bei eurem Lebens-Durchschnitte zu finden ist, d.h. vor eurer Geburt ist eine ewig lange Zeit vergangen, und nach eurem Übertritte wird ebenfalls wieder eine unendliche Zeitenfolge fortwähren.
[GS 2.46.6] Nun sehet unser Ornament an; eine Kugel, vollkommen durchsichtig, hängend an einer ebenfalls vollkommen durchsichtig glatten Schnur. Diese Kugel berührt mit ihrer untersten Sphäre die Spitze unserer Rundpyramide. Was will solches denn sagen?
[GS 2.46.7] Die in sich selbst komplette Ewigkeit oder Unendlichkeit, welche durch die Kugel dargestellt wird, dehnt sich in der Pyramide zu einer ewigen Zeitenfolge aus und fließt aus der Kugel wie aus einem ewigen Urborne, gleichsam durch die Spitzpyramide in die taten- und werkreichen Zeitperioden aus.
[GS 2.46.8] In diesem nun soviel als möglich erklärenden Satze werdet ihr sicher so ziemlich klar ersehen, daß euer Bild zur vorläufigen Erklärung dieses Ornamentes ein sicher ganz überaus wohlgelungenes war, denn ihr möget es wenden und drehen, wie ihr wollt, so werdet ihr allezeit dasselbe Endresultat bekommen.
[GS 2.46.9] Aber wie ginge es denn mit der Katze und mit der Maus? – Sehet, ihr dürfet die Sache nur umkehren und das Bild ist wieder richtig. Die Katze ist ein Tier, das fortwährend mit der Mordlust für Mäuse und auch für andere mausähnliche Tierchen erfüllt ist; die Pyramide stellt sonach eine Maus dar, wie schon im Anfange bezeichnet wurde, und die Kugel die Katze.
[GS 2.46.10] Wie aber die Katze, ein Raubtier, fortwährend die Mäuse verschlingen will, so verschlingt ja auch die Ewigkeit fortwährend alle die aus ihr herausgetretenen Zeitfolgen und alle Werke in denselben.
[GS 2.46.11] In der Ewigkeit könnet ihr alles: Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges wie auf einem Punkte beisammen treffen. Wenn es aber also anzutreffen ist, so muß es als ein Verschlungenes anzutreffen sein.
[GS 2.46.12] Sehet auf unsere Katze; könntet ihr sie geistig beschauen, so würdet ihr in diesem Tiere nichts anderes als ein Aggregat von nahe zahllos vielen Mäusen und mausähnlichen Tierchen erschauen. Daß solches richtig ist, dafür spricht die ziemlich bedeutende Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Tiergattungen. Bei der Katze ist alles nur mehr abgerundet, welches die größere Inhaltskomplettheit darstellt, ähnlich mit der Kugel. Bei der viel kleineren Maus ist alles mehr gespitzt; das bezeigt die bei weitem geringere Inhaltskomplettheit.
[GS 2.46.13] Ihr saget hier freilich: Wenn ein erklärendes Bild vollkommen richtig sein soll, da muß es auch den Abgang und nicht nur allein den Auf- oder Rückgang, also das Ausbeuten ebensogut wie das Wiederverzehren bezeichnen. Es ist wahr, die Katze verschlingt die Mäuse, wie die Ewigkeit die Zeitenfolge und ihre Werke; aber die Zeitenfolge und ihre Werke gehen auch aus der Ewigkeit hervor. Ob aber auch die Mäuse aus der Katze hervorgehen? Darüber scheinen die vielen Weisen des Morgenlandes zu schweigen; und wir sind der Meinung, daß wir solches auch mit einem zentralsonnengroßen Steine der Weisen in der Hand kaum herausbringen werden!
[GS 2.46.14] Ja, meine lieben Freunde und Brüder, mit eurer irdischen Weisheit dürfte es ja wohl ein wenig schwer gehen. Aber es war dennoch bei den alten Weisen ein ganzer Wust von Sprichwörtern, mittels deren man für einen wirklich Weisen so ziemlich dartun konnte, daß aus den Katzen durch eine gewisse naturgemäße kreisförmige Umbildung die Mäuse am Ende wieder aus der Katze hervorgehen. Ihr saget schon: Jedem Lappen gefällt seine Kappen; die Alten haben gesagt: Similis simili gaudet – gleich und gleich gesellt sich gern, und dergleichen noch eine Menge ähnlicher Sprichwörtchen.
[GS 2.46.15] Ihr wisset aber, daß bei dem Umstehen eines Tieres dessen animalischer Nervengeist allein nur in eine höhere Ordnung aufsteigt; der zurückgebliebene Körper als ein Aggregat von unteren Naturpotenzen zerfällt dann wieder und kehrt durch den Kreisgang genau wieder auf den Punkt zurück, der sein ordnungsmäßiger Vorgänger ist.
[GS 2.46.16] Die Katze nimmt das Leben derjenigen Tierwelt, die sie verzehrt, in sich auf und befördert in sich dasselbe zu einer höheren Stufe. Aber der Leib der Katze macht eine Rückbewegung, und die in ihm noch vorhandenen Kräfte bilden sich durch den Zyklus wieder zu Mäusen und darum – (jedem gefällt das Seinige) – gefällt auch der Katze ihr Wesen, welches durch den geordneten Zyklus zurückgekehrt ist in der Maus und in allen jenen Tierchen, die mit dieser auf einer verwandten Stufe stehen.
[GS 2.46.17] Also sehet ihr nun, daß auch dieses Bild richtig ist, und wir haben bei dieser Gelegenheit unser Ornament möglichst umfassend beleuchtet und wollen uns, da hier aus der sehr durchsichtigen Materie nicht viel mehr herauszubekommen ist, sogleich um ein Stockwerk höher begeben, also ins neunte oder in die zehnte Galerie.
 
Die Erde 15. Kapitel – 

Der allgemeine Stufengang der Lebewesen.

22. Januar 1847

[ER 15.1] Diese Erscheinungen geschehen scheinbar wohl also, daß jemand glauben könnte, sie seien gewisserart Sammlungen von gewissen Wirbelwinden, die sich aber dann in der Luft in irgend einen Knaul vereinigten und sodann wieder herunterfielen, so die Hebekraft des Wirbelwindes nachgelassen hätte. Allein für einen nur etwas tieferen Forscher wird diese Erklärungsweise sicher nicht genügend sein; denn um Frösche, Kröten und Schlangen zu heben, würde ein ungeheuer starker Wirbelorkan oder gar eine allerheftigste Windhose vonnöten sein. So aber diese mehr lockeren Tierkörper einer solchen zerstörenden Wut der Winde preisgegeben würden, so müßten sie fürs erste ja eher in die kleinsten Stücke zerrissen sein, bevor sie wieder zur Erde fielen, und mit dem Lebendigbleiben solcher Tiere hätte es dann sicher seine geweisten Wege. Fürs zweite müßte eine solche Windhose, um etwa irgend einen ganzen See oder einen Morast, der oft mehrere Stunden in der Länge und Breite hat, auszufischen, selbst einen ungeheuren Durchmesser haben und eine Kraftäußerung daneben, der kein Berg widerstehen könnte, was doch nicht leichtlich ein Naturforscher annehmen kann. Und fürs dritte würde ein solcher Wind oder eine solche gewaltige Windhose wohl das Wasser des Sees bis auf den letzten Tropfen oder auch einen ganzen Morast dergestalt ausputzen, daß da nicht auch nur ein lockeres Sandkörnchen zurückbliebe, wo dann, wenn es diese Tiere niederregnete, auch Wasser, Schlamm und noch eine Menge anderer Ingredienzien herabfallen müßten, was aber gewöhnlich bei diesen sogenannten Amphibienregen niemals der Fall ist. Wohl aber entstehen diese Erscheinungen auf folgende Art:
[ER 15.2] Die Erde zeugt als ein Doppelwesen in irgend einer Gegend aus ihren Eingeweiden heraus eine gewöhnlich zahllose Menge solcher Eierchen. Diese sind sehr klein und werden leicht durch die Poren und Kanäle der Erde hinausgetrieben. Durch den in ihnen zugrunde liegenden Gärstoff werden sie, je weiter herauf sie kommen, desto mehr ausgedehnt, wodurch sie am Ende leichter als die atmosphärische Luft werden, und steigen dann, so sie die Oberfläche der Erde erreicht haben, in der Gestalt dunkler Nebel nach Art eines Luftballons in eine bestimmte Höhe, wo sie in eine stark elektrische Strömung geraten, und das zwar leicht, weil sie von dieser eigens angezogen werden. In dieser Strömung werden sie dann schnell ausgereift und ausgeboren, und das nicht selten in einer Anzahl von vielen tausend Millionen. Weil sich diese Tierchen aber dann aus der Luft durch die elektrische Strömung einen spezifisch schwereren Leib gebildet haben, als die Luft selbst ist, so können sie sich auch in der Luft nicht mehr lange aufhalten, sondern senken sich zur Erde herab; aber, weil sie dennoch ziemlich leicht sind, nicht so schnell, daß sie durch einen solchen Fall plötzlich zerplatzten und somit natürlich alsogleich getötet würden, sondern sie kommen allezeit ziemlich wohlbehalten herab und können nach dem Herabfallen noch einige Stunden lang leben. Aber weil diese Gestaltung ein Stufenübersprung ist und nicht mit dem ordnungsmäßigen Vorwärtsschreiten geistiger Intelligenzen aus dem Erdkörper im Einklange steht, so vergehen sie auch bald wieder aus dem erscheinlichen Dasein, werden von der Erde wieder aufgesogen und in das Pflanzenreich getrieben, wobei zu bemerken ist, daß solche Erzeugnisse dann wohl früher in die vormals erscheinliche Tierstufe übergehen, als wenn solche Tierstufen nach der gewöhnlichen Ordnung vorerst eine ganze Legion Pflanzenleben durchmachen müssen. Denn man kann da sagen „Tierstufen“, weil sie schon als solche aus der Erde alsogleich als tierische Wesen in die Erscheinlichkeit treten, welche aber freilich vorher noch einen Schritt in das Pflanzliche zurücktun müssen, bevor sie den intensiv tierischen Charakter annehmen können.
[ER 15.3] Ganz anders verhält es sich mit den ursprünglichen Pflanzenstufen, die schon als solche in das erste Dasein treten; diese müssen vorher alle Pflanzenstufen durchgehen, die in ihrer Fortschreitungslinie stehen, bevor sie in das tierische Leben aufgenommen werden können. Da es aber auch einen gewaltigen Unterschied zwischen Pflanzen und Pflanzen gibt, als da sind edle und nicht edle, gute und nicht gute, so folgt auch daraus, daß besonders die edlen den Tierstufen und die edelsten sogar der Menschenstufe so nahe stehen, daß sie alsbald – wenigstens zum Teile – in das menschliche Wesen und zum größten Teile in das edlere Tierreich aufgenommen werden können. Von solchen Pflanzen sagt man: diese haben eine kurze Übergangslinie; aber da gibt es eine große Menge unedler Pflanzen; bei denen geht es sehr lange her, bis sie in die edleren aufgenommen werden, und da sagt man: diese haben eine lange Übergangslinie.
[ER 15.4] Dasselbe ist auch bei den Tieren der Fall. So wie aber derlei Tiere unmittelbar aus dem Doppelwesen der Erde gezeugt werden, so werden auch Sämereien für Pflanzen frei erzeugt. Hauptsächlich geschieht dieses in den tropischen Ländern, etwa so wie im steinigen Arabien, in einigen Gegenden Afrikas und Amerikas. Da gibt es noch heutigestags große Wüsten und Steppen. Diese Wüsten haben gewisse Ausgeburtspunkte für derlei Sämereien; allda wird man auch überall einen üppigen Pflanzenwuchs antreffen. Wo aber solche Sämereien-Ausgeburtsquellen mangeln, da bleibt die Erde wüste und leer.
[ER 15.5] Also haben auch die neu entstandenen Inseln den von der Erde erzeugten Sämereien ihren Pflanzenwuchs zu verdanken, und wenn dieser einmal eine hinreichende Stufenreihe durchgebildet ist, so werden sich auch Tierstufen zu entwickeln anfangen, jedoch nur bis zu den noch sehr unvollkommenen, kriechenden Tieren und Insekten; weiter hinauf reicht der freie natürliche Übergang nicht. Da muß dann schon eine höhere Kraft auftreten, um ein entsprechendes, auf einer höheren Stufe stehendes Tier zu kreieren, in das die vorhergehenden Stufen übergehen können, und so nicht selten aufwärts bis zum Menschen, der jedoch nimmer neu kreiert wird, sondern zu rechter Zeit durch Übersiedlung dahingebracht wird.
[ER 15.6] Ich meine, diese Darstellung wird dem inneren Denker genügen, um die Zeugungs- und Reproduktionskraft der Erde als ein Doppelwesen einzusehen, und wie diese äußeren Erscheinungen auf die vorgezeichnete Weise hauptsächlich aus der Niere der Erde ihren Ursprung nehmen, weil in derselben der allgemeine Samenstoff gebildet und zur weiteren Tauglichwerdung auf dem vorgeschriebenen Wege befruchtet wird.
[ER 15.7] Damit ist aber auch das eigentliche aktive Wesen des Erdinnern so vollständig als möglich erschöpft, und wenn es sich in dieser Mitteilung um die Enthüllung des Erdinnern handelte, so ist dieses Erdinnere in aller möglichsten Kürze so gut als möglich und dem menschlichen Verstande erfaßbar enthüllt. Da es aber jedoch mit der alleinigen Kenntnis des Erdinnern für die völlige Erkenntnis der ganzen Erde nicht gedient wäre, so müssen wir von diesem Erdinnern oder von der inwendigsten Erde zu der zweiten, festen Erde übergehen und diese ein wenig durchblicken, damit uns dann die äußere Erde desto leichter faßlich und begreiflich wird; denn es gibt auf der äußeren Erde eine so große Menge von Erscheinungen, von denen sich die gelehrtetsten Forscher nimmer eine Erklärung geben können. Alle diese Erscheinungen aber können erst dann ganz gut und richtig eingesehen werden, wenn man ihre Grundlage kennt; daher müßt ihr euch das feste Gebilde etwa nicht als gar zu einfach vorstellen, sondern überaus kompliziert und als den bei weitem größten Teil der Erde einnehmend. Er ist gewisserart das feste Holz des Baumes, das eben auch die größte Masse des Baumes ausmacht; und wie in dem festen Holze des Baumes eben der kunstvollste Mechanismus angebracht ist, also ist das eben auch bei der Erde der Fall. Dieser feste Teil der Erde ist daher auch als eine Schule anzusehen, durch welche die aus der innersten Erde aufsteigenden, erst plump geformten Wesen eine eigentliche Färbung und Gestaltung bekommen. Aus diesem Grunde muß diese zweite, feste Erde auch recht scharf durchblickt werden, und wir wollen darum nächstens diese zweite Erde ein wenig zu durchwandern beginnen.
 
 
 
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