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Lebensübungen > Der Weg zum wahren Leben
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Das Buch mit den sieben Siegeln
Daß der Herr im Göttlich-Menschlichen halten werde durch das Wort und nach demselben, weil Er selbst das Wort ist; und daß dies von allen in den drei Himmeln anerkannt worden sei.
Die Zustände des Lebens aller kennen, und jeden nach dem Seinigen richten; 
(Ein Gericht bedeutet "Passendes geben oder Licht/Kraft nicht geben". Bei einem Nachtschattengewächs gilt es die Lichtzufuhr einzuschränken.)



PROPHEZEIUNG DES ERSTEN UND LETZTEN



[aus "Himmelsgaben 3"] 
9] Habt acht nun ihr Großen, Mächtigen, Reichen, Künstler und Kaufleute, eure Zeit ist gekommen! Denn euer Maß, euer schändlich Maß ist voll geworden von allerlei Hurerei, Unzucht, Fraß, Völlerei, Herrschsucht, Haß, Geiz, Neid, Herzenshärte, Unbarmherzigkeit und vollster Lieblosigkeit. Ich will und werde euch daher aber auch ein Gericht über eure stolzen Häupter senden, desgleichen die Erde noch nicht geschmeckt hat, dieweil der Glaube an Mich und die Liebe zu Mir und euren Brüdern so gar und gänzlich aus euren Herzen entschwunden ist!

10] Der erbittertste allgemeine Krieg, darauf und danebst Hunger, Pestilenz und Feuer vom Himmel wird euch also verwehen und aufreiben, als wäret ihr nie dagewesen! In wenigen Jahren (Anm.: in der Ansicht Gottes) wird man eure Namen nimmer finden; denn ihr werdet aus dem großen Lebensbuche gestrichen werden durch dieses größte, von euch wohlverdiente Gericht.

11] Wahrlich, kein Fleischer verfährt mit seinem Schlachtvieh unbarmherziger und schonungsloser, als die Völker mit euch verfahren werden, darum ihr Meine Warnung nicht erkennen wolltet und trachtetet selbst in diesen Tagen des großen Elends der armen Brüder, das ihr ihnen bereitet habt, ihr Elend nur noch zu vergrößern statt zu verringern!

12] Du, der du dein Vermögen nach Hunderttausenden zählst, kennst die Not dessen freilich nicht, der schon tagelang keinen Heller in seiner armen Tasche hatte; aber in der Zukunft sollst du sie hundertfach kennenlernen!

13] Du reicher Prasser, der du aus lauter frevelndem Übermute nicht mehr weißt, mit welchen allerfeinsten und teuersten Leckerbissen du dein elendes Fleisch nähren sollst, um es desto wollüstiger und für Buhldirnen tauglicher zu machen, während tausend deiner armen Brüder, die du gemeine Bestien und Kanaillen nennst, kaum des gröbsten, kaum genießbaren Brotes so viel haben, um ihren brennenden Hunger zu stillen. – O du elender, gefühllosester, reicher Schwelger, der du dir vor lauter Speck und Fett kaum mehr zu helfen weißt, dein Magen weiß nicht, wie es dem geht, der stets Hunger leidet! Aber du wirst es in der Zukunft kennenlernen!

Aufwiegler gegen echte Staatsmänner und wahre Gläubige werden ein hartes Los erfahren!

14] Hundertfaches Wehe aber euch allergefühllosesten Dienern der großen Hure! (Anm. Papsttum) Ich will und werde euch schlagen aufs Haupt, da ihr selbst in dieser Zeit Mich nicht erkennen wollt und wiegelt das Volk nur aus eurer allerschmählichsten Herrsch- und Habsucht gegen diejenigen auf, 
die zur Aufrechterhaltung der äußeren Ordnung gestellt sind, 
und gegen die rechten Bekenner Meines Wortes
euch solle das Gericht am härtesten treffen!

15] Denn Ich Selbst werde nun (Anm. "nun" ist ein längerer Prozess, der aber demnächst den Höhepunkt erreichen wird) den Völkern Krone und Szepter und Schwert geben, und diese werden euch hinausfegen wie eine Windmühle die Spreu vom Weizen, und Ich werde auf euer unsinniges Gekrächze nicht mehr hören und werde euch zugrunde gehen lassen ohne Unterschied. –

Schafft man es in dieser ärgsten Zeit 
in der Liebe zu bleiben, ist das Himmelreich gefestigt

16] Aber freuet euch ihr wenigen Gläubigen und ihr Wohltätigen in Meinem Namen besonders in dieser Zeit, denn euer harret ein schönes Los, so ihr bei Mir (Anm. "Bleibet in Meiner Liebe") verharren werdet in diesen Tagen der großen Versuchung; denn nachher wird euch keine Versuchung und Prüfung mehr heimsuchen amen.
17] Das spricht der Erste und der Letzte, der nun führt das Schwert der Gerechtigkeit und des Feuers und des Todes amen, amen, amen. –



Der fünfte Träger (der Lebenskräfte) heißt: 



Achte das Leben in allen deinen Brüdern, so wirst du den Wert des eigenen Lebens erkennen; 

tötest du aber einen aus deinen Brüdern, so hast du dadurch deinem eigenen Leben eine tödliche Wunde versetzt.


 



5. Gebot



13. Du sollst nicht töten. 
(2 Mose 20)




Geistige Sonne Band 2
78. Kapitel – Das 5. Gebot im fünften Saal – geistig beleuchtet.

[GS 2.78.1] Ihr sehet in diesem fünften Saale abermals eine Tafel angebracht, und auf dieser steht mit wohlleserlicher Schrift geschrieben: „Du sollst nicht töten“. – Wenn ihr dieses Gebot nur einigermaßen beim Lichte betrachtet und dazu die Geschichte des israelitischen Volkes mit in Augenschein nehmet, so müßten eure Augen mit mehr als dreifachem Stare behaftet sein, wenn ihr es nicht auf den ersten Augenblick ersehen würdet, daß es mit diesem Gebote einen sonderbaren Haken hat. „Du sollst nicht töten!“ Wie, wo, wann und was denn?

2] Was heißt „töten“ überhaupt? Heißt töten bloß den Leib lebensuntätig machen oder heißt es den Geist seiner himmlischen Lebenskraft berauben? Ist das Töten bloß auf den Leib des Menschen gesetzlich beschränkt, da kann die Tötung des Geistes doch unmöglich darunter gemeint sein; denn es heißt ja eben, daß gewissenart ein jeder Mensch sein Fleisch töten solle, um den Geist zu beleben, wie da auch der Herr Selbst spricht: „Wer sein Leben, d.h. das Leben des Fleisches, liebt, der wird es verlieren; wer es aber flieht um Meinetwillen, der wird es erhalten“.

3] Gleichermaßen zeigt sich dies auch in der Natur der Dinge. Wird bei einer Frucht die äußere Rinde oder Hülse nicht zum Sterben gebracht, so wird die Frucht zu keinem lebendigen Keime kommen. Also geht aber aus all dem hervor, daß eine Tötung des Fleisches nicht zugleich auch eine Tötung des Geistes sein kann. Wird aber unter diesem Gesetze bloß die Tötung des Geistes verstanden, wer ist dann wohl seines Leibeslebens sicher?

4] Im Gegenteil aber ist es auch zugleich jedermann bekannt, daß die besonders in gegenwärtiger Zeit vielfach vorkommenden Belebungen des Fleisches nichts als „Tötungen des Geistes“ sind. Betrachtet ihr gleich daneben die Geschichte des israelitischen Volkes, dem da gewisserart, wie ihr zu sagen pfleget, diese Gesetze frisch gebacken gegeben wurden, so findet ihr den merkwürdigen Kontrast, daß der Gesetzbringer Moses selbst zuerst eine Menge Israeliten hat töten lassen; und seine Nachfolger mußten mit den am Gesetze Schuldiggewordenen das Gleiche tun.

5] „Du sollst nicht töten“ – dieses Gesetz lag so gut wie alle anderen in der Bundeslade. Was tat aber das ganze israelitische Heer, als es ins Gelobte Land einzog, mit den früheren Bewohnern dieses Landes? Was tat selbst David, der Mann nach dem Herzen Gottes? Was der größte Prophet Elias? – Sehet, sie alle töteten, und das sehr vielfach und sogar oft auf ziemlich grausame Weise.

6] Wer da aus euch nüchternen und unbefangenen Geistes ist, muß der nicht in sich selbst das Urteil aussprechen und sagen: Was ist das für ein Gebot, wider das, wie sonst wider keines, selbst die ersten von Gott gestellten Propheten zu handeln genötigt waren?

7] Ein solches Gebot ist ja doch so gut wie gar keines. Auch in unseren Zeiten ist das Töten der Brüder im Kriege sogar eine Ehrensache! Ja, der Herr Selbst tötet Tag für Tag Legionen von Menschen dem Leibe nach; und doch heißt es: „Du sollst nicht töten!“ Und David mußte sogar einen Heerführer umbringen lassen, da er sich gegen einen zu vernichtenden Ort, freilich wohl meineidig, schonend benommen hatte.

8] Gut, sage ich, also steht es mit dem Gebote auf der Erde. Hier aber sehen wir es im Reiche der Himmel, wo kein Wesen mehr das andere töten kann, und auch sicher nie jemand auch nur den allerleisesten Gedanken in sich fassen wird, jemanden zu töten. Wozu steht es also hier auf der Tafel geschrieben? Etwa aus rein historischer Rücksicht, damit die Schüler hier erlernen sollen, was es auf der Erde für Gebote gibt und gegeben hat? Oder sollen etwa diese allergutmütigsten Kindergeister dieses Gebotes wegen auf eine Zeitlang in eine Mordlust versetzt werden und diese dann gegenüber dem Gesetze in sich selbst bekämpfen? Das könnte man zwar annehmen; aber welchen Schluß oder welches Endresultat wird man daraus bekommen? Ich sage euch nichts anderes als: Wenn die Mordlust den Kindern am Ende doch wieder genommen werden muß, so sie sich als Mordlustige dem Gesetze gegenüber genügend bewährt haben, muß man ja auch annehmen, daß sie dabei weder etwas gewonnen noch verloren haben würden, so sie nie mit der Mordlust erfüllt gewesen wären.

9] Ich sehe aber, daß bei dieser gründlichen Darstellung der Sache ihr nun selbst nicht wisset, was ihr so ganz eigentlich aus diesem Gebote machen sollet. Sorget euch nicht; wenige Worte werden genügen, um euch alles bisher Zweifelhafte ins klarste Licht zu stellen, und das Gesetz wird gleich würdig wie auf der Erde also auch im Himmel wie eine Sonne am Himmel strahlen!

10] Damit ihr aber die nachfolgende Erklärung leicht und gründlich fasset, so mache ich euch nur darauf aufmerksam, daß in Gott die ewige Erhaltung der geschaffenen Geister die unwandelbare Grundbedingung aller göttlichen Ordnung ist. – Wisset ihr nun das, so blicket auf das Gegenteil, nämlich auf die Zerstörung; und ihr habt das Gebot geistig und körperlich bedeutungsvoll vor euch.

11] Saget demnach anstatt: Du sollst nicht töten – 

du sollst nicht zerstören, weder dich selbst, noch alles das, was deines Bruders ist

denn die Erhaltung ist das ewige Grundgesetz in Gott Selbst, demzufolge Er ewig ist und unendlich in Seiner Macht. Da aber auf der Erde auch des Menschen Leib bis zur von Gott bestimmten Zeit für die ewig dauernde Ausbildung des Geistes notwendig ist, so hat ohne ein ausdrückliches Gebot Gottes niemand das Recht, eigenwillig weder seinen eigenen Leib noch den seines Bruders zu zerstören.

12] Wenn hier also von der gebotenen Erhaltung die Rede ist, da versteht es sich aber dann auch von selbst, daß jedermann 

noch weniger berechtigt ist, den Geist seines Bruders wie auch seinen eigenen durch was immer für Mittel zu zerstören und für die Erlangung des ewigen Lebens untüchtig zu machen. 

Gott tötet freilich tagtäglich der Menschen Leiber; aber zur rechten Zeit, wenn der Geist entweder auf die eine oder die andere Weise irgendeine Reife erlangt hat. Auch die Engel des Himmels, als fortwährende Diener Gottes, erwürgen in einem fort der Menschen Leiber auf Erden; aber nicht eher, als bis sie vom Herrn den Auftrag haben, und dann nur auf diejenige Art und Weise, wie es der Herr haben will.

13] Sonach aber erlernen auch die Kinder hier auf geistig praktischem Wege, worin die Erhaltung der geschaffenen Dinge besteht und wie sie vereint mit dem Willen des Herrn stets auf das Allersorglichste gehandhabt werden muß. Und wenn ihr dieses nun nur einigermaßen begriffen habt, so wird es sicher einleuchtend sein, fürs erste die große Würde dieses Gesetzes selbst zu erschauen, und fürs zweite, warum es auch hier im Reiche der himmlischen Kindergeister vorkommt. – Da wir aber solches wissen, so können wir uns auch sogleich in den sechsten Saal begeben. –


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31. — Das fünfte Gebot

[GEJ 7.31.1] Sagte die Helias: „O Herr, wie früher, so sage ich jetzt: Wer das tut, was Du willst, der sündigt wahrlich nicht! Und so nehme ich denn das fünfte Gebot Mosis her und sage: Da steht geschrieben: ,Du sollst nicht töten!‘ Ich nehme aber hier nur auf das einfache Gesetz meine kritische Rücksicht und kümmere mich vorderhand gar nicht darum, was Moses oder auch später ein anderer Prophet Erklärendes darüber gesagt und geschrieben hat; denn es muß ja ein wahrhaft göttliches Gebot doch selbst in seiner möglichsten Einfachheit das in sich fassen, was vernünftigermaßen einem jeden Menschen frommen kann. Aber dieses Gebot enthält das ganz und gar nicht, und so kann ein denkender Mensch von ihm unmöglich etwas anderes sagen und behaupten, als daß es entweder ein menschliches Werk ist, oder daß – auch erst später, etwa des Kriegführens wegen – von den Menschen etwas davon weggelassen worden ist.
[GEJ 7.31.2] Du sollst nicht töten! Wer ist denn erstens eigentlich der ,Du‘, der nicht töten soll? Gilt das für jeden Menschen ohne Unterschied des Geschlechtes, Alters und Standes oder nur für das männliche Geschlecht und für ein gewisses Alter und für einen gewissen Stand? Und zweitens: Wen oder was soll man denn so ganz eigentlich nicht töten? Bloß die Menschen nicht, oder auch die Tiere nicht? Nach meinem Urteil will weder das eine noch das andere darunter verstanden sein.
[GEJ 7.31.3] Das Menschentöten nicht, weil schon Josua die Stadt Jericho zerstört und ihr Volk getötet hat, und das auf Jehovas Geheiß. Die Schlachtung der Götzenpriester durch die Hand des großen Propheten Elias ist bekannt. Sehen wir dann auf den König David, den Mann nach dem Herzen Gottes, der andern gar nicht zu gedenken! Wie viele Tausende und Hunderttausende sind durch ihn getötet worden, und wie viele werden in jedem Jahre jetzt noch getötet! Die Mächtigen der Erde haben trotz des ganz kategorisch ausgesprochenen göttlichen Gesetzes dennoch das vollste Recht von Gott aus, ihre Nebenmenschen zu töten. Und so geht dieses Gesetz nur die bedrückten, armen Teufel von Menschen an. Inwieweit dieses Gesetz auch das Weib angeht, ist da gar nicht zu ermessen, obwohl die Chronika auch nachweist, daß auch die Weiber mit dem Schwerte gewirtschaftet haben, und das wie!
[GEJ 7.31.4] Ob wir armen Menschen auch die Tiere nicht schlachten und töten sollen, das, meine ich, ist nicht einmal einer Besprechung wert; denn das lehrt die Menschen die Natur, daß sie sich ohne Unterschied des Standes, Geschlechtes und Alters gegen die vielen bösen Tiere auf Leben und Tod zur Wehr setzen müssen, so sie nicht allerwegs von den zu überhandgenommen habenden bösen und reißenden Bestien angefallen, zerrissen und gefressen werden wollen.
[GEJ 7.31.5] Du sollst nicht töten! So ich aber von einem wilden Straßenräuber angefallen werde, der mich berauben und dabei ganz sicher töten will und wird, – ich aber, als die Angefallene oder der Angefallene, habe Kraft, Mut und eine Waffe, um ihn eher zu töten, als er mir den Todesstreich versetzen kann, – was soll ich da wohl tun? Diese Notwehr sollte im Gesetze doch insoweit ausgedrückt sein, daß es hieße: ,Du sollst nicht töten, außer im Falle der äußersten Notwehr!‘ Aber nein, von dem steht im Gesetze wahrlich keine Silbe! Es heißt nur ganz einfach: ,Du sollst nicht töten!‘ Wenn aber das einfache Gesetz also lautet, wo steckt da im selben die göttliche Liebe und Weisheit, die denn doch wissen mußte, unter welchen wahrlich höchst bedauerlichen Verhältnissen die Menschen auf dieser Erde ihr Leben durchzumachen haben?
[GEJ 7.31.6] Warum gab denn Gott ein solches Gesetz und befahl dann Selbst einem David, die Philister und Moabiter gänzlich zu vernichten? Warum durfte die Judith den Holofernes töten, und warum darf nicht auch ich sündefrei jemandem das Leben nehmen? Wer gab denn den Ägyptern, den Griechen und den Römern das Recht, jeden zu töten, der sich gröblich an ihrem Gesetze versündiget?“
[GEJ 7.31.7] Hierauf sah sie um sich, um zu sehen, was alle die andern zu ihrer Kritik für Gesichter machten.
[GEJ 7.31.8] Beinahe alle gaben ihr recht, und einer der Pharisäer, der ein Schriftgelehrter war, sagte: „Ja, ja, man kann in dieser Sache, mit unseren menschlichen Begriffen betrachtet, dem schönen Kinde nicht völlig unrecht geben; denn das Hauptgesetz lautet einmal buchstäblich also, obschon nachträglich in den Büchern Mosis alles gezeigt ist, wie dieses Gebot zu nehmen und zu halten ist. Aber ein primitives Haupt- und Grundgesetz sollte wahrlich das Wesentliche, das es verlangt und will, wenigstens mit den höchst nötigsten Nebenumständen schon ausgedrückt in sich fassen; denn jede spätere und nachträgliche Beleuchtung und größere Vervollständigung eines einmal gegebenen Gesetzes scheint zu sagen, daß der Gesetzgeber beim Geben der Grundgebote noch nicht an alles gedacht hat, was er durch das gegebene Gebot eigentlich gebieten und verbieten wollte.
[GEJ 7.31.9] Nun, bei Menschen, wenn sie Gebote geben, ist das begreiflich, weil in ihrem Denken und Wollen keine göttlich helle Vollendung sein kann, und es ist auch ganz natürlich, daß bei menschlichen Gesetzen dann nachträglich allerlei Zusätze und Erläuterungen zum Vorschein kommen müssen; aber bei einem wahrhaft göttlichen Gesetze sollte wahrlich keine Lücke alsogestaltig vorkommen, daß sie erst hinterdrein mit allerlei Zusätzen und Erläuterungen ausgefüllt werden soll! Ja, die Sache also betrachtet, könnte man wahrlich beim Mosaischen Gesetze auf die Idee gebracht werden, daß es entweder gar kein rein göttliches ist, oder daß es als solches durch den selbstsüchtig bösen Willen der Menschen also entstellt worden ist. Doch ich will damit kein Urteil über das Gesetz gefällt, sondern nur meine bisher noch sicher sehr blinde Meinung ausgesprochen haben.“
[GEJ 7.31.10] Sagte Ich: „Ja, das sicher; denn wenn ihr Meine Gesetze mit menschlichen Sinnen beurteilt, dann müsset ihr freilich wohl Lücken und Mängel darin entdecken. Wenn du deinen Nächsten liebst wie dich selbst, so wirst du ihn nicht hassen, nicht anfeinden und ihm keinen Schaden zufügen; tust du das aber, so wirst du ihn um so weniger je irgendwann weder leiblich und noch weniger seelisch durch allerlei Ärgernisse töten wollen.
[GEJ 7.31.11] Du sollst nicht töten! Das ist ganz richtig und wahr also gegeben im Gesetze. Aber warum? Weil unter ,töten‘ schon von uralters her Neid, Scheelsucht, Zorn, Haß und Rache verstanden ward.
[GEJ 7.31.12] ,Du sollst nicht töten!‘ heißt demnach soviel wie: Du sollst niemanden beneiden, sollst den Glücklicheren nicht mit scheelen Augen ansehen und sollst nicht im Zorn erbrennen wider deinen Nebenmenschen; denn aus dem Zorn entsteht der Haß, und aus dem Haß geht die böse, alles verheerende Rache hervor!
[GEJ 7.31.13] Es steht ja auch geschrieben: ,Mein ist der Zorn, und Mein ist die Rache, spricht der Herr.‘
[GEJ 7.31.14] Ihr Menschen aber sollet euch in aller Liebe achten, und es soll einer dem andern gute Dienste erweisen; denn ihr alle habt an Mir einen Vater und seid somit gleich vor Mir! Ihr sollet euch untereinander nicht ärgern und lästern und einer soll dem andern durch bösen Leumund nicht die Ehre abschneiden; denn wer das tut, der tötet die Seele seines Nebenmenschen!
[GEJ 7.31.15] Und seht, alles das ist kurz in dem Bilde ,Du sollst nicht töten!‘ ausgedrückt! Und die ersten Juden, auch noch die zu den Zeiten Salomos, verstanden dieses Gesetz nicht anders, und die Samariter als die Altjuden verstehen es heutzutage noch also. Wenn aber dieses Gesetz vom Fundamente aus nur also zu verstehen ist, – wie kann jemand da annehmen, daß durch dieses Gesetz dem Menschen die Notwehr gegen böse Menschen und sogar gegen reißende Tiere untersagt sei?“
[GEJ 7.31.16] Sagte die Helias: „Ja, Herr, das sehen wir nun sicher alle recht gut ein, weil Du uns das nun in der vollkommen rechtesten und wahrsten Weise erklärt hast; doch ohne diese Deine gnädigste Erklärung hätten wir das eben nicht zu leicht ins reine gebracht. Warum hat denn Moses mit dem Gesetze nicht auch sogleich eine solche Erläuterung gegeben? Denn er als ein Prophet mußte das ja doch auch schon zum voraus eingesehen haben, daß die späteren Juden das einfache Gesetzesbild nicht also verstehen würden, wie es die Juden zu seiner Zeit sicher verstanden haben.“
[GEJ 7.31.17] Sagte Ich: „Ja, du Meine liebe Kritikerin, das hat Moses wohl eingesehen, und er hat darum auch eine große Menge Erklärungen für die Zukunft niedergeschrieben; aber dafür, daß du sie bis jetzt noch nicht gelesen hast, kann weder Moses noch Ich.
[GEJ 7.31.18] Es war aber deine Kritik dennoch ganz gut, weil du eben die Mängel und Lücken aufgestellt hast, die zwar nicht am Gesetze, aber desto mehr in eurer Erkenntnis haften, und um diese auszufüllen, lasse Ich ja eben von dir das alte Mosaische Gesetz kritisieren.
[GEJ 7.31.19] Und da wir nun sogestaltig auch das fünfte Gebot ins reine gestellt haben, so kannst du dich nun schon über das sechste Gebot machen und auch an diesem die gewissen Mängel und Lücken zeigen, so du deren auch irgendwelche entdeckt hast. Und so rede denn!“

 
5. Gebot - Entsprechungen lt. Emanuel Swedenborg (18. Jhdt)

309. Durch dieses Gebot: ‚du sollst nicht morden‘, wird im natürlichen
Sinn verstanden, keinen Menschen morden, ihm keinen Stoß, an dem er
sterben könnte, versetzen, und auch seinen Körper nicht verstümmeln,

und außerdem kein tödliches Übel seinem Namen und Ruf zufügen, weil
der Ruf und das Leben bei vielen gleichen Schritt halten. 

Im weiteren 
natürlichen Sinn wird unter morden auch verstanden Feindschaft, Haß
und Rache, die den Tod atmen; denn in diesen liegt der Mord verborgen, 
wie das Feuer im Holz unter der Asche; 

das höllische Feuer ist
auch nichts anderes; weshalb man sagt, von Haß entbrennen und von Rache glühen. Dies sind Morde in der Absicht, obwohl nicht in der Tat,
und wenn man ihnen die Furcht vor dem Gesetz , und vor der Wiedervergeltung und Rache wegnähme, so würden sie in die Tat ausbrechen,
besonders, wenn der Absicht Tücke oder Roheit innewohnt. Daß der Haß
Mord ist, erhellt aus folgenden Worten des Herrn: „Ihr habt gehört,
daß von den Alten gesagt wurde: du sollst nicht morden, und wer da mordet, soll dem Gericht verfallen sein; Ich aber sage euch, daß jeder ,
der seinem Bruder ohne Grund zürnt, der Feuerhölle verfallen sein wird“: Matth.5/21,22. 

Der Grund ist, weil alles, was in der Absicht
ist, auch im Willen liegt, und so an sich Tat ist. 

310. Im geistigen
Sinn werden unter den Morden verstanden alle Arten, die Seelen der Menschen zu morden und zu verderben, welche mannigfaltig und vielerlei sind, als z.B . sie abwenden von Gott, von der Religion und dem Gottesdienst durch Einstreuung von Ärgernissen wider jene und Einredung von Dingen, welche Abneigung , ja selbst Widerwillen bewirken. 

Vondieser Art sind alle Teufel und Satane in der Hölle , mit denen die Verletzer und Schänder der Heiligkeiten der Kirche in dieser Welt verbunden sind. Diejenigen, welche die Seelen durch Falsches zugrunde richten, werden verstanden unter dem König des Abgrundes, genannt Abaddon oder Apollyon, das ist Verderber, in der Offb.9/11; und im prophetischen Wort (die an der Seele Beschädigten) unter den Gem
ordeten, wie in folgenden S tell en: „Es sprach Jehovah Gott: Weide
die Schlachtschafe, die von ihren Besitzern gemordet wurden“: Sach.1
1/4,5,7. „Gemordet wurden wir alltäglich , wurden einer Schlachtherde
gleich geachtet“ : Ps.44/23,24. 

„Die Kommenden wird J akob wurzeln
lassen; ist er gemordet worden, wie er seine Gemordeten gemordet
hatte?“ Jes.27/6,7. 

„Der Fremde kommt nur , um zu stehlen und zu
schlachten die Schafe; Ich bin gekommen , damit sie Leben und Überfluß
haben“: Joh.10/10; außer anderen Stellen, als: J es.14/21; 26/21;
27/9; Jer .4/31; 12/3; Of fb.9/4; 1 1/7. Daher kommt, daß der Teufel
ein Mörder von Anfang heißt: Joh.8/44. 

311. Im himmlisc hen Sinn wird
unter morden verstanden, dem Herrn vermessen zürnen, Ihn hassen und
Seinen Namen vertilgen wollen. Solche sind die, von denen es heißt, daß
sie Ihn kreuzigen; was sie auch tun würden, gerade wie die Juden, wenn
Er, wie früher, in die W elt käme; dies wird verstanden unter dem
Lamm, das stand wie gemordet: Of fb.5/6; 13/8, und unter dem
Gekreuzigten: Of f b.1 1/8; Heb.6/6; Gal.3/1. 

312. Wie das Innere des
Menschen beschaffen ist, wofern es nicht vom Herrn umgebildet wird,
stellte sich mir an den Teufeln und Satanen in der Hölle heraus; denn
diese denken beständig darauf, den Herrn zu töten, und weil sie
dies nicht können, so trachten sie fortwährend da nach, diejenigen
zu töten, die dem Herrn zugetan sind. Weil sie aber auch dies nicht
können wie die Menschen in der Welt, so gehen sie mit aller Kraft
darauf aus, die Seelen derselben zu verderben, das heißt, den Glauben
und die Liebtätigkeit bei ihnen zu zerstören. Der Haß und die Rachgier
erscheinen bei ihnen wie dunkelrotes Feuer und wie weißglühendes Feuer;
der Haß wie dunkelrotes Feuer, und die Rachgier wie weißglühen- des
Feuer; doch sind es keine Feuer, sondern Scheinbarkeiten. Die Wutausbrüche ihres Herzens stellen sich zuweilen über ihnen in der Luft
sichtbar dar wie Gefechte mit den Engeln, und wie deren Fall und
Niederlage; es sind ihre Regungen des Zorns und Hasses gegen den
Himmel, aus welchen der gleichen gräuliche Gaukelszenen emporsteigen.
Überdies erscheinen ebendieselben von ferne wie wilde Tiere jeder
Art, z.B. wie Tiger, Pardel, Wölfe, Füchse, Hunde, Krokodile und wie
Schlangen jeder Art, und wenn sie in vorbildlichen Formen zahme Tiere erblicken, so fallen sie dieselben in ihrer Phantasie an, und
suchen sie zu töten. Meinem Blick stellten sie sich dar wie Drachen,
welche neben Frauen standen, bei denen Kinder ware n, die sie wie zu
verschlingen suchten, gemäß dem, was in der Offb. Kap.12 erzählt wird;
was auch nichts anderes ist, als Vorbildungen des Hasses gegen den
Herrn und Seine neue Kirche. 

Daß Menschen in der Welt, welche die
Kirche des Herrn zerstören wollen, diesen ähnlich sind, kommt vor ihren
Genossen nicht zum Vorschein, und zwar darum nicht, weil die Körper, durch die sie äußere Sittlichkeit üben, es auffangen und verbergen;
dennoch aber erscheinen sie vor den Engeln, welche nicht ihre Körper,
sondern ihre Geister sehen, in ähnlichen Gestalten, wie jene Teufel,
von denen oben die Rede war . Wer hätte der gleichen Dinge wissen können, wenn nicht der Herr jemanden das Gesicht geöffnet und ihm
Gelegenheit gegeben hätte in die geistige Welt hineinzublicken? Würden
nicht diese mit anderen höchst wichtigen Dingen vor den Menschen sonst
ewig verborgen geblieben sein?

 
- 1 -


Zwillinge



Mathael über die Tierkreiszeichen



Fortsetzung von "4"

... und wir wollen nun sehen, wie denn das fünfte Zeichen unter dem Namen und unter der Gestalt der ,Zwillinge‘ als Castor und Pollux entstanden ist!
[GEJ 3.103.5] Dieses wird sich sehr leicht verständlich dartun lassen, so wir bedenken, daß das alte Hirtenvolk Ägyptens mit der Besorgung des Rindviehes des Jahres Hauptsorge und Mühe hinter dem Rücken hatte

Nach dieser Zeit traten die Häupter der Gemeinden zusammen und wählten einen oder zwei Sachkundige und möglich verständigste Beurteiler und gleichsam Richter auf diese Zeit hindurch, die sich umzusehen und zu prüfen hatten, ob alle bisherige Mühe auch allenthalben gut und segenbringend vollbracht ward. Nach dem Amte war denn auch so ein Erkundiger benennet. 

,Ka i e stor'?‘ war die Frage und hieß verdolmetscht: ,Was hat er getan?‘ 

Darauf folgte die ernste Mahnung mit dem gebietenden Satze: ,Po luxe men!‘ – auch ,Poluzce men!‘ – ,Gib mir darüber Licht, Aufklärung!

[GEJ 3.103.6] Daraus sind die späteren ,Zwillinge‘ entstanden; im Grunde aber waren die Zwillinge nur zwei Sätze, nämlich ein Fragesatz und darauf der Aufforderungssatz. Gingen auf solche Erkundigungen zwei solche Amtsboten in die Gemeinden aus, so hatte einer den Fragesatz und der andere den Aufforderungssatz zu stellen, natürlich nicht nur bloß dem Worte, sondern der Tat nach.
[GEJ 3.103.7] Da aber eben um solche Erkundigungs- und Nachsehezeit die Sonne gerade unter das bekannte Zweisternbild trat, so nannte man es auch ,Zwillinge‘ und nach römischer Zunge Gemini oder auch Castor et Pollux, die natürlich später durch die eitle Phantasie der Menschen ebenfalls vergöttert worden sind. –
[GEJ 3.103.8] Wir hätten nun das fünfte Tierkreisbild abermals ganz wie die früheren treu und wahr erläutert vor uns; aber nun kommen wir zum sechsten Zeichen, und da erblicken wir auf einmal den ,Krebs‘! Wie kam denn der in den großen Gestirnkreis? Ich sage euch, ganz leicht und natürlich so wie die früheren!

Fortsetzung unter "6"



Weitere Erklärung: 



[GEJ 10.193.10] Mit der Zeit war man mit diesem Feldzeitmaßinstrument, mit dem man aber doch in der Nacht keine Zeit messen konnte, nicht mehr zufrieden, widmete den Gestirnen eine stets intensivere Aufmerksamkeit und erfand die euch bekannten zwölf Sternbilder und gab ihnen Namen nach den in Ägypten von Monat zu Monat eintretenden, ganz natürlichen Erscheinungen – worunter auch vier menschliche Namen vorkamen: der Wassermann, die Zwillinge, der Schütze und die Jungfrau – und nannte die Sternbilder zusammen den Tierkreis.


 
Das Vaterunser



Und vergib uns unsere Sünden; 
denn auch wir vergeben einem jeden, der uns schuldig ist.
(Lukas 11.4)



Die Bergpredigt




 
Entsprechungen, Kabbala Grundlage



10 Sephirot (der unsichtbare Gott, En Soph, 10 "Emanationen")
5. Sephirah: Geburah
Bedeutung: Gesetz, Sieg, Stärke (Hand)

Tora 5. Buch: Devarim („Worte“)

Bezeichnung in der Genesis: 2. Tag

Die 7 stehen für die 7 Gebote der Nächstenliebe und beginnen eigentlich nach den 3 Geboten der Gottesliebe und starten also bei der 4.
Nimmt sie für sich alleine, so starten sie bei der 1.

7 Tage: 2. Tag, Mon(d)tag
7 Tugenden: 2. Weisheit
7 Geister der Gottheit: 2. Fürchtet die Gottheit, welche tötet, - damit ihr nicht getötet werdet.
7 Farben des Regenbogens: Orange
7 Hauptchakras: 2. Chakra
 
Offenbarung Johannis. 
Kapitel 5
Kommentare u.a. von Emanuel Swedenborg

(V. 1) Und ich sah in der Rechten Dessen, Der auf dem Throne saß, ein inwendig und
auswendig geschriebenes Buch, bedeutet, den He
rrn in Ansehung Seines Göttlichen von Ewigkeit,
Welcher Allmacht und
Allwissenheit hat, und Welcher das Wort ist; mit sieben Siegeln versiegelt,
bedeutet, daß dasselbe dem Engel und dem Menschen gänzlich verborgen sei;

(V. 2) Auch sah ich einen starken Engel, der
mit lauter Stimme rief, bedeutet, das vom Herrn
bei den Engeln und Menschen bis ins Innerste einfließende göttlich Wahre; Wer ist würdig, das
Buch zu öffnen, und seine Siegel zu lösen, bedeut
et, wer hat die Macht, die Zustände des Lebens
aller in den Himmeln und auf Erden zu kennen, und jeden nach dem Seinigen zu richten?

(V. 3) Und niemand konnte es, weder im Hi
mmel, noch auf Erden, noch unter der Erde,
bedeutet, daß es keiner in den oberen und in de
n unteren Himmeln vermöchte; das Buch öffnen,
bedeutet, die Zustände des Lebens aller kennen, und jeden nach dem Seinigen richten; noch
hineinsehen, bedeutet, gar nicht.

(V. 4) Da weinte ich sehr, daß niemand gef
unden ward, das Buch zu öffnen und zu lesen und
hineinzusehen, bedeutet, den Schmerz des Herzen
s, daß, wenn es niemand könnte, alle verloren
gingen.

(V. 5) Und einer von den Ältesten sprach zu
mir: Weine nicht! bedeutet, den Trost; siehe,
überwunden hat der Löwe, der aus dem Stamm Jehuda
hs ist, die Wurzel Davids, bedeutet, den
Herrn, daß Er, als Er in der Welt war, aus eigener Macht, durch das mit dem göttlich Wahren
vereinigte göttlich Gute in Seinem Menschlichen, die Höllen unterjocht und alles in Or
dnung
gebracht habe; das Buch zu öffnen und seine sieb
en Siegel zu lösen, be
deutet hier wie oben.

(V. 6) Und ich sah, und siehe in der Mitte des Thrones und der vier Tiere, und inmitten der
Ältesten, bedeutet, vom Innersten heraus und von
da in allen Teilen des Himmels, des Wortes und
der Kirche; stand ein Lamm wie getötet, bedeut
et, den Herrn in Ansehung des Menschlichen, das
in der Kirche nicht als göttlich anerkannt wurde;
das sieben Hörner hatte, bedeutet, Seine All-
macht; und sieben Augen, bedeutet, Seine Allwissenheit und göttliche Weisheit; welche sind die
sieben Geister Gottes, ausgesandt in alles Land, bedeutet, daß aus dieser alles göttlich Wahre im
ganzen Weltkreis, wo eine Religion ist, stamme.

(V. 7) Und es kam und empfing das Buch aus der Rechten Dessen, Der auf dem Throne saß,
bedeutet, daß der Herr in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen das Wort sei, und daß dieses
aus Seinem Göttlichen in Ihm, und daher aus Seinem Göttlich-Menschlichen das Gericht halten
werde.

(V. 8) Und als es das Buch empfangen hatte, bede
utet, als der Herr anfing, das Gericht zu halten,
und durch dasselbe alles in den Himmeln und auf Erde
n in Ordnung zu bringen; so fielen die vier
Tiere und die vierundzwanzig Ältesten vor dem
Lamme nieder, bedeutet, die Selbstdemütigung
und Anbetung des Herrn von den oberen Himmeln he
r; und hatten, jeder eine Zither, bedeutet, das
Bekenntnis des Göttlich-Menschlichen des Herrn durch das geistig Wahre; und goldene Schalen
voll Rauchwerks, bedeutet, das Bekenntnis des Göttlich-Menschlichen des Herrn durch das
geistig Gute; welches sind die Gebete der Heiligen, bedeutet, die aus dem Glauben kommenden,
und in Rührung der Liebtätigkeit gegründeten Gedanken derer, welche den Herrn durch das
geistig Gute und Wahre verehren.

(V. 9) Und sangen ein neues Lied, bedeut
et, die Anerkennung und Verherrlichung des Herrn
als alleinigen Richter, Erlöser und Seligmacher, mithin Gott Himmels und der Erde; und spra-
chen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen, und se
ine Siegel zu öffnen,
bedeutet hier wie oben;
weil Du getötet worden, und uns mit Deinem Blute
Gott erkauft hast, bedeut
et, die Befreiung aus
der Hölle und die Beseligung durch die Verbi
ndung mit Ihm; aus allen Stämmen und Zungen, und
Völkern und Völkerschaften, bedeutet, daß vom Herr
n diejenigen erlöst worden seien, die in der
Kirche oder in irgendeiner Religion im Wahren in Ansehung der Lehre und im Guten in Anse-
hung des Lebens sind.

(V. 10) Und hast uns unserem Gott zu Könige
n und Priestern gemacht,
bedeutet, daß sie
durch den Herrn in der Weisheit aus dem göttlich Wahren und in der Liebe aus dem göttlich
Guten seien; und wir werden regieren auf Erden, be
deutet, und sie werden in Seinem Reiche sein,
Er in ihnen und sie in Ihm.

(V. 11) Und ich sah, und hörte die Stimme viel
er Engel um den Thron und um die Tiere und
Älteste, bedeutet, das Bekennt
nis und die Verherrlichung des He
rrn von den Engeln der unteren
Himmel;

(V. 12.) welche mit starker Stimme sprachen: Würdig ist das getötete Lamm, zu nehmen
Macht und Reichtum und Weisheit und Ehre und Herrlichkeit, bedeutet ,das aus dem Herzen
kommende Bekenntnis, daß dem Herrn in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen die Allmacht,
Allwissenheit, das göttlich Gute und das göttlich Wahre gehöre; und Segen, bedeute, jenes alles
in Ihm, und aus Ihm in ihnen.

(V. 13) Und alles Erschaffene, das im Himmel und auf Erden,
und unter der Erde, und im
Meere ist, und alles, was in ihnen ist, hörte
ich sagen, bedeutet, das Bekenntnis und die Verherr-
lichung des Herrn von den Engeln der untersten Himmel; Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem
Lamme sei Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in die Zeitläufe der Zeitläufe, bedeutet, daß
in dem Herrn von Ewigkeit und daher in Seinem Göttlich-Menschlichen alles im Himmel und in
der Kirche, das göttlich Gute und das göttlich Wahre und die göttliche Macht, und aus Ihm in
ihnen sei.

(V. 14) Und die vier Tiere sprachen: Amen!,
bedeutet, die göttliche Bekräftigung durch das
Wort;
und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder,
und beteten an den in die Zeitläufe der Zeitläufe
Lebenden, bedeutet, daß sie sich
in allen Himmeln vor dem Herrn demütigen, und nach dieser
Demütigung Ihn, von Welchem und in Welchem das ewige Leben ist, anbeten.
 
Weisheits- und Willensschulen

...
[NS 31.5] Daher beruht eine Hauptübung darin, daß die Schüler nach dem vorhergegangenen Elementarunterricht mit dem freien Auge anfangen müssen, den kubischen Inhalt und so auch die Quadratoberfläche eines jeden wie immer gestalteten Objekts durch das bloße Anschauen zu bestimmen und sodann aus der bestimmten Zahl sogleich die Wurzelzahl und aus dieser die Einheit zu finden. Ihr könnt versichert sein, diese Menschen erlangen in diesem Fach mit der Zeit eine solche Fertigkeit, daß sie durch einen nur flüchtigen Blick jeden kubischen Inhalt bis zum Minimum bestimmen können, und so auch mit großer Genauigkeit die Höhe eines jeden vor ihnen liegenden Berges. Ja sie sind in der Bestimmung sogar ferner Weltkörper so scharfsinnig, daß sie mit einem Blick eine größere und richtigere Berechnung machen, als eure scharfsinnigsten Astronomen solches kaum im Verlaufe von mehreren Jahrzehnten imstande sind.

 
I GING - 5. Sü - Das Warten, (die Ernährung)

Oben Trigramm Wasser/Abgrund
Unten Trigramm Himmel
Kernzeichen oben Li/Licht
Kernzeichen unten Dui

Herr des Zeichens ist die Neun auf fünftem Platz. Alle Geschäfte bedürfen des geduldigen Wartens, und der Weg des Herrschers beruht ganz besonders darauf, daß durch dauernde Einwirkung die Pläne zustande kommen. Die Bemerkung im Kommentar zur Entscheidung: Nimmt den Platz des Himmels ein und ist in seinem Benehmen korrekt und zentral bezieht sich auf die Neun auf fünftem Platz.

Die Reihenfolge
Wenn die Dinge noch klein sind, darf man sie nicht ohne Ernährung lassen. Darum folgt darauf das Zeichen: Sü. Sü bedeutet den Weg zu Essen und Trinken.
Die Beziehung der beiden Bedeutungen des Zeichens: Ernährung und Warten liegt darin, daß man auf die Nahrung warten muß. Es liegt nicht in der Macht des Menschen, sondern ist vom Himmel und Regen abhängig.

Vermischte Zeichen
Vermischte Zeichen Warten bedeutet nicht fortschreiten.

Das Urteil
Das Warten.
Wenn du wahrhaftig bist, so hast du Licht und Gelingen.
Beharrlichkeit bringt Heil.
Fördernd ist es, das große Wasser zu durchqueren.

Kommentar zur Entscheidung
Warten heißt sich zurückhalten. Gefahr ist vorn. Da man fest und stark ist, fällt man nicht hinein. Der Sinn ist, daß man nicht in Verlegenheit und Ratlosigkeit kommt.

Das untere Zeichen Kiën hat als Eigenschaft die Kraft. Das vordere Zeichen ist Kan, der Abgrund, die Gefahr. Aber da man infolge der eigenen Stärke sich nicht übereilt, kommt man nicht in Verlegenheit.
Wenn du wahrhaftig bist, so hast du Licht und Gelingen. Beharrlichkeit bringt Heil, denn der beherrschende Strich nimmt den Platz des Himmels ein und ist in seinem Benehmen korrekt und zentral.
Günstig ist es, das große Wasser zu durchqueren. Durch Fortschritt kommt das Werk zustande.
Der fünfte Strich, der Herr des Zeichens, hat Wahrhaftigkeit wie das Wasser, dessen Symbol er ist (Kan ist ein Wasserlauf zwischen zwei hohen Ufern). Dieser Strich stimmt in seiner Eigenart mit dem Sinn des Zeichens Kiën, das Schöpferische, der Himmel, überein. Er hat den seinem Platz, der ein ungerader, d. h. Yangplatz ist, entsprechenden Charakter als fester Strich, daher ist er korrekt. Außerdem ist er in der Mitte des oberen Zeichens, also zentral. Das sind lauter Verhältnisse des Herrn des Zeichens, die auf Erfolg hinweisen. Das Warten bedeutet aber nicht ein Aufgeben des Unternehmens. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Darum kommt das Werk zustande.

Das Bild
Wolken steigen am Himmel auf: das Bild des Wartens.
So ißt und trinkt der Edle und ist heiter und guter Dinge.

Das Wasser oben am Himmel sind Wolken. Wenn sie erst aufgestiegen sind, wird es nicht mehr lange dauern, bis der Regen fällt. Während sonst häufig im zweiten Satz des Bildes durch Verteilung der Eigenschaften der beiden Halbzeichen die Mittel angegeben werden, wie die Situation überwunden werden kann, wird hier ausgeführt, wie man die Situation aufnimmt und sich ihr fügt. Indem der Regen am Himmel aufsteigt, bereitet sich sein Niederfallen vor, durch das alles Leben ernährt und erfrischt wird. Das befolgt der Edle und eignet sich dadurch zugleich die andere Bedeutung des Zeichens Sü, das außer Warten auch die Ernährung bedeutet, an. Ferner kommen in Betracht die beiden Kernzeichen: Li = Klarheit, Dui = Freude, Heiterkeit.

Die einzelnen Linien
Anfangs eine Neun bedeutet:
  1. Warten auf dem Anger.
    Fördernd ist es, im Dauernden zu bleiben.
    Kein Makel.
  2. Warten auf dem Anger.
    Man sucht nicht voreiligerweise die Schwierigkeiten auf. Fördernd ist es, im Dauernden zubleiben. Kein Makel. Man hat den allgemeinen Boden nicht verlassen.
Weil der unterste Strich fest ist, übereilt er nichts angesichts der Gefahr, die ja noch fern ist (daher das Bild des Angers), sondern vermag ganz ruhig und besonnen zu bleiben, wie wenn gar nichts Außerordentliches bevorstünde.
Neun auf zweitem Platz bedeutet:
  1. Warten auf dem Sand.
    Es gibt ein wenig Gerede.
    Das Ende bringt Heil.
  2. Warten auf dem Sand.
    Man ist gelassen, denn der Strich ist zentral. Obwohl es daher ein wenig Gerede gibt, bringt das Ende Heil.
Der Strich ist dem oberen Zeichen der Gefahr schon näher als der erste, daher Warten im Sand. Aber er ist ausgeglichen; die Fähigkeit seiner Natur wird gemildert durch die Weichheit des Platzes, der zudem zentral ist. Daher bleibt er trotz kleineren Unfriedens gelassen (er steht zum Herrn des Zeichens nicht in der Beziehung des Entsprechens, sondern als gleichnamig in der Beziehung des Abstoßens), und so geht alles gut. Gerede kommt durch das Kernzeichen Dui.
Neun auf drittem Platz bedeutet:
  1. Warten im Schlamm
    bewirkt das Kommen des Feindes.
  2. Warten im Schlamm. Das Unheil ist draußen. Bewirkt das Kommen des Feindes.
Ernst und Vorsicht lassen nicht zuschanden werden. Der starke Strich auf starkem Platz ist zu energisch. Er steht vor der Gefahr und drängt in sie hinein. Dadurch lockt er die Feinde an. Nur durch Vorsicht läßt sich dieser Schaden vermeiden.
Sechs auf viertem Platz bedeutet:
  1. Warten im Blut.
    Heraus aus dem Loch.
  2. Warten im Blut.
    Er ist hingebend und gehorcht.
Schwacher Strich auf schwachem Platz; daher macht er, obwohl er schon innerhalb der Gefahr und zudem zwischen zwei Starken eingeklemmt ist (Kan bedeutet Loch und Blut), die Sache nicht durch Vorwärtsdrängen schlimmer, sondern fügt sich, so daß das Unwetter vorübergeht.
Neun auf fünftem Platz bedeutet:
  1. Warten bei Wein und Speise.
    Beharrlichkeit bringt Heil.
  2. Wein und Speise, Beharrlichkeit bringt Heil infolge der zentralen und korrekten Art.
Der Strich ist der Herr des Zeichens. Als solcher befindet er sich im Zentrum des oberen Zeichens. Er hat den seinem starken Charakter entsprechenden starken Platz, d. h. er ist korrekt. Er befindet sich zudem an der Spitze des oberen Kernzeichens Licht, was ihm die Erleuchtung gibt. Das alles wirkt zusammen, um günstige Aspekte in Aussicht zu stellen.
Oben eine Sechs bedeutet:
  1. Man gerät in das Loch.
    Da kommen ungebetener Gäste drei.
    Ehre sie, so kommt am Ende Heil.
  2. Ungebetene Gäste kommen. Ehrt man sie, so kommt am Ende Heil.
    Obwohl nicht am gebührenden Platz, ist wenigstens kein großer Fehler gemacht.
Ein weicher Strich auf der Höhe der Gefahr, ganz oben, ist eigentlich nicht am gebührenden Platz (Kan bedeutet ein Loch). Obwohl ein schwacher Strich auf schwachem Platz dem Anschein nach an seinem Platz ist, so kommt eine gewisse Unzuträglichkeit daher, daß er oben steht, während der ihm entsprechende starke dritte Strich unten ist. Durch diesen dritten Strich und die mit ihm zusammenhängenden unteren des Zeichens Kiën sind die drei ungebetenen Gäste bezeichnet, die herankommen. Da sie vermöge ihrer starken Natur nicht eifersüchtig sind, so geht alles gut, wenn der Yinstrich seiner weichen Natur folgt und ihnen ehrerbietig entgegentritt.
 
Bhagavad Gita (Gesang Gottes)
Fünftes Kapitel: Karma-Samnyâsa-Yoga - der Yoga durch Werk-Entsagung
ARJUNA SPRACH *
1. Du lobst Entsagen jeder Tat und lobst doch ihre Übung auch -
Was ist das Bess're von den zwei'n? Das sage klar entschieden mir.
DER ERHABENE SPRACH *
2. Entsagen sowie Übung auch der Tat, sie bringen beide Heil,
Doch höher als Entsagung noch wird die Übung der Tat geschätzt.

3. Das ist der stets Entsagende, der nichts hasset und nichts sich wünscht,
Denn von den Gegensätzen frei kommt leicht er von der Fessel los.

4. Denken und Andacht scheiden nur die Toren, doch die Weisen nicht;
Wer ganz sich nur dem einen weiht, erlanget aller beider Frucht.

5. Durch Denken und durch Andacht wird derselbe Standpunkt doch erreicht;
Denken und Andacht sind nur eins, - wer das erkennt, hat recht erkannt. (bis in den Weisheitshimmel)
6. Doch Entsagung, Großarmiger, wird ohne Andachta schwer erreicht;
Der Weise, der in Andacht lebt, erreichet auch die Gottheit bald.
7. Der Andacht lebend, reingesinnt, bezähmend Geist und Sinne ganz,
Mit aller Wesen Seele eins - wird er, auch handelnd, nicht befleckt.
8. »Ich tu doch nichts!« so denken darf der fromme, wahrheitskund'ge Mann,
Ob er auch sieht, hört, fühlt und riecht, ob er auch ißt, geht, atmet, schläft;
9. Ob er auch spricht, entleert, ergreift, die Augen öffnet oder schließt,
Er weiß: die Sinne müssen sich bewegen in der Sinnenwelt.
10. Wer handelt ohne jeden Hang und all sein Tun der Gottheit weiht,
Wird durch das Böse nicht befleckt, wie's Lotusblatt durchs Wasser nicht.

(Gottheit bedeutet hier der liebe Vater?)
11. Mit ihrem Leib, Sinn und Verstand, und mit den Sinnen ganz allein,
Tun die Andächt'gen jede Tat ,ganz ohne Hang-um rein zu sein.
(ohne Hang = ohne Leidenschaft zur Welt)
12. Wer fromm aufgibt die Frucht der Tat, erlangt die höchste Seelenruh,
Wer unfromm hängt an dem Erfolg, wird durch begehrlich Tun verstrickt.
(Frucht der (rein äusserlichen) Tat)
13. Bewußt aufgehend alles Tun, sein selber Herr, sitzt glücklich da
In der neuntor'gen Stadt der Geist, nichts tuend, nichts veranlassend.
(das neue Jerusalem hat 12 Tore)
14. Nicht Täterschaft, noch Taten auch schafft Er, der Herrscher dieser Welt,
Noch den Kontakt von Tat und Frucht, - da waltet vielmehr die Natur.
15. Nicht irgend jemands böse noch auch gute Tat nimmt an der Herr, -
Das Wissen liegt in Finsternis, und dadurch wird der Mensch betört.
16. Doch wem Unwissenheit zerstört durch Erkenntnis des Atman ist,
Des Wissen läßt der Sonne gleich helleuchtend schaun das höchste Heil.
17. Dies kennend, mit ihm wesensgleich, ruhend auf ihm, ergeben ihm,
Geht man und kommt nicht wieder her, durch Wissen frei von aller Schuld.

18. Ein Priester, welcher weis' und fromm, ein Elephant und eine Kuh,
Ein Hund, ein Hundeesser selbst - dem Weisen sind sie alle gleich.

(Weil alle ihren Sinn erfüllen. Doch für geistige Nutzwirkung wird dennoch unterschieden.)
19. Die haben hier den Himmel schon, die ganz gleichmütig sind gestimmt;
Sündlos, gleichmütig Brahman ist, darum in Brahman ruhen sie.
(Australische Ureinwohner sind im Jenseits leicht für Jesus zu gewinnen:
[Er.01_083,003] Sie sind überaus friedfertig; von einem Kriege wissen sie nichts,
obschon sie den Tod nicht im geringsten fürchten,
im Gegenteile haben sie nicht selten eine große Sehnsucht darnach.
Auch leibliche Schmerzen können sie mit einer für euch kaum begreiflichen Gleichgültigkeit ertragen;
daher sie auch die größten Strapazen des Lebens mit dem größten Gleichmute ertragen können.)
(GEJ5: Mich wunderte es nur, daß du dabei den heitern Gleichmut des Herrn übersehen hast)
Aber: Überstoischer Gleichmut der Kaufleute gegenüber dem Wort des Herrn.
[GEJ.06_178,01] Nur Lazarus sagte und fragte: „Herr und Meister, bin ich etwa auch einer von oben her?“
[GEJ.06_178,02] Sagte Ich: „Allerdings, denn sonst hättest du die Zeichen, die Ich vor deinen Augen
schon mehrfach gewirkt habe, nicht mit so viel Ruhe und Gleichmut ertragen, als wäre da etwas ganz Natürliches geschehen.
20. Nicht freut er über Liebes sich, erschricket vor Unliebem nicht,
Wer starken Geistes, unbetört, das Brahman kennt und ruht in ihm.
(Jesus hat sich über die Salbung aber gefreut. Freude bei himmlischen Schätzen)
21. Nicht hängend an der Außenwelt, findet er in sich selbst das Glück;
Wer andachtsvoll nach Brahman strebt, erlangt ein unvergänglich Glück.
22. Denn der Genuß der Außenwelt trägt schon in sich des Schmerzes Keim,
Wie er entsteht, vergeht er auch - der Weise freut daran sich nicht.

23. Wer, eh er sich vom Körper löst, den Gier- und Zorn-gebornen Drang
Zu bezwingen imstande ist, der Mann ist fromm und glücklich der.

24. Wer in sich selbst beglückt, selig, von innrem Licht erleuchtet ist,
Der Fromme wird zum Brahman selbst und wird im Brahman ganz verwehn.
25. Im Brahman ganz verwehen sie, die Weisen, die, von Sünden rein,
Sich zügelnd, frei von allem Streit, an aller Wesen Heil sich freun.
26. Asketen, die den Sinn bezähmt, von Gier und Zorn sich ganz befreit,
Des Atman Wesen kennen, die sind dem Verwehn in Brahman nah.
27. Sich lösend von der Außenwelt, starr auf die Nasenwurzel schau'nd,
Den Hauch und Aushauch regelnd gleich, die durch der Nase Innres gehn;

28. Zügelnd die Sinne, Herz und Geist, ganz der Erlösung zugewandt,
Befreit von Wünschen, Furcht und Zorn, - so ist für immer er erlöst.
29. Mich kennend als den Herrn der Welt, dem Opfer und Askese gilt,
Der aller Wesen wahrer Freund, gelangt zum Seelenfrieden er.  
 
Muttersöhnchens Erziehung. – 24. Juni 1841

[HIM 1.410624.1] Höre, deinen Sohn beherrschen drei Geister böser Art! 

...

Das aber ist das Rezept:

...

 [HIM 1.410624.8] Zweitens, lasse dem Knaben nun druchaus keinen freien Willen! 

Schreibe ihm darum zur Erholung eine bestimmte Beschäftigung genauest vor, 
die er bei strenger Ahndung pünktlichst verrichten muß, 
so wirst du gar bald die leere Unterhaltungslust bei ihm töten.

[Das klingt insbesondere für die heutige Zeit, in welcher der Eigenwille des Kindes auch durch Gesetze des Drachens immer mehr in eine fatale destabilisierende Richtung gehen, oberflächlich betrachtet "hart". "Kinderrechte", jede Form der "Gewalt", und damit weise liebevolle konsequente Erziehung, wäre schlecht, verderbnisbringender Eigenwille der Kinder, die ihnen auch in Schulen unterschwellig eingeredet werden oder sie verführt werden, wären ihr Recht. Sogar gegen Geschlechtsumwandlungen sollen Eltern nichts sagen dürfen! Auch sonst geht es in Schulen heute wesentlich häufiger um gemeinsame Vergnügungsveranstaltungen, die in eine verderbnisbringende Richtung gehen. 
Ist nun die üble Trägheit bzw. Genusssucht und Widerstand gegen Sinnvolles, die bis zu Lug und Trug gehen, bereits "eingerissen", so ist disziplinierter Gehorsam (Rituale) gegenüber der Weisheit und der Liebe - siehe auch 4. Gebot - die Chance, das Kind davon zu befreien. ]
 
5. Kapitel – Der innere Bau der Erde.

4. Januar 1847

[ER 5.1] Wenn ihr einen tierischen Körper, was immer für einer Art, betrachtet, so werdet ihr, ohne weiter die Anatomie aller Tierkörperwelt studiert zu haben, gar leicht begreifen und einsehen, daß entweder das Blut oder die Säfte durch alle Adern und anderen Gefäße ebenso durchgehen, als wie durch diejenigen Adern und Gefäße, die im eigentlichen tierischen Herzen vorhanden sind, und daß an allen Punkten im selben Augenblicke wie im eigentlichen Herzen der Puls- oder Triebstoß geschieht; und es ist leicht einzusehen, daß in einem tierischen Körper darum nicht mehrere Triebkräfte vorhanden zu sein nötig haben, als eben nur eine, die hinreicht für zahllose Gefäße.
[ER 5.2] Also ist es auch mit dem Herzen der Erde der Fall. Durch seinen Puls- oder Triebstoß, der von 6 zu 6 Stunden sich wiederholt, werden die verschiedenartigsten Erhaltungssäfte des Erdinnern in alle Teile des Erdkörpers getrieben, und es bedarf da keiner zweiten, vierten oder fünften anderartigen Triebkraft; da hängen demnach alle Erscheinungen als Erdkörper-Lebensprozeß von dieser alleinigen Triebkraft ab.
[ER 5.3] Flut und Ebbe und sonstige Erhöhungen der äußeren Erdrinde, wie auch die davon abgeleiteten Winde haben alle da ihren Ursprung; denn dieses Herz der Erde vertritt zugleich auch die Stelle der Lunge im tierischen Körper, woraus dann erklärlich ist, daß sowohl die regelmäßigen als auch die unregelmäßigen Ausdehnungen und Wiederzusammenschrumpfungen des Erdkörpers lediglich daher rühren.
[ER 5.4] Um aber dieses allgemein Vorausgeschickte desto gründlicher zu fassen, wird es sonach notwendig sein, den inneren Erdbau so viel als möglich in der Kürze zu durchblicken, um durch dieses Bild zu jener Anschauung zu gelangen, wie von dem einen Hauptschwerpunkte sowohl in dem Erdkörper selbst, wie auch in den tierischen Körpern die zahllosen anderen Nebenschwerpunkte in die gleiche Bewegung gesetzt werden.
[ER 5.5] Wie sieht demnach der innere Bau der Erde aus?
[ER 5.6] Um diesen einigermaßen gründlich zu beschauen, muß vorerst das aufgefaßt werden, wie nicht nur die Erde, sondern sogar ein jedes Gewächs, eine jede Frucht am Baume, sowie jedes Tier und endlich der Mensch selbst sich körperlich gewisserart in drei Körper in sich selbst absondert.
[ER 5.7] Gehen wir zu einem Baume. Was ist wohl das erste, das wir an ihm entdecken? Es ist die Rinde, die sich wieder in sich selbst absondert in die äußere, tote und in die innere, lebendige Rinde, Splint genannt; das ist der erste Baum. Der zweite Baum, von dem ersten ganz verschieden, ist das eigentliche feste Holz, eine Kombination von zahllosen Röhrchen, die da nebeneinander in der schönsten Ordnung fortlaufen. Das ist der zweite Baum. Der dritte oder der innerste Baum ist der Kern, gewöhnlich eine weitere Röhre, die durchaus mit einem schwammartigen Zellengewebe angefüllt ist, welche Zellen die Säfte aus der Erde vorerst einsaugen, in sich läutern und dann durch ihre extensive und kompressive Kraft in alle die zahllosen Organe des anderen Baumes hinaustreiben.
[ER 5.8] Auf diese Weise habt ihr nun bei einem Baume drei Bäume gesehen.
[ER 5.9] Betrachten wir eine Frucht am Baume. Was entdecken wir zuerst z.B. bei einer Nuß, Kastanie, Eichel, kurz bei was immer für einer Frucht? Das erste ist die Rinde, die ebenso wie die Baumrinde zweifach ist. Dann kommt die Schutzschale als der zweite Teil der Frucht, der gewöhnlich der festeste ist. Hinter dieser Schale ist erst der dritte und Hauptteil der Frucht vorhanden, in welchem Teile erst das Herz oder die Keimhülse wirkend rastet.
[ER 5.10] Gehen wir zu einem Tiere. Das erste an den Tieren ist für jedermann ersichtlich die Haut als das erste Tier, welche ausgestopft die ganze Gestalt des Tieres zur Schau stellt. Innerhalb der oft mehrfachen Haut ist das feste Gerippe mit einer muskulösen und teils knorpeligen Fleischmasse aneinander gebunden und gefestet, gleich der harten Schale bei einer Nuß, oder wie bei einem jeden Kopfe die Hirnschale. Das ist das zweite Tier, auch Knochentier genannt. Innerhalb dieses Tieres sind dessen Eingeweide, als: Lunge, Leber, Milz, Gedärme, und in diesen edleren Teilen des Tieres das lebenerzeugende Herz selbst; das ist eben wieder das dritte Tier, durch welches die beiden äußeren ihre Nahrung und Belebung erhalten, und zwar durch zahllose Organe und Gefäße, die von dem inneren Tiere in die zwei äußeren ausgehen.
[ER 5.11] Dasselbe Verhältnis findet ihr bei eurem Körperbaue selbst. Wollt ihr es noch deutlicher sehen, so nehmet ein Ei zur Hand, da werdet ihr wieder dasselbe finden. Kurz und gut, ihr möget von allen Gewächsen nehmen, das welche ihr wollt, und dessen Früchte oder Samen betrachten, wie ihr nur immer wollt, ebenso möget ihr das ganze Reich der Tiere durchgehen, und ihr werdet überall ein und dasselbe Verhältnis finden.
[ER 5.12] Warum aber ist dieses Verhältnis also gleichartig? Die Antwort darauf ist sehr leicht, und es ergibt sich aus derselben jener sehr beschauliche Grund, aus welchem Kinder ihren Eltern gleichen und die Früchte den Samenkörnern, aus denen sie wieder als Samenkörner zum Vorschein kommen, wie da z.B. das Weizenkorn ein Same ist, welches in die Erde gestreut wieder gleiche Samenkörner als Frucht zum Vorschein bringt. Also trägt auch alles organische, mehr oder weniger belebte Körperwesen auf der Erdoberfläche den Typus des Erdkörpers selbst.
[ER 5.13] Auch bei dem Erdkörper ist das Äußere gewisserart die tote Rinde, innerhalb welcher eine schon mehr lebendige und fühlbare Rinde sich befindet. Wie aber gleichsam die Rinde bei einem Baume, wennschon manchmal sehr zerklüftet, aber dennoch nicht so ganz tot ist, daß sie nicht vermöchte den auf ihr zum Vorschein kommenden Moospflänzchen eine genügende Nahrung zu verschaffen, und wie auch die äußere Haut bei den Tieren nicht also tot ist, daß durch sie nicht zahllose Haare und Härchen, und nicht selten auch Schmarotzertierchen ihre genügende Nahrung zu bekommen vermöchten, ebenalso ist auch die äußere, nur unter gewissen Bedingungen tote oder vielmehr unfühlbare Erdrinde nicht so ganz tot, daß durch sie alle zahllosen Gewächse und Tiere nicht die ihnen zusagende Nahrung zu bekommen vermöchten.
[ER 5.14] Innerhalb dieser äußeren Erdrinde, die bei zwanzig deutsche Meilen, mitunter wohl auch weniger dick ist, fängt die zweite Erde an. Das ist der eigentliche festeste Teil des Erdkörpers, freilich wohl nicht allenthalben gleichfest, aber dessenungeachtet noch überall fest genug, um die über sie ausgebreitete äußere Erdrinde mit der größten Leichtigkeit zu tragen.
[ER 5.15] Innerhalb dieser zweiten Erde ist endlich der eigentlich lebendige Teil des Erdkörpers oder das Eingeweide desselben, in welchem Eingeweide erst so ganz eigentlich das Herz des Erdkörpers sich befindet.
[ER 5.16] Wie aber nun diese drei Erden miteinander verbunden sind, wie durch sie die innere Herzenstriebkraft wirkt, das werden wir in der nächsten Darstellung näher besprechen.
 
 
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