18 - A-SITE

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

18

Lebensübungen > Der Weg zum wahren Leben
 
- 18 -



Der Weg zur Erlösung Teil 18:



Dann werden dem Menschen durch die Barmliebe Gottes die Gesetze Mosis stark ins Gedächtnis ernst mahnend gerufen vom ersten bis zum letzten und wird ihm aufgetragen die strengste Befolgung derselben, damit er sich demütige und verleugne bis in den innersten Grund, 

und zwar aus derselben Ursache, als wie eine Wäscherin ihr Tuch so lange balgend in die engsten Gewinde preßt, damit ja selbst die kleinsten Schmutzteile durch das innehaftende Wasser beim Entweichen sollten mitgenommen werden, was so oft wiederholt wird, als nur noch irgendeine Trübe am Wasser bemerkt wird. 

Dann erst wird eine solche Wäsche unter die Strahlen der Sonne gegeben, damit dieselben noch den letzten Tropfen des Schmutzes verdunstend hinwegnehmen, so daß er dann von den reinen Winden nach allen Seiten vernichtet verweht werde.
[HIM 3.400617.18] 



[RB 1.78.18] Die Helena wird hier ganz verblüfft, reibt sich die Augen und spricht endlich mit ganz liebebebender Stimme: "Hm-hm, wär freilich unendlich süß, so was! - Hm, unendlich gerne hätte ich Dich freilich wohl! Aber wenn Du doch nur nicht gar so entsetzlich heilig und allmächtig wärest?!"

Offenbarung Johannis. 
Kapitel 18
Kommentare u.a. von Emanuel Swedenborg


DER UNTERGANG BABYLONS
ZUERST IM JENSEITIGEN SEELISCHEN (!) 
WEIL KEINE ARBEIT AM VERDORBENEN 




Dazu gilt es zu verstehen, dass es im Jenseits genauso Änderungen gibt wie im Diesseits. Denn das Jenseitige ist ja das seelische Feinstoffliche, das sich zuerst ändert, und im zähen Materiellen wirkt sich das erst später aus.
Swedenborg meinte, dass sich jenseitig im 18. Jahrhundert diese große diesbezügliche Änderung zugetragen hat, sodass die kath. Kirche bereits gefallen ist.

Die Prinzipien wodurch man fällt und ins Gericht kommt, gelten immer, das heißt, sie kommen bis zur völligen Wiedergeburt im Geiste im Kleinen oder Größeren immer wieder vor, weshalb individuell Arbeit am innerlich Verdorbenen angesagt ist. Hier ist aber der historisch gesellschaftlich große Fall beschrieben, der bereits war.

Jetzt sind wir hingegen beim letzten Versuch, in dem das Böse und seine Ausführenden nochmal die große Herrschaft zu erringen möchte und wenn sie sich am Höchsten wähnen, sich einem "unüberwindbaren Feind" gegenüberstehen sehen, was in Kapitel 20 beschrieben ist.

Es wird fortgefahren von der römisch-katholischen Religion: Daß sie wegen der Schändungen und Entheiligungen der Wahrheiten des Wortes und daher der Kirche untergehen werde, V. 1-8. 
Von den Höchsten im geistigen Stande in ihr, wie sie beschaffen sind, und von ihrer Trauer, V. 9,10. 
 Von den Untergeordneten in jenem Stande, V. 11-16. 
Von den Laien und dem Volke, die unter ihrer Botmäßigkeit stehen, V. 17-19. 
Der Engel Freude über ihre Entfernung, V. 20. 
Von ihrem Untergang in der geistigen Welt, weil keine Anerkennung der Wahrheit, kein Suchen nach ihr, keine Erleuchtung und keine Aufnahme derselben da ist; und daher keine Verbindung des Wahren und Guten, welche die Kirche macht, V. 21-24. 

Inhalt der einzelnen Verse 



Der Untergang Babylons



(V. 1) Nach diesem sah ich, 
bedeutet, die Fortsetzung von der römisch-katholischen Reli- gion;
sah ich einen Engel herabsteigen aus dem Himmel, der hatte große Gewalt, und die Erde ward erleuchtet von seiner Herrlichkeit, 
bedeutet, einen starken Einfluß des Herrn aus dem Himmel durch das göttlich Wahre, wovon Seine Kirche im himmlischen Lichte war. 

(V. 2) Und rief in Kraft mit großer Stimme und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, , die große, 
bedeutet, daß er kundgetan habe, daß durch die göttliche Macht des Herrn alle, die in jener Religion und zugleich in der Begierde zu herrschen durch dieselbe waren, in der geistigen Welt gestürzt und in mehrere Höllen geworfen worden seien;
und ist eine Behausung der Dämonen geworden, 
bedeutet, daß ihre Höllen seien Höllen der Begierde zu herrschen, entspringend aus der Raserei der Selbstliebe, und der Begierden, die Wahrheiten des Himmels zu entheiligen, entspringend aus dem unechten Eifer jener Liebe;
und ein Gefängnis jedes unreinen Geistes, und ein Gefängnis jedes unreinen und verhaßten Vogels, 
bedeutet, daß das Böse des Willens und daher der Tat, und das Falsche des Denkens und daher der Entschließung derer, die in jenen Höllen sind, teuflisch sei, weil sie sich vom Herrn ab zu sich selbst gewendet haben. 

(V. 3) Denn von dem Zornwein ihrer Hurerei haben getrunken alle Völkerschaften und die Könige der Erde haben mit ihr gehurt, 
bedeutet, daß sie gottlose Lehren, welche Schändungen und Entheiligungen des Guten und Wahren des Wortes sind, vorgebracht, und sie allen, die in den unter ihrer Herrschaft stehenden Reichen geboren und erzogen wurden, eingeflößt haben;
und die Kaufleute der Erde sind von den Gütern ihrer Vergnügungen reich geworden, 
bedeutet, solche, die in jener Hierarchie eine höhere oder niedrigere Stellung haben, die durch die Herrschaft über das Heilige sich göttliche Majestät und überkönigliche Herrlichkeit zu verschaffen wissen, und beständig darauf ausgehen, diese zu befestigen durch Vervielfältigung der Klöster und der unter ihnen stehenden Besitzungen, und durch Schätze, die sie zwecklos von der Welt her sammeln und aufhäufen, und so sich leibliche und natürliche Annehmlichkeiten erwerben durch die himmlische und geistige Herrschaft, die sie sich zugeschrieben. 

(V. 4) Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus von ihr, Meine Völker! Damit ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, und nicht empfangt von ihren Plagen, 
bedeutet, eine Ermahnung vom Herrn an alle, die sowohl in jener Religion sind als die nicht in ihr sind, daß sie sich hüten sollen vor der Verbindung mit ihr durch Anerkennung und Neigung, damit sie nicht der Seele nach verbunden werden mit ihren Greueln und verloren gehen. 

(V. 5) Denn ihre Sünden reichten bis an den Himmel, und Gott ist eingedenk geworden ihrer Ungerechtigkeiten, 
bedeutet, daß ihr Böses und FALSCHES die Himmel anfeinde, und daß der Herr diese vor der Gewalt dorther beschützen werde. 

(V. 6) Vergeltet ihr wie sie euch vergolten hat, verdoppelt ihr doppelt nach ihren Werken, in dem Becher, in dem sie mischte, mischet ihr doppelt, 
bedeutet, die gerechte Vergeltung und Strafe nach dem Tod, daß dann das Böse und Falsche, mit dem sie andere verführt und verdorben haben, nach seiner Größe und Beschaffenheit auf sie zurückfallen werde. 

(V. 7) Wie viel sie sich verherrlicht und vergnügt hat, so viel gebet ihr Qual und Trauer, 
bedeutet, daß je nach dem Grad der Erhebung ihres Herzens durch die Herrschaft und des Frohlockens der Seele und des Leibes über die Reichtümer nach dem Tode sie innerer Schmerz treffen werde, über ihren Sturz und das Gespötte darüber und über Dürftigkeit und Elend;
Weil sie in ihrem Herzen spricht: Ich throne als Königin, und Witwe bin ich nicht, und Trauer werde ich nicht sehen, 
bedeutet, daß dies sie treffe, weil sie vermöge der Erhebung ihres Herzens ob der Herrschaft, und von dem Frohlocken ihrer Seele ob der Reichtümer, in dem Vertrauen und in der Zuversicht seien, daß sie beständig herrschen und sich selbst schützen werden, und daß sie jener Dinge niemals beraubt werden können. 

(V. 8) Darum an einem Tage werden ihre Plagen kommen, Tod und Trauer und Hunger, 
bedeutet, daß deshalb zur Zeit des Letzten s die Strafen des Bösen, das sie getan, auf sie zurückfallen werden, nämlich Tod, welcher ist höllisches Leben und inwendiger Schmerz über den Sturz ihrer Herrschaft, Trauer, welche ist innerer Schmerz über Dürftigkeit und Elend, die an die Stelle des Reichtums getreten, und Hunger, welcher ist Entziehung alles Verständnisses des Wahren;
und mit Feuer wird sie verbrannt werden, denn stark ist der Herr Gott, Der sie richtet, 
bedeutet, daß sie von Haß entbrennen werden wider den Herrn und wider Seinen  Himmel und Seine Kirche, weil sie alsdann sehen, daß der Herr allein alles in den Himmeln und auf Erden beherrscht und regiert, und durchaus nichts irgendein Mensch aus sich. 

(V. 9) Und es werden sie beweinen und über sie klagen die Könige der Erde, welche mit ihr gehurt und gewollüstet haben, wenn sie den Rauch von ihrem Brande sehen, 
bedeutet, den inwendigen Schmerz derer, die in höherer Herrschergewalt und deren Freuden waren, durch verfälschte und geschändete Wahrheiten des Wortes, die sie zu Heiligtümern der Kirche gemacht haben, wenn sie dieselben in Unheiliges verwandelt sehen. 

(V. 10) Und von Ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual, und sprechen: Wehe, wehe! Jene große Stadt , jene starke Stadt! In einer Stunde ist dein gekommen, 
bedeutet, ihre Furcht vor Strafen, und dann die tiefe Wehklage, daß jene also befestigte Religion so schnell und gänzlich zerstört werden könne, und sie selbst verloren gehen. 

(V. 11) Und die Kaufleute der Erde werden weinen und trauern über sie, weil ihre Waren niemand mehr kaufe, 
bedeutet, die niederen Geistlichen, die den Dienst tun und durch heilige Dinge sich Gewinn verschaffen, hier ihren Schmerz, daß sie nach der Zerstörung s nicht mehr wie früher sich durch jene Dinge etwas erwerben können. 

(V. 12) Waren von Gold und Silber, und kostbarem Stein und Perlen, 
bedeutet, daß sie dergleichen nicht mehr haben, weil sie das geistige Gute und Wahre, dem solche Dinge entspre- chen, nicht haben;
und Byssus und Purpur und Seide und Scharlach, 
bedeutet, daß sie diese nicht haben, weil sie das himmlische Gute und Wahre, dem dergleichen entspricht, nicht haben;
und allerlei Zitrusholz und allerlei elfenbeinernes Gefäß, 
bedeutet, daß sie dies nicht mehr haben, weil sie das natürliche Gute und Wahre nicht haben, dem dergleichen entspricht;
und allerlei Gefäß von kostbarem Holz und von Erz und Eisen und Marmor, 
bedeutet, daß sie dies nicht haben, weil sie das wißtümlich Gute und Wahre in Sachen der Kirche nicht haben, dem dergleichen ent- spricht. 

(V. 13) Und Zimt und Rauchwerk und Salbe und Weihrauch, 
bedeutet, daß sie keinen Gottesdienst hervorgehend aus geistig Gutem und Wahrem mehr haben, weil sie nichts inwendig im Gottesdienste haben, das obigen entspricht;
und Wein und Öl und Semmelmehl und Weizen, 
bedeutet, daß sie keinen Gottesdienst hervorgehend aus himmlischem Wahren und Guten mehr haben, weil sie nichts inwendig im Gottesdienst haben, das obigen entspräche;
und Rindvieh und Schafe, 
bedeutet, daß sie keinen Gottesdienst mehr haben hervorgehend aus dem äußeren oder natürlichen Guten und Wahren der Kirche, weil sie nichts inwendig im Gottesdienste haben, das obigen entspräche;
und von Rossen und Wagen und Leibern; und Menschenseelen, 
bedeutet, jenes alles gemäß dem Verständnis des Wortes und der Lehre daraus, und gemäß dem Guten und Wahren seines buchstäblichen Sinnes, was sie nicht haben, weil sie es verfälscht und geschändet haben. 

(V. 14) Und die Früchte des Verlangens deiner Seele sind von dir gewichen, und alles Fette und Glänzende ist von dir gewichen, und du wirst es nicht mehr finden, 
bedeutet, daß alle Seligkeiten und Wonnen des Himmels, auch die äußeren, wie sie von ihnen gewünscht werden, gänzlich entfliehen und nicht mehr erscheinen werden, weil keine himmlischen und geistigen Neigungen zu Gutem und Wahrem bei ihnen sind. 

(V. 15) Und die mit dergleichen gehandelt und reich geworden sind von ihr, werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual, weinen und trauernd, 
bedeutet, den Zustand vor der Verdammnis, und dann die Furcht und Wehklage derer, die durch verschiedene Erlassungen und Verheißungen himmlischer Freuden sich Gewinn verschafft haben. 

(V. 16) Und sagen: Wehe, wehe, diese große Stadt, umkleidet mit Byssus und Purpur und Scharlach, und übergoldet mit Gold, kostbarem Stein und Perlen, denn in einer Stunde ist verwü- stet worden so großer Reichtum, 
bedeutet, tiefe Wehklage, daß ihre Herrlichkeiten und gewonne- nen Güter so plötzlich und so ganz zerstört worden seien. 

(V. 17) Und jeder Steuermann, und jeder, der auf den Schiffen sich aufhält, und die Schiffs- leute, und wie viele das Meer durchschiffen, 
bedeutet, diejenigen, die Laien heißen, sowohl die, welche in höheren Würden stehen, als die, welche niedriger gestellt sind, bis zum Pöbel herab, die jener Religionsform zugetan sind, und sie lieben und küssen, oder von Herzen anerkennen und verehren;
standen von Ferne 

(V. 18) und schrien, da sie den Rauch von ihrem Brande sahen, und sprachen: Was glich doch dieser Stadt, 
bedeutet, in entferntem Zustand ihre Trauer über die Verdammung dieser Religion, die sie für erhaben über jede Religion in der Welt hielten. 

(V. 19) Und warfen Staub auf ihre Häupter, und riefen weinend und trauernd, und sprachen: Wehe, wehe, jene große Stadt!
bedeutet t, ihren Schmerz und ihre Trauer inwendig und aus- wendig, welche sind  ein Wehklagen, daß eine so vortreffliche Religionsform gänzlich zerstört und verdammt worden sei;
in welcher reich geworden sind alle, die Schiffe im Meere hatten, von ihrer Köstlichkeit, denn in einer Stunde sind sie verwüstet worden, 
bedeutet, wegen dessen, daß durch die heiligen Dinge dieser Religion alle, wie viele ihrer davon kaufen wollten, begnadigt wurden, und für weltliche und zeitliche Reichtümer himmlische und ewige Reichtümer empfingen. 

(V. 20) Frohlocke über sie, du Himmel, und ihr heiligen Apostel und Propheten, denn et hat Gott euer über sie, 
bedeutet, daß sich nun von Herzen freuen sollen die Engel des Himmels und die Menschen der Kirche, weil entfernt und verworfen worden sind, die im Bösen und Falschen jener Religion sind. 

(V. 21) Und es hob ein starker Engel einen Stein auf, gleich einem großen Mühlstein, und warf ihn in das Meer und sprach: So mit Ungestüm soll fallen , die große Stadt, und nicht mehr gefunden werden, 
bedeutet, daß durch einen starken Einfluß des Herrn aus dem Himmel jene Religion mit allen ihren geschändeten Wahrheiten des Wortes jählings werde in die Hölle geworfen werden, und daß sie den Engeln nirgends mehr erscheinen werde. 

(V. 22) Und die Stimme der Harfenspieler und Sänger und der Flötenspieler und Trompeten- bläser soll nicht mehr in dir gehört werden, 
bedeutet, daß bei ihnen nicht sein werde irgendein Trieb zum geistig Wahren und Guten, noch ein Trieb zum himmlisch Guten und Wahren;
und kein Künstler irgendeiner Kunst soll mehr in dir gefunden werden, 
bedeutet, daß die, welche in jener Religion durch die Lehre und durch ein ihr gemäßes Leben sind, nicht mehr irgendein Verständnis des geistig Wahren haben und daher auch nicht irgendein Denken des geistig Wah- ren, so viel von ihnen selbst (abhängt) ;
und die Stimme der Mühle soll nicht mehr in dir gehört werden, 
bedeutet, daß bei denen, die in jener Religion durch deren Lehre und durch ein dieser gemäßes Leben sind, nicht sei irgendein Suchen, Erforschen und Bekräftigen des geistig Wahren, weil das angenommene und befestigte und somit eingepflanzte Falsche im Wege steht. 

(V. 23) Und das Licht der Leuchte soll nicht mehr in dir leuchten, 
bedeutet, daß die, welche in dieser Religion durch Lehre und ein dieser gemäßes Leben sind, keinerlei Erleuchtung vom Herrn und aus dieser kommendes Schauen des geistig Wahren haben;
und die Stimme des Bräutigams und der soll nicht mehr in dir gehört werden, 
bedeutet, daß bei denen, die in jener Religion durch die Lehre und ein dieser gemäßes Leben sind, keine Verbindung des Guten und Wahren sei, durch welche eine Kirche entsteht;
weil deine Großen die Kaufleute der Erde waren, 
bedeutet, daß die Höheren in ihrer kirchlichen Priesterherrschaft dergleichen seien, weil sie mittelst verschiedener, auch willkürlicher Rechte, die ihnen in den Statuten ihres Standes erteilt worden, Handel treiben und Erwerb machen;
weil durch deine Giftmischerei verführt wurden alle Völkerschaften, 
bedeutet, ihre ruchlosen Künste und Schlauheiten, durch die sie aller Seelen von dem heiligen Dienste des Herrn abgebracht haben zu unheiligem Dienste lebendiger und toter Menschen und der Götzenbilder. 

(V. 24) Und in ihr wurde Blut der Propheten und der Heiligen gefunden, und aller Getöteten auf Erden, 
bedeutet, daß aus der Religion, die unter der Stadt verstanden wird, Schän- dung und Entheiligung alles Wahren des Wortes und daher der Kirche entsprungen sei, und daß von ihr FALSCHES ausgegangen sei in die ganze Christenheit. 

 
Weisheits- und Willensschulen

...
[NS 31.18] Warum kann denn der Geist in seiner Absolutheit schneller und kräftiger und bestimmter wirken als mit Hilfe seiner Materie? – Weil seine Materie die hartnäckigste ist, und zwar darum, weil sie einen vollkommenen Geist fesselt. Ist er aber ein Meister dieser seiner eigenen Materie geworden, so wird er hernach wohl auch ein Meister jeder andern Materie sein, die da ums Unaussprechliche schwächere und unvollkommenere Geister fesselt, als er selbst ist.

 
I GING - 18. Gu - Die Arbeit am Verdorbenen

Oben Trigramm Gen
Unten Trigramm 
Kernzeichen oben Dschen
Kernzeichen unten Dui

Der Herr des Zeichens ist die Sechs auf fünftem Platz; denn alle Striche sind damit beschäftigt, Verdorbenes auszugleichen, aber erst beim fünften ist die Arbeit fertig. Darum haben alle Striche Warnungen beigefügt, und nur vom fünften heißt es: Man findet Lob.

Die Reihenfolge
Wenn man in Lust andern folgt, so gibt es sicher Geschäfte. Darum folgt darauf das Zeichen: die Arbeit am Verdorbenen.
Arbeit am Verdorbenen bedeutet Geschäfte.

Vermischte Zeichen
Arbeit am Verdorbenen. Danach gibt es Ordnung.
Die Struktur des Zeichens ist nicht günstig: oben das lastende Gen, unten das sanfte, energielose Sun, die älteste Tochter, die sich mit dem jüngsten Sohn abgibt. Aber diese Stagnation ist nichts Dauerndes, Unabänderliches. Die Kernzeichen zeigen andere Richtung: Dschen, das aus Dui hervorkommt. Beide sind in ihren Bewegungen nach oben gerichtet, energisch und fröhlich die Arbeit des Besserns unternehmend. Das Zeichen ist die Umkehrung des vorigen.

Das Urteil
Die Arbeit am Verdorbenen hat erhabenes Gelingen.
Fördernd ist es, das große Wasser zu durchqueren.
Vor dem Anfangspunkt drei Tage,
nach dem Anfangspunkt drei Tage.

Kommentar zur Entscheidung
Die Arbeit am Verdorbenen: Das Feste ist oben und das Weiche unten, sanft und stillestehend: das Verdorbene.

Die Arbeit am Verdorbenen hat erhabenes Gelingen, und die Welt kommt in Ordnung.
Fördernd ist es, das große Wasser zu durchqueren. Beim Hingehen wird man Geschäfte haben.
Vor dem Anfangspunkt drei Tage, nach dem Anfangspunkt drei Tage.
Daß auf jedes Ende ein neuer Anfang folgt, das ist der Lauf des Himmels.
Es wird aus der Gestalt des Zeichens und den Eigenschaften der Figuren der Name des Zeichens erklärt. Umgekehrt wie beim vorigen Zeichen ist das Starke, Aufwärtsstrebende oben und das Schwache, Sinkende unten. Auf diese Weise gehen die Bewegungen auseinander, es fehlen die Beziehungen. Die Eigenschaften der beiden Figuren sind innerliche Schwäche, sanftes, unentschlossenes Gehenlassen, und außen Stillstand: das führt zum Verderben.
Aber das so Verdorbene stellt zugleich die Aufgabe, daran zu arbeiten mit der Aussicht auf Erfolg. Durch die Arbeit am Verdorbenen kommt die Welt wieder in Ordnung. Man muß allerdings etwas unternehmen. Das Durchqueren des großen Wassers wird nahegelegt durch die untere Figur, die Holz – daher Schiff und Wind – daher Vorankommen – bedeutet, und durch das untere Kernzeichen Dui, der See.
Der Satz: Vor dem Anfangspunkt heißt wörtlich vor dem Zeichen Gia. Das Zeichen Dschen im Osten bedeutet den Frühling und die Liebe. Es hat die zyklischen Zeichen Gia (und I) bei sich. Gia ist der Anfangspunkt*. Vor den drei Frühlingsmonaten, deren Tage Gia (und I) heißen, liegt der Winter. Hier ist das Ende der Dinge der Vergangenheit. Nach den Frühlingsmonaten kommt der Sommer; vom Frühling bis zum Sommer ist der neue Anfang. Die Worte: Vor dem Zeichen Gia drei Tage, nach dem Zeichen Gia drei Tage werden also erklärt durch die Worte des Kommentars: Daß auf jedes Ende immer ein neuer Anfang folgt, das ist der Lauf des Himmels. Da es sich in diesem Zeichen um innere Verhältnisse, Arbeit an dem von den Eltern Verdorbenen, handelt, muß Liebe vorwalten und sich über Anfang und Ende erstrecken (vgl. das Zeichen Sun, das Sanfte, Nr. 57).
Eine andere Erklärung ergibt sich aus der einfachen Betrachtung der abgebildeten Zeichen in der innerweltlichen Reihenfolge. Der Anfangspunkt (Gia) ist Dschen. Gehen wir von hier drei Zeichen zurück, so kommen wir auf das Zeichen Kiën, das Schöpferische. Gehen wir drei Zeichen voran, so kommen wir auf Kun, das Empfangende. Kiën und Kun aber sind Vater und Mutter, und das Zeichen bezieht sich auf die Arbeit an dem von Vater und Mutter Verdorbenen.

Das Bild
Unten am Berg weht der Wind: das Bild des Verderbens.
So rüttelt der Edle die Leute auf und stärkt ihren Geist.

Der Wind, der am Berg herabfällt, bewirkt das Verderben. Aber andererseits wird durch die umgekehrte Bewegung – erst der Wind unter Einwirkung von Dschen, Erregung, der die Dinge aufrüttelt, und dann der Berg im Verein mit dem See, der heiter und nährend den Geist der Menschen pflegt – die Arbeit am Verdorbenen gezeigt.

Die einzelnen Linien
Anfangs eine Sechs bedeutet:
  1. Zurechtbringen des vom Vater Verdorbenen.
    Wenn ein Sohn da ist,
    bleibt auf dem heimgegangenen Vater kein Makel.
    Gefahr. Schließlich Heil.
  2. Zurechtbringen des vom Vater Verdorbenen.
    In seinen Gedanken empfängt er den heimgegangenen Vater.
Wenn der erste und der oberste Strich sich wandeln, so wird aus dem Zeichen das Zeichen Tai, der Friede, in dem der Vater, Kiën, unten und die Mutter, Kun, oben ist. Daher der wiederholte Gedanke des Besserns des vom Vater bzw. der Mutter Verdorbenen.
Der Strich steht zu dem starken auf zweitem Platz in innerer Beziehung des Empfangens.
Neun auf zweitem Platz bedeutet:
  1. Zurechtbringen des von der Mutter Verdorbenen.
    Man darf nicht zu beharrlich sein.
  2. Zurechtbringen des von der Mutter Verdorbenen. Er findet den mittleren Weg.
Der Strich ist stark und zentral, am Anfang des Kernzeichens Dui, daher heiter. Da der Strich in Beziehung des Entsprechens zu der schwachen Sechs auf fünftem Platz steht, die die Mutter darstellt, darf die Stärke nicht in allzu starrer Beharrlichkeit übertrieben werden.
Neun auf drittem Platz bedeutet:
  1. Zurechtbringen des vom Vater Verdorbenen.
    Ein wenig wird es Reue geben. Kein großer Makel.
  2. Zurechtbringen des vom Vater Verdorbenen. Dabei ist endgültig kein Fehler.
Der Strich ist zu Beginn des Kernzeichens Dschen, der älteste Sohn, daher das Bild der Arbeit an dem vom Vater Verdorbenen. Der Strich ist zu stark auf starkem Platz des Übergangs. Man sollte daher denken, die Situation bringe Fehler mit sich. Aber die Güte der Absicht entschädigt in diesem Fall.
Sechs auf viertem Platz bedeutet:
  1. Dulden des vom Vater Verdorbenen.
    Beim Fortmachen sieht man Beschämung.
  2. Dulden des vom Vater Verdorbenen. Er geht hin, aber findet noch nichts.
Der Strich ist besonders schwach, auf der Spitze des Kernzeichens Dui, das Heitere. Durch Gewährenlassen wird in der vorliegenden Situation nichts erreicht.
Sechs auf fünftem Platz bedeutet:
  1. Zurechtbringen des vom Vater Verdorbenen.
    Man findet Lob.
  2. Zurechtbringen des vom Vater Verdorbenen. Man findet Lob.
    Er empfängt ihn in Tugend.
Der Strich ist zentral auf geehrtem Platz und weich, daher aufs beste geeignet, Fehler der Vergangenheit schonend und doch energisch zu bessern.
Oben eine Neun bedeutet:
  1. Dient nicht Königen und Fürsten.
    Steckt sich höhere Ziele.
  2. Dient nicht Königen und Fürsten.
Solche Gesinnung kann man zum Muster nehmen. Der Strich ist ganz oben, stark auf dem Gipfel des Zeichens Gen, der Berg. Daher dient er nicht dem König auf fünftem Platz, sondern steckt sich seine Ziele höher. Er arbeitet nicht für eine einzelne Zeit, sondern für die Welt und alle Zeiten.
 
Bhagavad Gita (Gesang Gottes)
Achtzehntes Kapitel: Moksha-Samnyâsa-Yoga - Der Yoga der Erlösung durch Entsagung
ARJUNA SPRACH *
1. Der Entsagung Wesen wünsch' ich zu kennen, o Großarmiger,
Und des Verzichtes Wesen auch; erkläre sie gesondert mir!
DER ERHABENE SPRACH *
2. Entsagt man wunscherzeugter Tat, so wird Entsagung das genannt;
Verzicht auf aller Taten Frucht, das nennt Verzicht der Weisen Schar.
3. Gib auf das Tun, als eine Schuld! so sagen ein'ge Denker uns;
Das Opfern, Spenden, Bußetun gib nicht auf! sagen andere.
4. Höre meine Entscheidung hier von dem Verzicht, du Trefflichster!
Der Verzicht, o du Manntiger, wird als dreifältiger gerühmt.
5. Das Opfern, Spenden, Bußetun gib nimmer auf, nein, führ es aus!
Denn das Opfer, Spend' und Buße - sie läutern den Verständigen.
6. Doch muß man diese Taten tun, nachdem man auf das Hängen dran
Und auf Erfolg verzichtet hat,
- den höchsten Standpunkt nenn' ich das.
7. Entsagung der notwend'gen Tat, die wäre übel angebracht;
Unterlassung bloß aus Torheit zählt man zur Art der Finsternis.
8. Wenn man aus Furcht vor Leibesmüh die Tat aufgibt, weil sie beschwert,
Das ist die Art der Leidenschaft - solch ein Verzicht bringt keine Frucht.

9. Doch tut man die notwend'ge Tat nur denkend: »So ist's meine Pflicht!«
Aufgebend Neigung und Erfolg - solch ein Verzicht ist Guter Art.
10. Nicht haßt ein unerfreulich Werk, noch hängt an dem erfreulichen
Der Verständge, der verzichtet, erfüllt von Güte, zweifelfrei.
11. Nicht möglich ist's, im ird'schen Leib, aufzugeben jedwede Tat,
Doch wer die Frucht der Tat aufgibt, der heißet ein Verzichtender.
12. Erwünscht, gemischt und unerwünscht - dreifält'ge Frucht der Tat erlangt
Der Nichtentsagende, im Tod - doch niemals der Entsagende.
13. Vernimm nun, du Großarmiger, die fünf Prinzipien noch von mir,
Die die Sânkhya-Lehre kündet, zur Vollendung jedweden Tuns:

14. Ein Standort
und ein Handelnder
und Organe verschiedner Art,
Mancherlei besondres Streben,
das Schicksal als das fünfte noch.
15. Welches Werk mit Körper, Rede und Gedanken der Mensch beginnt,
Sei es nun richtig, sei's verkehrt, die fünf Prinzipien sind dabei.
16. Wer darum also sich allein für den Täter der Taten hält,
Infolge seiner Unbildung, der sieht nicht recht und ist ein Tor.
17. Wer kein selbstsücht'ges Wesen hat, wessen Geist nicht beflecket wird,
Ob alle Welt er tötet auch, tötet doch nicht, wird nicht verstrickt.
18. Wissen, Wissenswürd'ges, Wisser - dreifach der Antrieb ist zur Tat;
Werkzeug, Handelnder und Handlung, - dreifach der Inbegriff der Tat.
19. Wissen, Tat sowie auch Täter sind dreifach nach der Qualität;
Die Qualitätenlehre zeigt's; nun höre, wie sich das verhält:
20. Wodurch in allen Wesen man das eine, ew'ge Sein erblickt,
Ungeteilt in den geteilten - solch Wissen ist von guter Art.

21. Doch wenn in allen Wesen man verschiedne Wesenheiten sieht,
Ganz für sich und streng gesondert - so sieht die Leidenschaft es an.
22. Doch hängt das Denken ohne Grund an einem Ding, als war das All,
Der Wahrheit nicht gemäß, beschränkt - das ist die Art der Finsternis.
23. Die pflichtgemäße Tat, die frei von Weltlust, Leidenschaft und Haß
Getan ist ohne Rücksicht auf Erfolg - die ist von guter Art.
24. Doch wenn, getrieben von Begier, von Ichbewußtsein ganz erfüllt,
Hart sich mühend die Tat man tut - das ist die Art der Leidenschaft.
25. Wenn, ohne Rücksicht auf die Kraft, auf Folgen, Schädigung, Verlust,
Blindlings die Tat begonnen wird - das ist die Art der Finsternis.
26. Frei von Weltlust, nicht sich prahlend, voll Festigkeit und Energie,
Gleich bei Erfolg und Mißerfolg - solch einen Täter nennt man gut.
27. Wer Erfolg begehrt, habsüchtig, andre verletzend, unrein ist,
Bald froh, bald traurig - der gehört dem Reich der Leidenschaften an.
28. Wer fahrlässig, gemein und frech, heimtückisch, hinterlistig, faul,
Feig, saumselig - solch ein Täter gehört zum Reich der Finsternis.
29. Auch den dreifachen Unterschied des Verstands und der Festigkeit
Vernimm, je nach der Qualität, ganz klar gelegt, jedes für sich.
30. Der, was zu tun, zu lassen ist, Gefahr sowie auch Sicherheit,
Verstrickung wie Befreiung recht erkennet, der Verstand ist gut.
31. Der das Recht sowie das Unrecht, was zu tun und zu lassen ist,
Nicht recht erkennt, solcher Verstand gehört zum Reich der Leidenschaft.
32. Wenn er das Unrecht hält für Recht, die Dinge ganz verkehrt ansieht,
Ganz umnachtet, solcher Verstand gehört zum Reich der Finsternis.
33. Die Festigkeit, mit welcher man Herz und Sinne und Lebenskraft
In Andacht unverrückt festhält, das nenn' ich gute Festigkeit.
34. Die Festigkeit, mit welcher man, was recht, nützlich und angenehm,
Liebend, fruchtbegehrend, festhält, gehört zum Reich der Leidenschaft.
35. Die Festigkeit, mit der ein Tor Schlaf, Furcht, Trauer, Kleinmütigkeit
Und Übermut nicht fahrenläßt, gehört zum Reich der Finsternis.
36. Nun höre vom dreifachen Glück durch mich, du bester Bhärata!
Wo man ruht nach ernster Arbeit und an der Mühsal End' gelangt,
37. Glück, das am Anfang Gift erscheint, am End' dem Nektar ähnlich ist,
Ein solches Glück ist wahrhaft gut, durch Geistesheiterkeit erzeugt.
38. Ein Glück, das anfangs nektargleich, am Ende doch als Gift sich zeigt,
Die Sinne fesselnd an die Welt, gehört zum Reich der Leidenschaft.
39. Glück, das gleich und in der Folge die Seele mit Verblendung schlägt,
In Schlaf, Faulheit, Nachlässigkeit - solch Glück gehört zur Finsternis.
40. Nicht auf Erden, noch im Himmel, unter den Götternoetwa gibt's
Ein Sein, das von der Qualität, der natürlichen, völlig frei.

41. Was Priester, Adlige und Volk, auch was die Shudras tun, mein Freund,
Die Taten alle sind verteilt nach Qualitäten ihrer Art.
42. Ruhe, Selbstbeherrschung, Buße, Reinheit, Geduld und Redlichkeit,
Rechtes Wissen und Gläubigkeit ist Priesters Pflicht, nach seiner Art.
43. Heldenmut, Kraft und Festigkeit, Geschick im Kampf, Furchtlosigkeit,
Spenden und rechtes Herrentum ist Adels Pflicht, nach seiner Art.
44. Viehzucht, Ackerbau und Handel ist Volkes Pflicht, nach seiner Art,
Im Dienen bloß besteht die Pflicht für den Shudra, nach seiner Art.
45. Wer Freude hat an seiner Pflicht, der Mann erlangt Vollkommenheit;
Wie man, seines Tuns sich freuend, Vollendung findet, höre das!
46. DEN, von dem die Wesen stammen, von dem das All geschaffen ist,
DEN durch seine Taten ehrend, erlangt Vollendung hier der Mensch.
47. Wie sie auch sei, die eigne Pflicht ist besser stets als fremde Pflicht;
Bleibt man treu dem eignen Wesen, dann bleibt man frei von aller Schuld.
48. Tat, die mit dir geboren ist wenn sie auch sündig, gib nicht auf!
Von Sünde ist doch alles Tun wie das Feuer vom Rauch umhüllt
49. Wer mit dem Geist an nichts mehr hängt, sich selbst besiegt und nichts begehrt,
Zur Vollendung der Tatfreiheit kommt er durch der Entsagung Kraft.
50. Wie er nach der Vollendung auch das Brahman noch erreicht, hör an!
In Kürze will ich's künden dir, es ist des Wissens höchster Stand.
51. Mit gereinigtem Geist versehn, sich bezähmend mit Festigkeit,
Verzichtend auf die Sinnenwelt, Neigung und Haß abwerfend ganz;
52. Einsam lebend, wenig essend, bezähmend Worte, Leib und Geist,
Ganz Andacht und Kontemplation, der Entsagung ergeben ganz;
53. Selbstbewußtsein, Gewaltsamkeit, Stolz, Zorn, Begierde und Besitz
Aufgebend, selbstlos, friedevoll - so wird er reif zum Brahman-Sein.
54. Brahman-geworden, heitern Geists, trauert er nicht und wünschet nicht,
Gegen alle Geschöpfe gleich, faßt höchste Liebe er zu mir.
55. Durch die Liebe erkennt er mich in Wahrheit, wer und wie ich bin;
Hat er in Wahrheit mich erkannt, kommt er zu mir ohn' Aufenthalt.
56. Auch wenn er alle Taten stets ausführt, - auf mich vertrauend ganz,
Erlangt durch meine Gnade er eine ewige feste Statt.
57. Im Geiste alles Tun auf mich hinwerfend, mir ergeben ganz,
Auf des Geistes Andacht bauend, denke beständig nur an mich.
58. Mein denkend, die Gefahren all durch meine Gnade du besiegst;
Doch wenn du, allzu selbstbewußt, mein Wort nicht hörst, gehst du zugrund.
59. Wenn du in deinem Eigensinn etwa »ich will nicht kämpfen!« denkst,
Vergeblich ist dann dein Entschluß - es wird dich treiben die Natur.
60. Gefesselt durch die eigne Pflicht, wie sie aus deiner Art entspringt,
Wirst, was du töricht nicht gewollt, du wider Willen dennoch tun.
61. Im Herzen aller Wesen drin wohnet der Herr, o Arjuna!
Er bewegt wie im Puppenspiel die Wesen alle wunderbar.
62. Bei ihm such' deine Zuflucht du mit ganzer Seele, Bhârata!
Durch seine Gnad' erlangst du dann höchsten Frieden und ew'gen Stand.
63. Ein Wissen hab ich dir vertraut, das noch geheimer als geheim;
Nachdem du's ganz erwogen hast, verfahre weiter, wie du willst.
64. Doch das Allergeheimste noch vernimin von mir, das höchste Wort,
Du bist mir teuer, überaus, darum verkünd' ich dir das Heil.

65. Mein gedenkend, mich verehrend, mir opfernd, beuge dich vor mir!
Zu mir dann kommst du! Wahrheit ist's, was ich versprech' - du bist mir lieb.
66. Alle Satzungen aufgebend, such' mich allein als Zufluchts-Ort!
Von allen Sünden werd' ich dann dich erlösen - sei unbesorgt!
67. Doch künde niemals dieses Wort dem, welcher keine Buße tut,
Der mich nicht ehrt, auf mich nicht hört, wider mich murret fort und fort.
68. Wer dies geheimnisvolle Wort meinen Verehrern weitergibt,
Höchste Verehrung zollend mir, der kommt zu mir ganz zweifellos.
69. Ja, keiner von den Menschen all tut Liebres mir, als solch ein Mann!
Kein andrer wird auf Erden mir drum lieber sein als eben der.
70. Und wer dies heilige Gespräch zwischen uns beiden sich einprägt,
Mit des Wissens Opfer ehret mich ein solcher - so denke ich!
71. Der Mann auch, welcher glaubensvoll dies hört und nicht dawider murrt,
Auch der wird als Erlöster wohl die reine Welt der Frommen schaun.
72. Hast du's gehört, oPrithiä-Sohn, mit ganz davon ergriffnem Sinn?
Und ist dir der Unwissenheit Betörung nun dadurch zerstört?
ARJUNA SPRACH *
73. Die Torheit ist durch dich zerstört, Erinnrung ist mir aufgewacht,
Ich stehe fest, der Zweifel schwand, - ich werde tun nach deinem Wort.
SANJAYA SPRACH *
74. So hab' ich dies Gespräch gehört, das wunderbar' entzückende,
Zwischen Krishna Vâsudeva und dem hochherz'gen Prithâ-Sohn.
75. Durch Vyiäsas Gnade hörte ich dieses geheime, höchste Wort,
Von Krishna, der leibhaftig dort von Andacht sprach, der Andachtsherr.
76. Immer wieder mich erinnernd an dies Gespräch, so wunderbar,
Das heil'ge, das ich dort gehört, freu' ich mich immer, fort und fort.
77. Immer wieder mich erinnernd der wunderbaren Gott-gestalt,
Erfaßt gewalt'ges Staunen mich, und ich freue mich fort und fort.

78. Wo Krishna weilt, der Andachtsherr, und der Schütze, der Prithä-Sohn,
Da ist Glück, Sieg und Gedeihen, so glaub' ich, unerschütterlich!
 
Keltisches Baum Ogham 

17. Stechginster (wahrscheinlich 18!)
O
Onn ist der Stechginster
Morainn: CONGNAID ECH, Helfer der Pferde.
ONNAID entspricht den Rädern eines Wagens.
ALITER COMGUINIDECH entspricht der Verwundung
(Erinnert an "Dornenkrone")
Cuchulain: LUTH FIANN, FRAECH, Kraft enes Kriegers, Stärke
Aonghus: FOILLEM SAIRE, freundlichste Arbeit

Absud aus den ganzjährigen leuchtend gelben Blüten soll gegen Gelbsucht helfen und die Nieren reinigen.
Duft ähnlich Kokosnussöl
Ausgezeichnet brennendes Holz (Liebe)
Breitet sich rasch aus, besonders auf offenen Morren und Hügeln. 
Vernimmt den Boden ein, so dass kaum etwas anderes wächst. (Plage, Abbrennen)

Wenn sich Widerstand regt, wenn eine bestimmte Arbeit eingestellt werden soll.
Etwa wenn man unabsichtlich etwas Negatives "geschaffen" hat, das sich "verselbständigt" hat.

Höhere Moral. Ist es gerechtfertigt etwas zu töten? Auf das gereinigte Herz hören.
 
18. Kapitel – Die Rinde der Erde.

26. Januar 1847

[ER 18.1] Nachdem wir die Mittelerde durchgemacht haben, begeben wir uns, wie schon vorerwähnt, auf die äußere Erde, die gewisserart die Haut oder die Rinde der Erde ausmacht.
[ER 18.2] Dieser äußere Teil der Erde hat ein am allerwenigsten mechanisch-kunstvolles Bauwerk in sich; aber was ihm in dieser Sphäre mangelt, das wird bei ihm durch andere zahllose Bildungsformen ersetzt, und es herrscht in ihm eine gewisserart gemengte Fülle von allem dergestalt, daß es keinem Menschenverstande zu fassen und zu begreifen möglich wäre, wie und was alles in dieser Erdrinde vor sich geht.
[ER 18.3] Bei den früheren zwei Erden haben wir alles mehr einfach gefunden, so wie die Wirkung nebst der ihr vorhergehenden Tätigkeit gewisserart eine sehr einfache ist. Man könnte die innere Tätigkeit und das innere Wirken vergleichen einem ganz einfachen Triebrade, bei dem man nichts anderes erblickt, als daß es sich fleißig und kräftig um seine Achse dreht; geht man aber dann in die Kammer, wo ein sehr komplizierter Mechanismus durch die einfache Wirkung des ersten Triebrades in die mannigfaltigste Bewegung gesetzt wird, und wo durch dieses viele Räder- und Spindelwerk die seltensten Effekte bewirkt werden, so erstaunt man, wenn man zurückdenkt, daß das alles das draußige einfache Triebrad zuwege bringt.
[ER 18.4] So kann man auch die einfache Tätigkeit im Innersten der Erde als ein einfaches Triebrad betrachten, durch welches aber eben auf unserer dritten oder äußersten Erde zahllose allermannigfaltigste Wirkungen hervorgebracht werden. Nur müßt ihr euch die äußere Erde nicht etwa als durch einen leeren Luftraum oder durch ein Zwischensein – etwa eines unterirdischen Meeres – geschieden vorstellen; sondern diese beiden Erden sind so innig und fest miteinander verbunden, als wie die Rinde mit dem Holze eines Baumes.
[ER 18.5] Zunächst an der festen Erde ruht eine noch mehrere Meilen dicke, fühlende Haut der Erde, über welcher Haut dann erst die Epidermis oder die eigentliche, unfühlende Haut der Erde folgt, in welcher sich die Wirkungen des inneren, organischen Lebens der Erde erst so recht vertausendfältigen. Allda wird erst alles geformt in sich wie außer sich, d. h. es wird der Same, wie er als Same in sich beschaffen ist, entweder frisch gebildet, wie auch in sich so dargestellt, was einst seine entkeimte Außenform sein solle; oder für den Samen wird hier die Kraft bereitet und je nach ihrer Art geschieden, wie sie tauglich zur Belebung des schon vorhandenen Samens sowohl für Pflanzen als Tiere ist, von dem sie nach und nach durch das Pflanzenreich, wie durch das Wasser und durch zahllose kleine Tierchen, aufgenommen und dann ganz intelligent verwendet wird.
[ER 18.6] Zu solcher Präparierung gehört sicher auch eine unendliche Kompliziertheit vorerst der mechanisch-organischen Konstruktion dieses Erdteiles. Allein mit der wäre da noch sehr wenig gedient; denn all solche Mechanik würde da sehr wenig oder gar nichts leisten, sondern die Einrichtung dieses Erdteiles muß nebst der wunderbarst kompliziertesten mechanischen Einrichtung zur Sonderung und Verteilung der aus dem Innersten der Erde aufsteigenden Säfte und Kräfte noch eine zweite, noch ins Unendliche mehr komplizierte Einrichtung zu dem Zwecke haben, vermöge welchem die gar subtilen Einwirkungen aus dem äußeren, unendlichen Weltenraume aufgenommen und der rechten Bestimmung zugeführt werden.
[ER 18.7] Daß für diesen Behuf mit einer einfachen Vorrichtung nicht gedient wäre, das könnt ihr euch wohl leicht vorstellen, wenn ihr nur eine einzige Pflanze recht aufmerksam betrachtet, welch mannigfaltige Teile sie besitzt, und welche Unzahl von jedem Teile an einer Pflanze vorhanden sein muß, wie z.B. Stacheln, Haare, Ecken, Winkel, Fasern, Fäden, Flüssigkeiten, Fette und dergleichen noch mehr, und das alles verbunden durch einen kunstvollsten Mechanismus bloß zur Darstellung dieser einzigen Pflanze. Wenn aber schon eine Pflanze soviel erfordert, wieviel von solcher allermannigfaltigsten Einrichtung wird da in diesem dritten Erdteile vorhanden sein müssen, wo es sich um die Bildung fürs erste des mannigfachen und reichen Außenminerales, dann um die ganze Pflanzenwelt und endlich um die zahllos vielfache Tierwelt handelt!
[ER 18.8] Ein Sandkörnchen, als doch sicher das einfachste Mineral, ist so kunstvoll zusammengefügt, daß ihr euch vor lauter Verwunderung ganz umkehren würdet, so ihr es also erblicken könntet, wie es in sich selbst kunstvollst zusammengefügt ist. Da würdet ihr eine Menge der verschiedenartigsten Kristalle entdecken, die so geregelt aneinandergefügt sind, daß sie der allergeschickteste Mathematiker nie so genau berechnen könnte. Das ist aber noch das wenigste. Wenn ihr dann diese einzelnen Kristalle erst genauer untersuchen würdet, so würdet ihr finden, daß sie nichts als Komplexionen von lauter tierischen Kadavern sind, und das von einer Art Infusorien, die aber viel kleiner sind als jene schon bei weitem vorgerücktere Art, die im gärenden Wassertropfen zum Vorschein kommt; und würdet ihr dann selbst wieder diese Infusionstierkadaver näher untersuchen, so würdet ihr in einem jeden solchen Kadaver eine zahllose Menge atomistischer Tierchen entdecken, welche zur Lebenszeit dieser nun in Kristallformen aneinandergeklebten Infusorien eben diesen Infusorien als Speise und Nahrung gedient haben. Und wäre es euch möglich, ein solches atomistisches Tierchen, freilich mehr mit geistigen als wie mit den schärfst bewaffneten Naturaugen, untersuchend zu betrachten, da würdet ihr in einem jeden solchen atomistischen Tierchen eine Mignon-Hülsenglobe entdecken, in welcher im kleinsten Maßstabe das ganze Universum wie abgebildet zum Vorscheine kommt. Fasset da Millionen in ein solches Kristallchen zusammen, das aus 1000 Infusorien gefügt ist, und das Sandkörnchen aus hundert solchen Kristallen, so werdet ihr euch wenigstens einen kleinen Begriff von der höchst kunstvollen Darstellung dieses allereinfachsten Mineralstückes machen, besser zeigen können.
[ER 18.9] Was gehört demnach dazu, um ein solch allereinfachstes Mineralstückchen zuwege zu bringen! Wie kunstvoll muß der Mechanismus sein in der Werkstätte, in der bloß nur Sandkörner fabriziert werden, da einem solchen Sandkörnchen schon zwei tierische Generationen vorangehen müssen, wo jedes Tierchen einen so kunstvollen Organismus besitzt, daß ihr euch von der allerkünstlichsten Art desselben nie einen Begriff zeigen könntet! Denn ein solches Tierchen hat Augen, hat Ohren, hat andere Gefühlsorgane und hat dazu eine ganz freie Bewegung. Hört, das darzustellen, geht schon bei weitem über alle menschlichen Begriffe! Noch mehr ans Rätselhafte geht das Bild des Universums in einem atomistischen eiförmigen Kugeltierchen. Um aus allem dem dann erst ein Sandkörnchen darzustellen, dazu gehört gewiß ein allerkunstvollster Reproduktionsmechanismus in unserer äußeren Erde. Wieviel aber gehört dann dazu, um andere Mineralien zu gestalten, ihnen die bestimmte Eigenschaft und Form zu geben, und was gehört dazu, die vielen verschiedenartigsten Pflanzen zu gestalten, und was gehört endlich zur Gestaltung der zahllos vielen Tiergattungen, wofür die Zahl „eine Million” zu wenig ist!
[ER 18.10] Aus dieser nur höchst oberflächlich die Sache berührenden Darstellung werdet ihr leicht begreifen, daß hier eine spezielle Darstellung dieses allerkompliziertesten Bildungsorganismus so gut wie rein unmöglich ist; und wollten wir wirklich die Sache speziell darstellen, so hätten tausend Schreiber netto eine Billion von Jahren zu tun. Und wer sich aus solch einem Werke dann informieren müßte, der müßte demnach tausend Billionen Jahre leben, um so ein Werk wenigstens einmal in solchem seinem langen Leben durchzulesen. Kurz und gut, das Lächerliche einer solcher Unternehmung muß sich schon beim ersten Anblick klar darstellen. Daher werden wir bei der Betrachtung dieses äußeren Erdstückes nur ganz oberflächlich und im allgemeinen das hervorheben, wodurch manche äußeren Erscheinungen näher erklärt werden können. Alles übrige wird sich, wie schon öfter erwähnt, im geistigen Teile leicht begreifen lassen, und wird eine Minute fruchtbringender sein als eine ganze Million irdischer Jahre. Somit nächstens bloß nur noch etwas über die besondere Einrichtung dieser äußeren Erde.
 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü