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Lebensübungen > Der Weg zum wahren Leben
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Der siebente Träger (der Lebenskräfte) lautet: 



Siehe, alles, was da ist, ist ein Eigentum des Herrn, deines Gottes und Schöpfers; 

was Er gemacht hat, hat Er für alle gemacht. So dein Bruder aber eine Frucht vom Baume genommen hat, so hat er sie aus der Hand Gottes genommen; und du sollst dir dann kein eigenmächtig Recht einräumen, ihm, dem Bruder nämlich, die einmal genommene Frucht auf was immer für eine Art wegzunehmen. 

Es ist besser, nichts zu nehmen und nichts zu haben, als etwas zu nehmen und zu haben, das zuvor schon ein anderer Bruder aus der Hand des Herrn zu eigen empfing: 

denn nur der Herr ist ein allein rechtmäßiger Austeiler Seiner Dinge. Wer daher sich die Rechte Gottes anmaßt, der ist ein Frevler an der göttlichen Erbarmung und versteinert sein Herz, auf daß es ja nicht mehr fähig werde zur Aufnahme des Lebens.



Weg zur Erlösung Teil 7



[HIM 3.400617.7] Nun ist aber dieser Geist noch tot, wie er schon in der Materie seit langen und langen Zeiten war. Da nun die Seele ein imponderables, substantielles Wesen ist, einfach und somit unzerstörbar, und 

ihre Nahrung erhält durch die Sinne des Leibes durch ihre nun nach und nach vollends ausgebildeten Sinne – als da sind: 
gleich den Ohren die Vernunft, 
gleich den Augen der Verstand, 
gleich dem des Geschmackes das Behagen der empfangenen Eindrücke des Schalls und des Lichtes, 
dann gleich dem Geruche die Wahrnehmung von Gut und Böse 
und endlich gleich dem allgemeinen Gefühle das Bewußtsein des naturmäßigen Lebens in ihr, 
welches bewirkt wird durch die beständigen Evolutionen der Säfte und von diesen absorbierten Substanzen –, so wird dann die Seele fähig zu denken, welches Denken eigentlich durch die Zirkulation der feinsten Substanzen in ihren den des Leibes entsprechenden Organen bewirkt wird.


 



7. Gebot



13. ... Du sollst nicht stehlen.
(2 Mose 20)



Geistige Sonne Band 2
82. Kapitel – Siebenter Saal – 7. Gebot.

[GS 2.82.1] Wir sind im siebenten Saale. Sehet, in dessen Mitte auf einer an einer lichten weißen Säule befindlichen Tafel steht mit deutlich leserlicher Schrift geschrieben: „Du sollst nicht stehlen!“ – Hier drängt sich beim ersten Anblicke dieser Gesetzestafel doch sicher einem jeden sogleich die Frage auf:
[GS 2.82.2] Was sollte hier gestohlen werden können, da niemand ein Eigentum besitzt, sondern ein jeder nur ein Fruchtnießer ist von dem, was der Herr gibt? Diese Frage ist natürlich und hat ihren guten Sinn, kann aber auch mit demselben Recht auf dem Weltkörper gestellt werden; denn auch auf dem Weltkörper gibt alles, was da ist, der Herr, und doch können die Menschen einander bestehlen auf alle mögliche Art.
[GS 2.82.3] Könnte man da nicht auch fragen und sagen: Hat der Herr die Welt nicht für alle Menschen gleich geschaffen, und hat nicht jeder Mensch das gleiche Recht auf alles, was die geschaffene Welt zum verschiedenartigen Genusse bietet? So aber der Herr sicher die Welt nicht nur für einzelne, sondern für alle geschaffen hat, und sonach ein jeder das Recht besitzt, die Produkte der Welt nach seinem Bedürfnisse zu genießen, – wozu war denn hernach dieses Gebot gut, durch welches den Menschen offenbar irgendein Eigentumsrecht eingeräumt ward und wodurch erst ein Diebstahl möglich geworden ist? Denn wo kein Mein und kein Dein ist, sondern bloß ein allgemeines Unser aller, da möchte ich doch den sehen, der da bei allem Wollen seinem Nächsten etwas zu stehlen vermöchte.
[GS 2.82.4] Wäre es demnach nicht klüger gewesen, statt dieses Gebotes, durch welches ein abgesondertes Eigentumsrecht gefährlichermaßen eingeräumt wird, jedes Eigentumsrecht für alle Zeiten aufzuheben? Dadurch würde dieses Gebot dann vollkommen entbehrlich, alle Eigentumsgerichte der Welt wären nie entstanden, und die Menschen könnten auf die leichteste Weise untereinander als wahrhafte Brüder leben.
[GS 2.82.5] Dazu muß man noch bedenken, daß der Herr dieses Gebot durch Moses gerade zu einer Zeit gegeben hat, wo auch nicht ein Mensch aus allen den zahlreichen Israelskindern irgendein eigenes Vermögen hatte; denn das aus Ägypten mitgenommene Gold und Silber war Eigentum des ganzen Volkes unter der Aufsicht ihres Anführers.
[GS 2.82.6] Was aber die Kleidung betrifft, so war sie höchst einfach und dabei so armselig, daß ein einziges Kleidungsstück in eurer gegenwärtigen Zeit den Wert von einigen schlechten Groschen sicher nicht übersteigen würde. Dazu hatte nicht einer aus den Israeliten einen Kleidungsvorrat, sondern was er am Leibe trug war alles, was er besaß.
[GS 2.82.7] Da kam hernach dieses Gebot. Sicher mußte das israelitische Volk sich untereinander mit großen Augen fragen: Was sollen wir einander wohl stehlen? Etwa unsere Kinder, da doch ein jeder froh ist in dieser gegenwärtigen bedrängten Lage, wenn er so kinderarm als möglich ist? Sollten wir uns gegenseitig etwa unsere Töpfe stehlen? Was sollten wir aber dabei gewinnen? Denn wer da keinen Topf hat, der hat ohnedies das Recht, sich im Topfe seines Nachbarn, so er etwas Kochbares hat, mitzukochen. Hat er aber einen Topf, da wird er es nicht notwendig haben, sich noch eines zweiten zu bemächtigen, um dadurch noch mehr zum Hin- und Herschleppen zu haben. Es ist fürwahr nicht einzusehen, was wir hier einander stehlen könnten. Etwa die Ehre? Wir sind alle Diener und Knechte eines und desselben Herrn, der den Wert eines jeden Menschen gar wohl kennt. So wir einander auch gegenseitig verkleinern wollten, was würden wir dadurch bezwecken im Angesichte dessen, der uns allezeit durch und durch schauet? Wir wissen also durchaus nicht, was wir aus diesem Gebote machen sollen. Soll dieses Gebot für künftige Zeiten gelten, falls uns der Herr einmal ein gesondertes Eigentum einräumen wollte? Wenn das, da lasse Er uns lieber so, wie wir sind, und das Gebot hebt sich von selbst auf.
[GS 2.82.8] Sehet, also räsonierte im Ernste auch hie und da das israelitische Volk, und solches war ihm in seiner Lage in der Wüste auch nicht zu verdenken; denn da war jeder gleich reich und gleich groß in seinem Ansehen.
[GS 2.82.9] Könnte aber nun nicht auch das gegenwärtige, neutestamentlich gläubige Volk vor dem Herrn räsonierend aufbegehren und sagen: O Herr! warum hast du denn dereinst ein solches Gebot gegeben, durch welches mit der Zeit den Menschen auf der Erde ein gesondertes Eigentumsrecht eingeräumt ward und eben zufolge dieses Eigentumsrechtes sich eine zahllose Menge von Dieben, Straßenräubern und Mördern gebildet hat? Hebe daher dieses Gebot auf, damit das Heer der Diebe, Mörder und Räuber und allerlei Betrüger und ein zweites Heer der Weltrichter aufhören möchte, jegliches in seiner Art aller Nächstenliebe ledig, tätig zu sein!
[GS 2.82.10] Ich sage hier: Der Aufruf läßt sich hören und erscheint unter dieser kritischen Beleuchtung als vollkommen billig. Wie und warum denn? Fürs erste kann man von Gott als dem allerhöchst liebevollsten Vater doch sicher nichts anderes als nur das allerhöchst Beste erwarten. Wie sollte man da wohl denken können, Gott, als der allerbeste Vater der Menschen, habe ihnen da eine Verfassung geben wollen, welche sie offenbar unglücklich machen muß, und zwar zeitlich und ewig?
[GS 2.82.11] Wenn man aber Gott die allerhöchste Güte, die allerhöchste Weisheit und somit die Allwissenheit notwendig zuschreiben muß, derzufolge Er doch wissen mußte, welche Früchte ein solches Gebot unfehlbar tragen wird, da kann man doch nicht umhin zu fragen: Herr! warum hast Du uns ein solches Gebot gegeben, warum uns durch dasselbe nicht selten namenlos unglücklich gemacht? War es im Ernste also Dein Wille, oder hast Du dieses Gebot nicht gegeben, sondern die Menschen haben es erst nachträglich eingeschoben ihres Eigennutzes wegen, indem sie sich etwa vorgenommen haben, sich von der allgemeinen Zahl ihrer Brüder abzusondern und sich in solchem Zustande dann berechtigtermaßen eigentümliche Schätze zu sammeln, um durch ihre Hilfe sich desto leichter als Herrscher über ihre gesamten armen Brüder zu erheben? Sehet, das alles läßt sich hören, und niemand kann solches in Abrede stellen. Man muß noch obendrauf einem menschlichen Verstande einige Körner echten Weihrauchs streuen, so er es in dieser Zeit wenigstens der Mühe wert gefunden hat, die Gesetze Mosis auf diese Weise kritisch zu beleuchten. Aber wer hat bei dieser Kritik etwas gewonnen? Die Menschen nicht und der Herr sicher auch nicht, denn es spricht sich in dieser Kritik die göttliche Liebe und Weisheit offenbar nicht aus.
[GS 2.82.12] Wie aber soll denn dieses Gesetz genommen und betrachtet werden, damit es als vollkommen geheiligt vor Gott und allen Menschen erscheint, daß es die höchste göttliche Liebe und Weisheit ausspreche und in sich die weiseste Fürsorge des Herrn zum zeitlichen und ewigen Glückseligkeitsgewinne trage? Also, wie es bis jetzt erklärt ward, besonders in der gegenwärtigen Zeit, hat es freilich nur Unheil verbreiten müssen. Daher wollen wir nach der Erbarmung des Herrn die wahre Bedeutung dieses Gebotes enthüllen, auf daß die Menschen darin fürder ihr Heil, aber nicht ihr Unheil finden sollen. Um aber das zu bewerkstelligen, werden wir vorerst betrachten, was unter dem Stehlen verstanden werden muß. –

83. Kapitel – Was heißt „Stehlen“?

[GS 2.83.1] Daß anfänglich unter dem Begriffe „Stehlen“ unmöglich die eigenmächtige Wegnahme der materiellen Güter eines andern verstanden werden konnte, erhellt klar daraus, daß besonders zur Zeit der Gesetzgebung niemand aus dem israelitischen Volke ein Eigentum besaß. Selbst als das Volk ins Gelobte Land gezogen war, war seine staatliche Verfassung so bestellt, daß niemand in diesem Lande ein vollrechtliches Eigentum besitzen konnte. Sondern es war dabei soviel als möglich auf eine Gütergemeinschaft abgesehen, und ein jeder dürftige Israelit, wenn er im übrigen in der göttlichen Ordnung lebte, mußte allenthalben die gastfreundlichste Aufnahme und Unterkunft finden.
[GS 2.83.2] Wäre aber in diesem Gebote unter dem Stehlen die willkürliche und eigenmächtige Wegnahme des Gutes eines andern verstanden worden, so fiele, wie es im Verlaufe dieser Darstellung hinreichend klar gezeigt wurde, unfehlbar der Tadel auf den Gesetzgeber, indem Er dadurch gewisserart stillschweigend dem Erwerbe, der Industrie und somit auch dem Wucher das Wort gesprochen hätte. Denn das muß doch jedem Menschen auf den ersten Blick in die Augen fallen, so er nur eines etwas helleren Denkens fähig ist, daß das Eigentumsrecht dann als vollkommen sanktioniert und bestätigt eingeführt ist, sobald man ein Gesetz gibt, durch welches das Eigentum eines jeden als vollkommen gesichert erscheinen muß.
[GS 2.83.3] Wie könnte man aber auf der andern Seite ein solches Gesetz von jenem Gesetzgeber erwarten, der mit Seinem eigenen Munde zu Seinen Schülern gesprochen hat: „Sorget euch nicht, was ihr essen und trinken werdet und womit euren Leib bekleiden, denn das alles ist Sache der Heiden. Suchet vor allem das Reich Gottes; alles andere wird euch schon von selbst hinzufallen.“
[GS 2.83.4] Weiter spricht derselbe Gesetzgeber: „Die Vögel haben ihre Nester und die Füchse ihre Löcher, aber des Menschen Sohn hat nicht einen Stein, den Er unter sein Haupt lege!“ Andererseits wieder sehen wir Seine Schüler sogar an einem Sabbate Ähren raufen, also offenbar stehlen. Als sich aber die Eigentümer des Ackers darüber beschwerten, saget: wer bekam da von dem großen Gesetzgeber den Verweis und eine recht empfindliche Zurechtweisung? Ihr brauchet nur im Buche nachzusehen und es wird euch alles klar sein.
[GS 2.83.5] Weiter sehen wir denselben Gesetzgeber einmal in der Lage, einen Mautzins entrichten zu müssen. Hat Er in Seine eigene Tasche gegriffen? O nein, sondern Er wußte, daß im nahen See ein Fisch einen verlornen Stater verschluckt hatte. Der Petrus mußte hingehen, dem durch die Kraft des Herrn gehaltenen Fische die Münze aus dem Rachen nehmen und mit derselben den Mautzins bezahlen.
[GS 2.83.6] Ich frage aber: Hat nach euren Eigentumsrechten der Finder auf ein auf was immer für eine Weise gefundenes Gut das verfügbare Eigentumsrecht? Mußte der große Gesetzgeber nicht wissen – oder wollte Er es nicht wissen –, daß Er von diesem im Fische gefundenen Gute nur auf ein Dritteil das verfügbare Eigentumsrecht hatte, und zwar erst nach vorausgegangener öffentlicher oder amtlicher Bekanntgebung seines Fundes? Er hat solches nicht getan. Sonach hat Er offenbar einen zweidritteiligen Diebstahl oder, was ebensoviel ist, eine Veruntreuung begangen.
[GS 2.83.7] Ferner ließe sich nach den Rechtsprinzipien fragen – wenn man voraussetzt, daß nur wenige Juden es in der Fülle wußten, wer eigentlich Christus war –, wer Ihm das Recht eingeräumt hat, die bewußte Eselin ihrem Eigentümer abnehmen zu lassen und sie dann Selbst nach Seinem Gutdünken zu gebrauchen.
[GS 2.83.8] Man wird hier sagen: Er war ja der Herr der ganzen Natur und Ihm gehörte ja ohnehin alles. Das ist richtig, aber wie spricht Er denn in weltlicher Hinsicht, daß des Menschen Sohn keinen Stein habe, und auf der andern Seite spricht Er, daß Er nicht gekommen ist, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen bis auf ein Häkchen.
[GS 2.83.9] Wenn wir Seine Geschichte verfolgen wollten, so würden wir noch manches finden, wo der große Gesetzgeber nach den gegenwärtigen Eigentumsrechtsprinzipien und nach der umfassenden juridischen Erklärung des siebenten Gebotes gegen eben diese Rechtsprinzipien sich offenbar vergriffen hat. Was würde hier dem geschehen, der einem Eigentümer einen Baum zerstörte oder der eine große Herde von Schweinen vernichtete und dem mehr? Ich meine, wir haben der Beispiele genug, aus denen sich mehr als klar ersehen läßt, daß der große Gesetzgeber mit diesem siebenten Gebote einen ganz anderen Sinn verbunden hat, als er nach der Zeit von der habsüchtigen und eigennützigen Menschheit ausgeheckt worden ist.
[GS 2.83.10] Man wird sagen: Das ist nun ganz klar und ersichtlich; aber welchen Sinn Er damit verbunden hat, das liegt noch hinter einem dichten Schleier! Ich aber sage: Nur Geduld! Haben wir bis jetzt die falsche Auffassung dieses Gebotes gehörig beleuchtet, so wird die rechte Bedeutung dieses Gebotes sich sicher auch leicht finden lassen; denn jemand, der die Nacht zu durchblicken vermag, dem darf es doch wohl nicht bange sein, daß er am Tage zu wenig Licht haben wird.
[GS 2.83.11] Was heißt denn hernach im eigentlichen wahren Sinne: „Du sollst nicht stehlen?“ – Im eigentlichen Sinne heißt das so viel:
[GS 2.83.12] Du sollst nimmer die göttliche Ordnung verlassen, dich nicht außer dieselbe stellen und der Rechte Gottes dich bemächtigen wollen. –
[GS 2.83.13] Was aber sind diese Rechte und worin bestehen sie? Gott allein ist heilig und Ihm allein kommt alle Macht zu! Wen Gott selbst heiliget und ihm die Macht erteilt, der besitzt sie rechtmäßig; wer sich aber selbst heiligt und die göttliche Macht an sich reißt, um im Glanze derselben eigennützig und habsüchtig zu herrschen, der ist im wahrhaftigen Sinne ein Dieb, ein Räuber und ein Mörder!
[GS 2.83.14] Wer also eigenmächtig und selbstliebig durch was immer für äußere Schein- und Trugmittel, seien sie irdischer oder geistiger Art, sich über seine Brüder erhebt, der ist's, der dieses Gebot übertritt. In diesem Sinne wird es auch diese Kinder hier gelehrt, und ihnen auf praktischem Wege gezeigt, daß da kein Geist je die ihm innewohnende Kraft und Macht eigenmächtig gebrauchen soll, sondern allzeit nur in der göttlichen Ordnung.
[GS 2.83.15] Man wird aber jetzt sagen: Wenn dem so ist, da ist das bekannte Stehlen und Rauben ja erlaubt. Ich aber sage: Nur Geduld, die nächste Folge soll alles ins klare Licht bringen. – Für jetzt aber wollen wir uns mit dem zufriedenstellen, indem wir einmal wissen, was unter dem Stehlen zu verstehen ist, und daß der Herr durch dieses Gebot nie ein Eigentumsrecht eingeführt hat. –

84. Kapitel – Winke über die soziale Frage.

[GS 2.84.1] Es läßt sich nun fragen, da der Herr nie ein Eigentumsrecht eingeführt und daher auch unmöglich je ein Gebot gegeben hat, durch welches man besonders ein erwuchertes Vermögen so vieler geiziger Wucherer respektieren soll, und das gegenüber einer Unzahl der allerärmsten Menschen, – ob man dann wohl stehlen dürfte, das nämlich, was sich solche „Wucherer“, dem göttlichen Gesetze zuwider, zusammengescharrt haben? Denn man nimmt doch einem Diebe nach den irdischen Gesetzen, sobald man ihn ertappt, seine gestohlenen Sachen weg. Sollte man denn nicht umso mehr das Recht haben, den allerbarsten Dieben und Räubern gegenüber dem göttlichen Gesetze ihre zusammengeraubten Reichtümer wegzunehmen und sie unter die Bedürftigen zu verteilen?
[GS 2.84.2] Nach dem Verstandesschlusse könnte man gegen diese Forderung gerade nichts einwenden; aber der rechte Mensch hat noch höhere Kräfte in sich als seinen Verstand. Was werden aber diese zu dieser Verstandesbilligung sagen?
[GS 2.84.3] Fragen wir unsere Nächstenliebe und unsere Gottesliebe. Was spricht sie in ihrem inwendigsten, ewig lebendigen Geiste aus Gott? Sie spricht nichts anderes, als was der Herr Selbst gesprochen hat, nämlich: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“ – Und wer sein äußeres Leben liebt, der wird das innere verlieren; wer aber sein äußeres Leben flieht und gering achtet, der wird das innere behalten. Das spricht alsdann der innere Geist.
[GS 2.84.4] Wir sehen nirgends eine Aufforderung, daß wir uns über die Güter der Reichen hermachen sollen. Der Herr Selbst spricht: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ So befiehlt Er auch nicht dem reichen Jünglinge, seine Güter zu verkaufen, sondern erteilt ihm nur den freundschaftlichen Rat nebst der Verheißung des ewigen Lebens.
[GS 2.84.5] Da wir sonach nirgends auf ein Gebot vom Herrn stoßen, durch welches Er ausdrücklich befohlen hätte, sich irgendwie des Reichtums der Wucherer zu bemächtigen, so liegt es auch sicher klar am Tage, daß ein wahrhaftiger Christenmensch nicht das Recht hat, sich über die Güter der Reichen herzumachen. – Selbst derjenige, der in der größten Not ist, hat vom Herrn aus kein irgend nachzuweisendes Recht, sich der Güter selbst eines barsten Diebes zu bemächtigen; wohl aber hat bei einem großen Notzustande ein ganzes Volk das Recht dazu.
[GS 2.84.6] Warum denn? Weil dann der Herr Selbst im Volke waltend auftritt und bewirkt dadurch für die nimmersatten Wucherer ein gerechtes Gericht. – Nur sollte sich da niemand, außer im höchsten Notfalle, erlauben, die Wucherer und die reichen Hartherzigen zu ermorden, sondern ihnen nur so viel von ihren höchst überflüssigen Schätzen wegzunehmen, als das Volk zu seiner Unterstützung nötigst bedarf, um sich wieder auf die Füße des friedlichen Erwerbes stellen zu können.
[GS 2.84.7] Dem reichen Wucherer aber solle noch immer so viel gelassen werden, daß er auf der Welt keine Not leide; denn das ist ja sein einziger Lohn für seine Arbeit. Der Herr aber will niemanden strafen, sondern jedermann nur belohnen nach der Art seiner Tätigkeit.
[GS 2.84.8] Da der Reiche und Wucherer aber nach diesem Erdenleben nichts mehr zu erwarten hat, da ist es ja recht und billig, daß er für sein Talent dort seinen Lohn findet, wo er gearbeitet hat.
[GS 2.84.9] Zudem will der Herr auch keinen Menschen auf dieser Welt völlig richten, damit da für einen jeden die Möglichkeit noch vorhanden bleibe, sich freiwillig von der Welt abzuwenden und zum Herrn zurückzukehren. Würde nun solch einem reichen Wucherer alles weggenommen werden, so erscheint er schon als völlig gerichtet; denn Verzweiflung wird sich seiner bemächtigen und eine endlose Zornwut, in der er unmöglich je den Weg des Heils betreten kann. Ist ihm aber noch ein genügendes Vermögen gelassen worden, so ist er fürs erste keiner irdischen Not ausgesetzt und erscheint auch nicht als völlig unbelohnt für sein Spartalent; fürs zweite aber kann er in diesem Zustande als nicht völlig gerichtet ja auch noch den Rat befolgen, den der Herr dem reichen Jünglinge gegeben hat, und kann dadurch zum ewigen Leben gelangen.
[GS 2.84.10] Am wenigsten aber sollen bei solchen äußersten Unternehmungen von seiten eines tiefverarmten Volkes blutige Grausamkeiten ausgeübt werden; denn sobald solches geschieht, da wirkt nicht mehr der Herr mit dem Volke und das Volk wird seine Tat nicht gesegnet sehen! Denn wenn es heute siegen wird, so wird es morgen wieder geschlagen, und da wird ein Blut wider das andere fließen! Nie soll der Mensch vergessen, daß alle Menschen seine Brüder sind. Was er unternimmt, das soll er stets mit einem liebeerfüllten Herzen unternehmen; niemandem soll er je etwas Böses tun wollen, sondern allezeit nur etwas Gutes, besonders im geistigen Teile zum ewigen Leben Wirkendes.
[GS 2.84.11] Ist so sein Sinn beschaffen, dann wird der Herr seine Handlung segnen, im Gegenteile aber verfluchen! Denn so der Herr Selbst niemandem ein ewig tödlicher Richter sein will, dem doch alle Gewalt im Himmel und auf Erden eigen ist, und Er niemanden zu fragen hat, was Er tun oder nicht tun soll, um so weniger soll ein Mensch auf der Erde etwas nach seinem argen Willen tun.
[GS 2.84.12] Wehe aber dem Volke, welches ohne die äußerste Notwendigkeit sich gegen die Reichen und Mächtigen erhebt! Das wird für seine Tat bitterst gezüchtigt werden; denn die Armut ist des Herrn. Wer den Herrn liebt, der liebt auch die Armut; der Reichtum und das Wohlleben aber ist der Welt und des Satans! Wer nach diesem trachtet, was der Welt ist, und es liebt, der hat sich vom Scheitel bis zur Zehe dem Satan einverleibt!
[GS 2.84.13] Solange also irgendein Volk sich des Tages nur einmal halbwegs sättigen und noch das Leben erhalten kann, so lange auch soll es sich nicht erheben. Wenn aber die Reichen und Wucherer beinahe alles an sich gerissen haben, so daß Tausenden von armen Menschen augenscheinlichst der Hungertod droht, dann ist es Zeit, sich zu erheben und die überflüssigen Güter der Reichen untereinander zu teilen; denn dann will es der Herr, daß die Reichen bis zu einem großen Teile für ihre schändliche Eigenliebe und Habsucht gezüchtigt werden sollen.
[GS 2.84.14] Zum Schlusse der Abhandlung über dieses Gebot dürfte vielleicht noch jemand fragen, ob die Zinsnahme für geliehene Kapitalien nicht gewisserart auch wider das siebente Gebot ist? Da sage ich: Wenn in einem Staate der Zinsfuß gesetzlich bestimmt ist, so ist es auch erlaubt, nach diesem Zinsfuße von den Reichen die Interessen zu nehmen; hat aber jemand einem Bedürftigen ein erforderliches Kapital geliehen, so soll er dafür keine Zinsen verlangen.
[GS 2.84.15] Hat sich dieser Notdürftige mit diesem Kapital insoweit geholfen, daß er sich nun in seiner Gewerbshantierung bürgerlich wohl befindet, so soll er darauf bedacht sein, das geliehene Kapital seinem Freunde wieder zurückzuerstatten. Will er aus Dankbarkeit die gesetzlichen Zinsen zahlen, so soll sie der Ausleiher nicht annehmen, wohl aber den Rückzahler erinnern, solche an seine ärmeren Brüder zu verabfolgen nach seiner Kraft.
[GS 2.84.16] Ganz Armen aber soll niemand ein Kapital leihen, sondern was einer ihnen gibt, das soll er ihnen ganz geben. Das ist in dieser Hinsicht der Wille des Herrn. Wer ihn befolgt, der wird des Herrn Liebe haben. – Da wir somit alles berührt haben, was dieses Gebot betrifft, so können wir uns sogleich in den achten Saal begeben, allda wir ein Gebot kennen lernen werden, das diesem siebenten in vieler Hinsicht gleichen wird. –

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33. — Das siebente Gebot

[GEJ 7.33.1] (Der Herr:) „Was findest du etwa im siebenten Gebote Mangelhaftes oder dir wenigstens Unverständliches? Rede du nur mutvoll darauflos; denn deine Bemängelungen und deine Zweifel sind auch noch Mängel und Zweifel in dem Gemüte vieler hier Anwesenden. Wie lautet wohl das siebente Grundgebot Mosis?“
[GEJ 7.33.2] Sagte Helias: „O Herr, bei diesem Gebote finde ich nun, nachdem ich von Dir das richtige Licht erhalten habe, gar keine Mängel und Lücken mehr! Es heißt: ,Du sollst nicht stehlen!‘ Da ist ja schon wieder die wahre Nächstenliebe von oben an in die volle Betrachtung zu ziehen! Denn was ich vernünftigermaßen durchaus nicht wünschen kann, daß es mir geschehe, das darf ich auch meinem Nächsten nicht tun; und so sehe ich nun von neuem, wie das ganze Gesetz Mosis und sicher auch alle Propheten in Deinen zwei Geboten der Liebe enthalten sind. Ich merke nun auch, daß das Gebot der Nächstenliebe rein aus der Barmherzigkeit als aus dem mächtigsten siebenten Geiste Gottes im Menschenherzen hervorgeht und alle die früheren sechs Geister durchdringt und belebt und den ganzen Menschen erst gut und wahrhaft weise macht. Wer aber gut und weise ist, der wird sich sicher nimmer irgend an dem vergreifen, was seines Nächsten ist. Und so ist auch das siebente Gebot schon ganz in der Ordnung, und ich finde nichts, was daran mangelhaft wäre.“
[GEJ 7.33.3] Sagte Ich: „Gut, Meine Mir nun schon viel liebere Helias, diese deine nun angestellte Kritik über das mosaische, rein göttliche, und somit auch makellos weiseste Gesetz zum wahren Wohle der Menschen ist Mir um gar unglaubbar vieles werter als alle deine früheren Kritiken. Aber es soll uns das durchaus nicht abhalten, die noch übrigen drei Gebote einer recht scharfen Kritik zu unterwerfen, und so gehen wir denn auch gleich zum achten Gebote über! Wie lautet wohl dieses? Rede du nun nur ganz keck weg, wie dir die Zunge gewachsen ist, und du wirst Mir dadurch eine rechte Freude machen!“


 
7. Gebot - Entsprechungen lt. Emanuel Swedenborg (18. Jhdt)

Du sollst nicht stehlen 

317. Im natürlichen Sinn wird unter diesem Gebot
nach dem Buchstaben verstanden nicht stehlen, nicht Straßen-, und
nicht zur Friedenszeit Seeräuberei treiben; und überhaupt niemandem
seine Güter heimlich oder unter irgendeinem Vorwand nehmen. 

Es erstreckt sich auch auf alle Betrügereien und gesetzwidrigen
Erwerbsarten, Wucherkünste und Erpressungen. 

Dann auch auf die
Unterschleife bei Entrichtung der Steuern und Abgaben, und bei Bezahlung der Schulden. 

Handwerker sündigen gegen dieses Gebot, wenn sie ihre
Arbeiten unredlich und betrüglich verrichten; Kaufleute, die in den
Waren, in Gewicht, Maß und in den Rechnungen betrügen; 

Offiziere,
welche die Soldaten im Sold verkürzen; 

Richter , die nach Freundschaft, Geschenken, Anverwandtschaft oder anderen Rücksichten Recht sprechen, indem sie die Gesetze oder die Fragen verdrehen, und so andere ihrer Güter , die sie rechtmäßig besitzen, berauben. 

318. Im geistigen Sinn wird unter stehlen verstanden, andere der Wahrheiten
ihres Glaubens berauben, was durch Falsches und Ketzerisches geschieht.
Priester, die bloß des Gewinnes wegen oder um zu Ehren zu gelangen dienen, und Dinge lehren, von denen sie sehen oder aus dem Wort sehen können, daß sie nicht wahr sind, sind geistige Diebe, weil sie die Mittel des Heils, welche die Glaubenswahrheiten sind, dem Volk entziehen, auch diese heißen Diebe im Wort in folgenden Stellen: 
„Wer nicht durch die Türe eingeht in den Schafstall, sondern anderswoher einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber; der Dieb kommt nur, um zu
stehlen, zu schlachten und zu verderben“: Joh.10/ 1,10. 
„Legt euch nicht Schätze zurück auf Erden, sondern im Himmel, wo nicht Diebe kommen und stehlen“: Matth.6/19,20. 
„Wenn Diebe über dich kommen, wenn Zerstörer bei Nacht, wie wirst du ausgezogen werden; werden sie nicht stehlen, bis sie genug haben“: Obadja Vers 5. „Sie werden in der Stadt umherrennen, auf der Mauer laufen, in die Häuser steig en, durch die Fenster eingehen wie ein Dieb“: Joel 2/9. 
„Sie trieben Lüge, und es
kam der Dieb, und es er goß der Haufe sich nach außen“: Ho s.7/1. 

319.
Im himmlischen Sinn werden unter den Dieben die verstanden, welche
dem Herrn die göttliche Gewalt entziehen; dann auch die, welche Sein Verdienst und Seine Gerechtigkeit sich zueignen; diese, obgleich sie
Gott anbeten, vertrauen doch nicht Ihm, sondern sich, und glauben auch nicht an Gott, sondern an sich. 

320. Die, welche Falsches und Ketzerisches lehren und die Menge überreden, daß es wahr und rechtgläubig sei, und gleichwohl das Wort lesen, und aus diesem wissen können, was falsch und was wahr ist, 

sodann die, welche das Falsche der Religion
durch Trugwahrheiten begründen und verführen, können mit Betrügern
und Betrügereien aller Ar t verglichen werden; und da diese an sich
Diebstähle im geistigen Sinn sind, so lassen sie sich vergleichen mit
den Betrügern, welche falsche Münzen prägen, sie vergolden, oder
ihnen die Farbe des Goldes geben, und sie als echte ausgeben. 

Dann auch
mit denen, welche sich darauf verstehen, Kristalle gehörig zu schneiden,
ih nen Glanz und Härte zu geben, und sie dann als Diamanten verkaufen;

sowie auch mit solchen, welche Paviane oder andere Affen als
Menschen gekleidet und mit verhülltem Gesicht auf Pferden oder Maultieren in den Städten herumführen, und sie als Edle aus altem Haus ausrufen. 

Sie gleichen auch solchen, die geschminkte Masken an lebendige und natürliche Gesichter legen, und deren Schönheiten verbergen. 

Sie gleichen ferner denen, welche Seleniten und Marienglas, die wie Gold und Silber glänzen, vorzeig en und für kostbare Stufen
ausgeben. 

Auch können sie denen verglichen werden, die durch theatralische Vorstellungen vom wahren Gottesdienst und von den Tempeln in die Schauspielhäuser weglocken. 

Diejenigen, welche Falsches jeder Art bestätigen, indem sie die Wahrheiten für nichts achten, und das geistliche Amt bloß des Gewinnes und der Ehre wegen verwalten, und somit geistige Diebe sind, können denjenigen Dieben verglichen
werden, welche Schlüssel bei sich führen, durch die sie die Türen
aller Häuser öffnen können; 

dann auch den Pardeln und Adlern, die mit scharfen Augen umherspähen, wo fette Beute ist.
 
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Löwe



Mathael über die Tierkreiszeichen



Fortsetzung von "6"

[GEJ 3.104.1] (Mathael:) „Höre denn! Nach dem Krebse ersehen wir den ,Löwen‘ im großen Zodiakus. Wie kommt denn diese wilde Bestie unter die Himmelszeichen? Ganz ebenso natürlich wie alles andere, das wir bis jetzt haben kennengelernt!
[GEJ 3.104.2] Nach der Krebsjagd, die ihre dreißig Tage anhielt und manchmal auch einen oder zwei Tage darüber – weil bei den alten Ägyptern nicht der Fischmonat (Februar), sondern der Krebsmonat (Juni) als Ausgleichungsmonat bestimmt war –, fing eine andere Kalamität an, die den Alten sehr viel Sorge und Kummer machte. 

Um diese Zeit werfen die Löwen gewöhnlich ihre Jungen und sind da, voll Hungers, am meisten auf den Raub bedacht und ziehen weit und breit über Wüsten, Berge und Täler in Gegenden hin, wo sie irgend fette Herden wittern.
[GEJ 3.104.3] Da des Löwen Vaterland eigentlich das heiße Afrika ist, auch das Hinterägypten schon häufig von diesem Tierkönige beherrscht wurde, so ist es begreiflich, daß es ihm gar nicht schwer war, bis nach Mittel- und Unterägypten vorzudringen, und dort Verheerungen unter den friedlich weidenden Herden anzurichten. Wie die Wölfe eine große Kälte in die von Menschen bewohnten Gegenden treibt, ebenso treibt des Julius (Juli) große Hitze den Löwen in die etwas kühleren nördlicheren Gefilde, wo es für ihn eine Beute abgeben kann.
[GEJ 3.104.4] In diesem Monate aber wird in Oberägypten die Hitze am stärksten und am unerträglichsten und treibt darum den Löwen oft bis zum Mittelmeere nordwärts, wo es da offenbar kühler ist als im Bereiche der glühheißen Sandwüsten. Kurz zu Anfang dieser Zeit bekommen die Bewohner Ägyptens stets Besuche von diesen gefürchteten Gästen und mußten sich gegen sie ganz tüchtig rüsten, um sie von den Herden abzuhalten. Und da die Sonne in dieser Zeit gerade unter ein Sternbild trat, das so wie jenes des Stieres mit seinen Sternen so ziemlich die Gestalt eines ergrimmten Löwen darstellt, so benamsten die Alten dieses Gestirn denn auch mit dem Namen eines Löwen, und in Ägypten nannte man diese Zeit auch mit den Namen: ,der Löwe‘ (Le o wa), 
Le der Böse oder des Bösen Abstämmling, 
im Gegensatze zum El der Gute oder des Guten Sohn, 
O die Gottessonne, 
wa, auch wai flieht; 
Le o wai heißt demnach: Der Arge flieht die Sonne.

[GEJ 3.104.5] Die Römer benannten ihrem Helden Julius Cäsar zu Ehren erst vor wenigen Dezennien diese Zeit mit dessen Namen, weil er so schlau und mutig zu kämpfen verstand wie ein Löwe. – Da habt ihr nun das siebente Himmels- oder Tierkreisbild, das bei den späteren Nachkommen ebenfalls in eine Art Vergöttlichung geriet.


Fortsetzung unter "8"



Weitere Erklärung: 



[GEJ 10.193.10] Mit der Zeit war man mit diesem Feldzeitmaßinstrument, mit dem man aber doch in der Nacht keine Zeit messen konnte, nicht mehr zufrieden, widmete den Gestirnen eine stets intensivere Aufmerksamkeit und erfand die euch bekannten zwölf Sternbilder und gab ihnen Namen nach den in Ägypten von Monat zu Monat eintretenden, ganz natürlichen Erscheinungen – worunter auch vier menschliche Namen vorkamen: der Wassermann, die Zwillinge, der Schütze und die Jungfrau – und nannte die Sternbilder zusammen den Tierkreis.


 
Das Vaterunser


sondern errette uns vom Übel.

(Matthäus 6.13)



Die Bergpredigt




 
Entsprechungen, Kabbala Grundlage



10 Sephirot (der unsichtbare Gott, En Soph, 10 "Emanationen")

7. Sephirah: Netzah
Bedeutung: Ewigkeit
Name: Zebaoth
Bezeichnung in der Genesis: 4. Tag

Die Naturschöpfung Teil 2

Die 7 stehen für die 7 Gebote der Nächstenliebe und beginnen eigentlich nach den 3 Geboten der Gottesliebe und starten also bei der 4.
Nimmt sie für sich alleine, so starten sie bei der 1.

7 Tage: 4. Tag, Mit(te der)woch(e), Mitte - Zentrum, Herz
Nordisch: Wotan
7 Tugenden: 4. Ordnung
7 Geister der Gottheit: 4. Jeder ist sein Eigentum und das Eigentum der Liebe Gottes; daher werde keiner dem andern zum Raube.
7 Farben des Regenbogens: Grün
7 Hauptchakras: 4. Herzchakra
 
Offenbarung Johannis. 
Kapitel 7
Kommentare u.a. von Emanuel Swedenborg

Die Versiegelten
die im christlichen Himmel sind und sein werden, und zwar zuerst von ihrer Trennung von den Bösen, V. 1-3; hernach von denen, die in der Liebe zum Herrn und aus ihr in der Weisheit sind, aus denen die oberen Himmel bestehen, V. 4-8; 

und von denen, die, weil sie gegen das Böse gekämpft haben, in der Liebtätigkeit und deren Glauben aus dem Herrn sind, aus denen die unteren Himmel bestehen, V. 9-17. Die große Schar aus allen Völkern



INNERE HIMMELSGRADE



(V. 1) Nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen, 
bedeutet, den ganzen Himmel, sofern er jetzt im Begriffe ist, das Jüngste zu halten. Diese hielten die vier Winde der Erde, daß kein Wind blies über das Land, noch über das Meer, noch über irgendeinen Baum, 
bedeutet, daß der nähere und daher stärkere Einfluß in die unteren Teile, wo die Guten mit den Bösen verbunden waren, vom Herrn zurückgehalten und gehemmt werde. 

(V. 2) Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang emporsteigen, 
bedeutet, den Herrn, sofern Er vorsieht und lenkt;
der das Siegel des lebendigen Gottes hatte, 
bedeutet, der allein alle und jede kennt, und sie voneinander unterscheiden und trennen kann;
und mit starker Stimme den vier Engeln rief, denen gegeben war, zu beschädigen das Land und das Meer, 

(V. 3) und sprach: Beschädigt nicht das Land, noch das Meer, noch die Bäume, 
bedeutet, daß der nähere und stärkere Einfluß in die unteren Teile vom Herrn zurückgehalten und gehemmt werde;
bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen besiegelt haben, 
bedeutet, ehe die ausgeschieden sind, die sich im Wahren aus dem Guten vom Herrn befinden. 

(V. 4) Und ich hörte die Zahl der Besiegelten: hundertvierundvierzigtausend, 
bedeutet, alle, die den Herrn als Gott des Himmels und der Erde anerkennen, und  im Wahren der Lehre aus dem Guten der Liebe von Ihm durch das Wort sind;
Besiegelte aus jedem Stamme Israels, 
bedeutet, den Himmel und die Kirche des Herrn aus ihnen. 

(V. 5) Aus dem Stamm Jehudah zwölftausend Besiegelte, 
bedeutet, die himmlische Liebe, welche die Liebe zum Herrn ist, und zwar, sofern  sie bei allen sein wird, die zum neuen Himmel und zur neuen Kirche gehören werden;
aus dem Stamm Ruben 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, die Weisheit aus der himmlischen Liebe bei denen, die dazu gehören werden;
aus dem Stamm Gad 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, die Übung im Leben, welche die Weisheit aus dieser Liebe mit sich bringt, bei denen, die dazu gehören werden;

(V. 6) Aus dem Stamm Ascher 12.000 Besiegelte, 
bedeutet ,die gegenseitige Liebe bei ihnen;
aus dem Stamm Naphtali 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, die Wahrnehmung des Nutzens und dessen, was nützlich ist, bei ihnen;
aus dem Stamm Menasse 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, die Bereitwilligkeit zu dienen und das Tun bei ihnen. 

(V. 7) Aus dem Stamm Simeon 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, die geistige Liebe bei ihnen, welche die Nächstenliebe ist;
aus dem Stamm Levi 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, ihren Sinn für das Wahre aus dem Guten, woraus die Einsicht kommt;
aus dem Stamm Isaschar 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, das Gute des Lebens bei ihnen. 

(V. 8) Aus dem Stamm Sebulon 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, die eheliche Liebe zwischen dem Guten und Wahren bei ihnen;
aus dem Stamm Joseph 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, die Lehre des Guten und Wahren bei ihnen;
aus dem Stamm Benjamin 12.000 Besiegelte, 
bedeutet, das Leben des Wahren aus dem Guten nach der Lehre bei ihnen. 

Die große Schar aus allen Völkern
(V. 9) Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, 
bedeutet, alle übrigen, die nicht unter den aufgezählten begriffen, und doch im neuen Himmel und in der neuen Kirche des Herrn sind, und aus denjenigen bestehen, die den untersten Himmel und die äußere Kirche bilden, und deren Beschaffenheit niemand kennt, als allein der Herr;
aus allen Völkerschaften und Stämmen und Völkern und Zungen, 
bedeutet, alle in der christlichen Welt, die in der Religion aus dem Guten, und im Wahren aus der Lehre sind;
stand vor dem Thron und vor dem e, 
bedeutet, die auf den Herrn hören und tun, was Er gebietet;
mit weißen (langen) Kleidern angetan, und mit Palmen in ihren Händen, 
bedeutet, die Gemeinschaft und Verbindung mit den oberen Himmeln und das Bekenntnis aus dem göttlich Wahren. 

(V. 10) Und sie riefen mit lauter Stimme, und sprachen: Heil unsrem Gott, Der auf dem Throne sitzt, und dem e!, 
bedeutet, die aus dem Herzen kommende Anerkennung, daß der Herr ihr Seligmacher sei. 

(V. 11) Und alle Engel standen um den Thron und um die Ältesten und die vier Tiere, 
bedeutet, alle im ganzen Himmel; 

(V. 12) Und sprachen: Amen!, 
bedeutet, die göttliche Wahrheit und die Bestätigung aus ihr;
Segen und Herrlichkeit und Weisheit und Danksagung, 
bedeutet, das geistig Göttliche des Herrn;
und Ehre und Kraft, und Stärke, 
bedeutet ,das himmlisch Göttliche des Herrn;
unsrem Gott in die Zeitläufe der Zeitläufe!, 
bedeutet, dasselbe im Herrn und vom Herrn in Ewigkeit;
Amen!, 
bedeutet, die Zusammenstimmung aller. 

(V. 13) Und einer von den Ältesten antwortete, und sprach zu mir: Diese mit weißen Kleidern angetan, wer sind sie, und woher kamen sie? 

(V. 14) Und ich sagte zu ihm: Herr, du weißt es, 
bedeutet, das Verlangen zu wissen, und den Willen zu fragen, und dann die Antwort und Belehrung;
und er sprach: Diese sind es, die kommen aus großer Trübsal, 
bedeutet, daß es die seien, die in Versuchungen gewesen waren, und gegen das Böse und Falsche gekämpft hatten;
und haben ihre Kleider gewaschen, 
bedeutet, die ihre Religion auch vom Bösen des Falschen gereinigt haben;
und haben ihre Kleider weiß gemacht im Blut des es, 
bedeutet, die sie auch vom Falschen des Bösen durch das Wahre gereinigt haben, und so vom Herrn wiedergeboren wurden. 

(V. 15) Darum sind sie vor dem Throne Gottes, und dienen Ihm Tag und Nacht in  Seinem Tempel, und Der auf dem Throne sitzt, wird über ihnen wohnen, 
bedeutet, daß sie in der Gegen- wart des Herrn seien, und standhaft und getreu nach dem Wahren leben, das sie in Seiner Kirche aus Ihm aufnehmen. 

(V. 16) Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten, 
bedeutet, daß ihnen in der Folge das Gute und Wahre nicht mehr fehlen werde;
es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne, noch irgendeine Hitze, 
bedeutet, daß sie in der Folge keine Lüste zum Bösen und zum Falschen des Bösen mehr haben werden. 

(V. 17) Denn das , Das mitten auf dem Throne ist, wird sie weiden, 
bedeutet, daß der Herr allein sie lehren wird;
und sie zu lebendigen n führen, 
bedeutet, und wird sie durch das Wahre des Wortes zur Verbindung mit sich bringen;
und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, 
bedeutet, daß sie nicht mehr im Kampfe wider das Böse und dessen Falsches, und so in keinen Schmerzen mehr sein werden, sondern im Guten und Wahren, und daher in himmlischen Freuden von dem Herrn. 


 
Weisheits- und Willensschulen

...
[NS 31.7] Eine gleiche Fertigkeit haben sie dann auch in der Bestimmung des Gewichtes und in der Bestimmung des Ebenmaßes. – Ich brauche euch hierin nicht weiter zu belehren; denn aus dem Gegebenen kann es euch hinreichend klar sein, worin die Grundwissenschaft dieser Bewohner besteht, wie sie gelehrt und endlich gehandhabt wird.

 
I GING - 7. Schï - Das Heer

Oben Trigramm Erde
Unten Trigramm Wasser/Abgrund
Kernzeichen oben Kun/Erde
Kernzeichen unten Dschen/See

Die Herren des Zeichens sind die Neun auf zweitem und die Sechs auf fünftem Platz. Die Neun auf zweitem Platz ist unten, sie ist der starke Mann. Die Sechs auf fünftem Platz ist oben, sie ist imstande, den starken Mann zu verwenden.

Die Reihenfolge
Wenn es Streit gibt, erheben sich sicher die Massen. Darum folgt darauf das Zeichen: das Heer. Heer bedeutet Masse.

Vermischte Zeichen
Das Heer bedeutet Trauer.

Das Urteil
Das Heer braucht Beharrlichkeit
und einen starken Mann.
Heil ohne Makel.

Kommentar zur Entscheidung
Das Heer bedeutet die Masse. Beharrlichkeit bedeutet Zucht.
Wer durch die Massen Zucht bewirken kann, der mag die Weltherrschaft erlangen.
Der Starke ist zentral und findet entsprechenden Rückhalt.
Man tut Gefährliches, aber findet Hingebung.
Wer auf diese Weise die Welt leitet, dem folgt das Volk.
Heil! Und was für ein Fehler könnte das sein?

Das Zeichen besteht aus einer Masse von lauter weichen Strichen, in deren Mitte auf zentralem, wenn auch untergeordnetem Platz als Feldherr, nicht als Herrscher, ein einziger Starker sich befindet, der die andern in Zucht hält. Daraus ergibt sich die Idee der Masse – die vielen weichen Linien – und des Heers: eine disziplinierte Menge. Der feste Strich auf zweitem Platz findet in dem weichen Strich auf fünftem Platz, dem Platz des Herrschers, einen entsprechenden Rückhalt.
Die Gefahr des Handelns ist durch das untere Zeichen Kan, die Hingebung durch das obere Zeichen Kun angedeutet.
Das Zeichen leitet ist im Text du = vergiften geschrieben, muß aber dan = leiten gelesen werden.

Das Bild
Inmitten der Erde ist Wasser: das Bild des Heeres.
So mehrt der Edle durch Weitherzigkeit gegen das Volk seine Massen.
Die Soldaten sind bei der im Altertum üblichen allgemeinen Wehrpflicht unter dem Volke vorhanden wie das Wasser unter der Erde. Durch Pflege des Volkes sorgt man daher für ein tüchtiges Heer.
Die Weite ist die Eigenschaft der Erde, die auch die Massen repräsentiert. Das Wasser bedeutet die Verwendung zu Diensten; dem Wasser fließt alles zu.

Die einzelnen Linien

Anfangs eine Sechs bedeutet:
  1. Ein Heer muß ausziehen nach der Ordnung.
    Ist die nicht gut, droht Unheil.
  2. Ein Heer muß ausziehen nach der Ordnung.
    Die Ordnung verlieren ist unheilvoll.
Bemerkung: Das Wort für Ordnung bedeutet ursprünglich ein röhrenartiges Musikinstrument. Es würde wörtlich also heißen: Das Heer rückt aus mit Hörnerschall. Wenn die Hörner nicht stimmen, ist das ein schlechtes Zeichen.
Die Linie ist ganz unten, daher der Anfang, das Ausrücken des Heeres, durch sie angedeutet wird. Das Wasserzeichen bedeutet die ordnungsgemäße Verwendung. Wandelt sich die Linie, so wird aus dem unteren das Zeichen Dui, die Heiterkeit, wodurch natürlich die Ordnung verlorengeht, da Heiterkeit nicht die Gemütsverfassung für einen beginnenden Krieg ist.
Neun auf zweitem Platz bedeutet:
  1. Inmitten des Heeres!
    Heil! Kein Makel!
    Der König verleiht dreifache Auszeichnung.
  2. Inmitten des Heeres! Heil!
    Er empfängt die Gnade vom Himmel.
    Der König verleiht dreifache Auszeichnung.
    Er hat das Wohl aller Lande im Herzen.
Der zweite Platz ist der Platz des Beamten und hier, weil es das Zeichen Heer ist, des Feldherrn. Die Gnade des Himmels kommt von der Sechs auf fünftem Platz, die auf dem Platz des Himmels im Verhältnis der Entsprechung zu diesem Strich steht. Die dreimalige Auszeichnung kommt von den drei gleichgearteten Strichen des oberen Zeichens Kun.
Sechs auf drittem Platz bedeutet:
  1. Das Heer führt etwa im Wagen Leichen. Unheil!
  2. Das Heer führt etwa im Wagen Leichen.
    Das ist gänzlich ohne Verdienst.
Das obere Kernzeichen ist Kun, dessen Bild der Wagen ist. Der Strich ist schwach, auf der Spitze der Gefahr, inmitten des Kernzeichens der Erregung; das alles sind Dinge, die es nahelegen, daß eine schwere Niederlage erlitten wird.
Sechs auf viertem Platz bedeutet:
  1. Das Heer zieht sich zurück. Kein Makel.
  2. Das Heer zieht sich zurück. Kein Makel,
    denn es weicht nicht ab von der gewöhnlichen Art.
Wörtlich bedeutet der Text: Das Heer wendet sich nach links. Rechts ist im Krieg soviel wie vorn, links soviel wie hinten. Der Strich ist äußerst schwach, weil von Natur schwach und noch dazu an schwacher Stelle. Doch er ist an dem ihm gebührenden Platz, daher Rückzug, ohne daß er zu tadeln wäre.
Sechs auf fünftem Platz bedeutet:
  1. Im Feld ist ein Wild. Es ist fördernd, es zu fangen.
    Ohne Makel.
    Der Älteste führe das Heer.
    Der Jüngere fährt Leichen,
    da bringt Beharrlichkeit Unheil.
  2. Der Älteste führe das Heer,
    weil er zentral und korrekt ist.
    Der Jüngere fährt Leichen.
    So betraut man nicht den rechten Mann.
Das Zeichen Kan bedeutet Schwein, Feld ist Erde (Kun). Innerhalb des Zeichens Kun (Feld) ist Kan (Schwein, d. h. ein Wild). Da ist es fördernd, es zu fangen. Wenn man den genauen Wortlaut übersetzt, so heißt es Seine Fehler erklären (diese Deutung ist aber weniger gut)*. Der Älteste ist die starke Neun auf zweitem Platz, er soll das Heer führen. Wenn ein anderer das Heer führt, der nicht die Erfahrung hat – gemeint ist Sechs auf drittem Platz –, so kommt es dazu, daß Leichen geführt werden müssen, das heißt, daß eine Niederlage erlitten wird.
Oben eine Sechs bedeutet:
  1. Der große Fürst erläßt Befehle,
    gründet Staaten, belehnt Familien.
    Gemeine Menschen soll man nicht benützen.
  2. Der große Fürst erläßt Befehle,
    um das Verdienst gebührend zu belohnen.
    Gemeine Menschen soll man nicht benützen,
    denn sie verwirren sicher das Land.
Der oberste Platz zeigt das siegreiche Ende des Kriegs. Der große Fürst ist die Sechs auf fünftem Platz. Es wird hier, wie zuweilen bei der oberen Sechs, eine Ergänzung zu dem Strich auf fünftem Platz – gleichsam objektiv von außen betrachtet – gegeben. Das Verdienst, das belohnt wird, ist Neun auf zweitem Platz; die gemeinen Menschen sind repräsentiert durch die Sechs auf drittem Platz.
 
Bhagavad Gita (Gesang Gottes)
Siebtes Kapitel:
Jnâna-Vijnâna-Yoga - der Yoga durch Erkenntnis und Wissen
DER ERHABENE SPRACH *
1. An mir hängend mit Herz und Sinn, Andacht übend, auf mich gestützt,
Wie du mich ganz erkennen wirst, von Zweifel frei, das höre nun!
2. Dies Wissen und Erkennen dir verkünden will ich ohne Rest;
Wenn du's erkannt hast, bleibt dir hier nichts zu erkennen übrig mehr.
3. Unter Tausenden von Menschen strebt nach Vollendung einer kaum,
Von den erfolgreich Strebenden kennt wahrhaft mich kaum einer noch.

4. Erde, Wasser, Feuer, Ather, Luft, Sinn, Geist, Selbstbewußtsein auch
(andere Übersetzung: Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, Geist, Verstand und Selbst-Sinn) 
(I GING: Erde, See, Feuer, Wind, Donner, Himmel, Fließwasser, Berg)

Dies alles ist meine Natur, die sich achtfältig hat verteilt.
5. Die niedre ist das! außer ihr hab' ich noch eine höhere
Natur, - sie ist das Leben selbst
und sie ist's, die die Welt erhält.
6. Aus ihrem Schoße kommen all die Wesen her - dies fasse recht!
Ich bin für diese ganze Welt der Urquell und der Untergang.
7. Es gibt nichts Höheres als mich, - kein andres Ding, was es auch sei! -
Auf mich ist dieses All gereiht wie Perlenreihen an der Schnur.
8. Ich bin des Wassers Feuchtigkeit, 
ich bin das Licht in Sonn' und Mond,
Das heilge Om der Veden allder Ton im Äther, 
Kraft im Mann!
9. Der reine Duft im Erdenkloß, 
der Glanz im Feuer, das bin ich!
Das Leben in den Wesen all, die Buße in den Büßern auch.
10. Der ew'ge Same bin ich auch von allen Wesen - wisse dies!
Die Einsicht der Einsichtigen, der Würd'gen Würde, das bin ich.
11. Ich bin der Kraftbegabten Kraft, die frei von Neigung und Begier;
Die Liebe, die erlaubt und recht, in allen Wesen - die bin ich!

12. Ja, alles Sein, der Güte Reich, der Leidenschaft und Finsternis -
Es stammt aus mir, es ist in mir, - doch ich bin darum nicht in ihm!
13. Verwirret durch all dieses Sein in der drei Qualitäten Reich,
Erkennt die Welt es nicht, daß ich höher und unvergänglich bin.
14. Mein göttlich Scheinbild dieser Welt, darüber kommt man schwer hinweg!
Doch wer mir selbst sich wendet zu, der zwinget dieses Zauberbild.


15. Die Frevler, die Gemeinen und die Toren kommen nicht zu mir;
Beraubt des Wissens durch den Schein suchen sie bei Dämonen Heil.
16. Vier Arten guter Menschen gibt's, die mich verehren, Arjuna:
  • Wer Leid trägt,
  • wer erkennen will,
  • wer Gut erwirbt,
  • wer wissend ist.
(Liebe, Wahrheit, Wille, Ordnung)
17. Der Beste ist der Wissende, der andächtig nur eins verehrt;
Ich bin der Freund des Wissenden vor allem, und er ist mein Freund.

18. Vortrefflich sind sie alle, doch der Wissende, das ist mein Selbst,
Denn mit andächt'ger Seele kommt zu mir er als zum höchsten Heil.
19. Wenn der Geburten Reih' zu End', gelangt zu mir der Wissende;
»Gott ist das All!« - schwer findet sich ein Edler, welcher das erkennt.
20. Die, denen Gier das Wissen raubt, die gehn zu andern Göttern hin,
Halten an manche Regel sich, - sie lenkt die eigene Natur.
21. Und welche Gottheit einer auch im Glauben zu verehren strebt, -
Ich sehe seinen Glauben an und weis' ihm zu den rechten Platz.
22. Wenn er in festem Glauben strebt nach seines Gottes Huld und Gnad',
Dann wird zuteil ihm, was er wünscht, denn gern wend' ich ihm Gutes zu.

23. Doch bleibt beschränkt nur der Erfolg bei denen, die beschränkten Sinns:
Die Götter findet, wer sie ehrt! wer mich verehrt, gelangt zu mir!
24. Unsichtbar bin ich! nur der Tor kann glauben, daß ich sichtbar ward!
Mein höhres Sein, das ewige, das höchste, blieb ihm unbekannt.
(Das zeigt, dass Krshna keine körperliche Geburt war)
25. Nicht jedem bin ich offenbar, weil mich der Maya Schein verhüllt,
Betört erkennt die Welt mich nicht, den Ungebornen, Ewigen.
26. Ich kenne die vergangenen, die gegenwärt'gen Wesen all,
Und die noch ruhn im Zukunftsschoß! doch niemand gibt es, der mich kennt.
27. Der doppelten Verwirrung Raub, die aus Neigung und Haß entspringt,
Werden die Wesen allesamt in dieser Schöpfung ganz verwirrt.
28. Die frommen Menschen aber, die das Böse von sich abgetan,
Vom Doppel-Irrwahn auch befreit verehren sie mich festen Sinns.
29. Die zu mir flüchten, strebend nach Erlösung von Alter und Tod,
Die kennen dieses Brahman ganz, das höchste Selbst, das ganze Werk!
30. Die mich kennen als Haupt und Herrn der Wesen, Götter, Opfer all, -
Auch sterbend daran halten fest - die Frommen kennen wahrhaft mich. 
 
Muttersöhnchens Erziehung. – 24. Juni 1841

[HIM 1.410624.1] Höre, deinen Sohn beherrschen drei Geister böser Art! 

...

Das aber ist das Rezept:

...

[HIM 1.410624.11] Viertens aber mußt du dich bei dir, d.h. im Herzen, ja nicht ärgern, 
sondern denken, Ich, dein himmlischer Vater, gebe auf der Erde 
allen Meinen Nachfolgern ein ihnen am allermeisten zusagendes Kreuz, darüber sie nicht murren sollen, sondern alles Mir wohl aufopfern. – 
Tue desgleichen, so wirst du deinen Kindern ihren Weg mit Edelsteinen pflastern.


 
7. Kapitel – Ernährung und Rotation der Erde.

11. Januar 1847

[ER 7.1] Da die Erde gewisserart ein organischer großartiger Tierkörper ist, so muß er als solcher, um fortbestehen zu können, Nahrung zu sich nehmen; um aber Nahrung zu sich zu nehmen, werden – wie bei jedem Tiere – oder wie selbst bei jeder Pflanze, entweder ein Mund oder auch mehrere Freß- oder Saugrüssel erforderlich. Gewisse Tiere, wie z. B die Polypen und noch andere dergleichen haben eine Menge solcher Saug- und Freßrüssel. Ein Saugrüssel unterscheidet sich von einem sogenannten Freßrüssel dadurch, daß der Saugrüssel bloß nur rein flüssige Substanzen in sich aufnimmt und sie zur weiteren Ernährung des tierischen Leibes in die gehörigen Verdauungsorgane leitet; ein Freßrüssel aber nimmt auch Körper, als allerlei Insekten, auch gewisse kleine Wurzelpflanzen in sich auf, zerquetscht diese durch seine sich aneinander reibenden festen Muskeln und führt sie dann erst also zermalmt in die weiteren Verdauungsorgane.
[ER 7.2] Dasselbe ist auch mit allen Pflanzen, Bäumen und Gesträuchen mehr oder weniger der Fall, da besonders ihre Wurzeln nichts als polypenartige Saugrüssel sind; ihre Blüten und namentlich die Staubfäden in denselben sind größtenteils als Freßrüssel zu betrachten, die, wennschon auf kurze Zeit, die befruchteten Blütenstaubeierchen in sich aufnehmen, sie alsbald zerquetschen und so den befruchteten Saft zur Belebung und ersten Ernährung der werdenden Frucht leiten. Zugleich aber hat noch jeder tierische sowohl als auch planetarische Körper eine Menge kleiner Saugspitzen auf sich, die durch ihre Beschaffenheit passendst geeignet sind, den elektrischen und ätherischen Lebensstoff aus der freien Luft in sich einzusaugen.
[ER 7.3] Da aber alle diese Dinge, als Tiere und Pflanzen, kleinähnlich-typische Hervorbringungen des Erdkörpers sind, so versteht es sich schon wie von selbst, daß bei dem Erdkörper alles dieses in der größten Fülle anzutreffen sein muß. Die Erde hat demnach, wie jedes Tier, einen ganz ihrem Wesen angemessenen Hauptmund, durch den sie auch die Hauptnahrung in sich aufnimmt; neben diesem Hauptmunde aber hat sie auch noch allenthalben eine zahllose Menge größerer und kleinerer Saug- und Freßrüssel, wo im Gegenteile sie dann eben wieder einen entsprechenden Hauptentleerungskanal, und neben dem auch noch eine zahllose Menge kleinerer Entleerungskanäle hat.
[ER 7.4] Wir werden, um bei dieser Sache nicht unnötig zu weitläufig zu werden, uns vorerst zur Beschauung an den Hauptmund und an den entsprechenden Hauptentleerungskanal machen, weil dieser auf die rotierende Bewegung der Erde den Haupteinfluß übt. Was aber ferner die zahllosen kleinen Ernährungs- und Ableitungsmünde oder Kanäle betrifft, das werden wir bloß einer kurzen allgemeinen Betrachtung unterziehen; und sonach gehen wir zu dem Hauptmunde über.
[ER 7.5] Der Nordpol ist des Erdkörpers Hauptnährmund, wie der Südpol dessen entsprechender Hauptentleerungskanal.
[ER 7.6] Wie sieht denn dieser Mund aus? Er ist ziemlich groß; sein Durchmesser am äußersten Rande, wo die Einmündung trichterförmig beginnt, hat ein Maß im Durchschnitte zwischen 20 und 30 Meilen, beengt sich aber am Ende bis auf eine Achtelmeile, in welcher Weite dann dieser Schlund bis zum Magen des Erdkörpers fortgeht, und zwar in ziemlich gerader Richtung. Die Wände dieses Schlundes sind jedoch sehr uneben und sehen sehr rissig und mitunter große Strecken fortlaufend also spitzig oder vielmehr mit Spitzen besetzt aus, als ob sie mit der Haut eines Riesenigels überzogen wären.
[ER 7.7] Der Magen der Erde ist gleich unter dem Herzen, so ziemlich in der Mitte des Erdkörpers. Dieser ist ein bei zehn Quadratmeilen in sich fassender hohler Raum, den aber jedoch allerlei kleinere und größere Querstreifen, manche im Durchmesser von 200 Klaftern, gewisserart säulenförmig nach allen Richtungen hin zum Teil ausdehnen und zum Teil unterstützen. Dieser Magen und diese im selben befindlichen Querstützen, die das Aussehen von ovalen Streifen, auch ovalen Säulen in obbesagtem Durchmesser haben, sind nicht von einer festen Masse, sondern sie sind ungefähr von der nämlichen Beschaffenheit als wie ein großer Gummielastikumbeutel, dessen innere Wände gegenseitig mit der gleichen Masse ausgepolzt wären, damit sie nicht über einander gedrückt werden mögen durch eine von außen auf sie einwirkende Schwerkraft.
[ER 7.8] Von diesem nun beschriebenen Magen geht dann ein schraubenartig gewundener Hauptkanal durch den ganzen Erdkörper hindurch und mündet dann im Südpole aus und ist von gleicher Materie wie der Magen; nur wird er gegen die Ausmündung verhältnismäßig fester und fester.
[ER 7.9] Daß von diesem Hauptmagen der Erde und von deren Hauptentleerungskanale zahllose Nährkanäle und Gefäße auslaufen, braucht kaum erwähnt zu werden, nachdem sich solches wohl von selbst versteht. Und so hätten wir nun den Mund, den Magen und den Entleerungskanal der Erde beschaut, und das so gut, wie es bei diesem großen Gegenstande in möglichster Kürze nur immer tunlich ist.
[ER 7.10] Aber da wir nun dieses kennen, nämlich Mund, Magen und Entleerungskanal, so fragt es sich nun um das Futter, womit die Erde durch diesen Mund gespeist wird; und weil das der Hauptmund ist, so handelt es sich hier auch um das Hauptfutter. Worin besteht dieses, und woher kommt es?
[ER 7.11] Wer je die Gelegenheit hatte, sehr tief nach Norden auf der Oberfläche der Erde fortzukommen und dabei aber auch Kenntnisse im Reiche der Natur besitzt, der wird in dieser höchsten Polargegend so manche Erscheinungen entdecken, die er sonst auf der Erdoberfläche wohl nirgends antreffen dürfte. Fürs erste eine sehr kalte Luftregion, welche besonders zur Winterszeit einen für eure Instrumente kaum meßbaren hohen Grad erreicht. Mit dieser schweren und kalten Luft wird sich eine stets dichter werdende Dunstmasse vereinen, welche gegen den Nordpol hin, besonders um die winterliche Zeit, von zahllosen sternschnuppenartigen Lichtknäueln durchzischt wird; dabei aber wird er auch noch um den weiten Polrand eine ungeheure dammartige Anhäufung von Schneekristallen und mitunter auch von ganzen mehrere Klafter hohen Eisspitzen antreffen.
[ER 7.12] Sehet, da haben wir das Futter schon; dieses alles zieht dieser magnetische Erdmund mit großer Kraft in sich und leitet es in den großen Magen, an dessen Wänden und Querspreizen oder Stützen sich dann dieses Futter kristallartig ansetzt; und wenn der Magen gewisserart gefüllt ist, so tritt dann die Wärme des Erdherzens hinzu, setzt diese großen Magenwände in eine vibrierende Bewegung, und die inneren Querspreizen des Magens ziehen sich dann auch bald enger zusammen und dehnen sich auch bald wieder weit aus. Dadurch wird nun diese Kost gerieben, zermalmt und durch diese Aktion ein neuer elektrischer Stoff gewonnen, der in dem Magen die nahrhaften Wasserteile zersetzt und sie in die zahllosen Nährkanäle ableitet, während dann ein ausgeschiedener, negativ elektrischer Strom die unverdaulichen Überreste in dem Magen ergreift und sie dann durch den schraubenartig gewundenen Entleerungskanal mit großer Gewalt forttreibt, auf welchem Wege diese exkrementarischen Nährteile, zufolge fortwährender mächtiger Reibung, noch die letzten Reste ihrer erdernährenden Substanz abgeben müssen, aus welchem Grunde denn auch der nördliche Teil der Erde viel kompakter ist als der südliche, weil auf diesen letzteren auch zumeist die letzten und schlechtesten Nahrungsteile kommen.
[ER 7.13] Durch den endlichen Abtrieb der letzten Exkremente der Erde wird auch die Rotation des Erdkörpers bewerkstelligt, und zwar dadurch, daß diese freilich sehr luftig aussehenden Exkremente in der gewundenen Richtung hinaus auf den freien Äther stoßen und der Erde dergestaltig einen Rollschwung geben, wie eine Rakete, die um ein Rad gewunden ist, das Rad in Bewegung setzt, wenn sie angezündet wird, und das aus dem Grunde, weil die aus der Rakete entweichende Luft so heftig ist, daß ihr die äußere Luft nicht in gleich schnellem Grade ausweichen oder Platz machen kann, wodurch dann zwischen der ausströmenden Luft aus der Rakete und der äußeren Luft eine ununterbrochene Drucksäule gebildet wird, die das Rad, auf dem die Rakete befestigt ist, in den notwendigen Umschwung bringt, – so wie eine sogenannte Steigrakete eben eine ähnliche unter ihr schnell wachsende Luftsäule in die Höhe trägt.
[ER 7.14] Aus diesem leicht faßlichen Beispiele könnet ihr nun auch ziemlich leicht ersehen, wie die tägliche Rotation der Erde durch ihren eigenen ganz natürlichen Mechanismus hervorgebracht und fortwährend gleichmäßig unterstützt wird. Und so hätten wir damit auch einen der wichtigsten Plätze des Erdinnern beschaut, und zwar in der Kürze so richtig und gut wie möglich. Auf gleiche Weise werden wir nächstens uns einen anderen nicht minder wichtigen Platz aussuchen und in ihm eine kurze Zeit betrachtend verweilen.
 
 
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